Die gesellschaftliche Verantwortung von Kunst nach Auschwitz
Über das Politische der Ästhetik






Über das Politische der Ästhetik
Picassos Guernica gilt als Jahrhundertbild, nicht zuletzt wegen seiner Vereinigung von künstlerischer Qualität und politischer Aussagekraft. Dabei ist letztere von Anfang an immer auch bezweifelt worden, da das Bild der Interpretation weit mehr Schwierigkeiten bereitet als es sein Nimbus möchte. Die vorliegende Studie versucht, das Politische des Bildes in seiner Werkstruktur geltend zu machen, als exemplarische Darstellung einer welthistorisch neuartigen Form der totalen Zerstörung. Der in dieser Struktur enthaltene Spagat zwischen ästhetischer Differenzierung und unmittelbar wirkender Symbolkraft wird beleuchtet in zwei Polen seiner Rezeption. Nicht zufällig wurde Picassos Bild gleichermaßen zum kompositorischen Vorbild der abstrakten Expressionisten wie zur Ikone in einer politischen Installation Luigi Nonos
Über das visionäre Komponieren von Charles Ives
Eine Relativitätstheorie der sozialen Zeit
Richard Wagners „Das Judentum in der Musik“
Für die operationalistische Wiederentdeckung des Kunstwerks
Spurlinien seines Denkens. Eine Einführung
Adornos Denken wird oft ambivalent betrachtet. Einerseits beeindruckt seine mikrologische Sensibilität und die Fähigkeit, in feinen Nuancen tiefgreifende Einsichten zu vermitteln. Er selbst verkörpert seine Forderung, Erkenntnisse jenseits akademischer Disziplinen zu gewinnen. Andererseits wird er von Bewunderern wie Jürgen Habermas wegen seiner Methodenlosigkeit und der Weigerung, die theoretischen Grundlagen seines Denkens zu klären, kritisiert. Besonders umstritten ist seine Kulturindustriekritik, die als Kehrseite seines Bildungszentrismus angesehen wird. Diese Studie bietet eine neue Deutung seines Denkens, erweitert das gängige Adorno-Bild und kritisiert es an entscheidenden Stellen, insbesondere in Bezug auf die Kulturindustriekritik. Sie basiert auf einer mikrologischen Textanalyse aller Bereiche von Adornos Denken und rekonstruiert theoretische Grundmodelle aus seiner Vielfalt an Perspektiven. Adornos Musikästhetik und Musiksoziologie spielen dabei eine strategisch wichtige Rolle, da sie innere Spannungen aufzeigen, etwa zwischen fortschrittsdogmatischen und poststrukturalistischen Sichtweisen. Zudem wird versucht, Adornos Isolation von neuen geistestheoretischen Entwicklungen, wie bei Noam Chomsky oder Jean Piaget, zu überwinden. Diese Positionen bieten wertvolle Ansätze zur Reformulierung von Adornos Denken. Die Studie verbindet immanente Textexegese mit der Rekonstruktion subkutaner Strukturen und kann somit auch a
Adornos Physiognomik des Freischütz
Theodor W. Adornos Miniatur zu Webers Freischütz gleicht einer verschämten Liebeserklärung. Sie besitzt ein Gespür die ästhetischen Qualitäten des Stückes, in der sich musikästhetischer Scharfblick und eine fast kindliche Fasziniertheit miteinander verbinden. Aber hinter der Oberfläche der Würdigung zeigt sich immer wieder eine nicht offen gelegte Angst um das geliebte Stück. Adornos Huldigung gerät so stellenweise zur manipulativen Eloge, die neugierig macht auf ihre Hintergründe. Ihre Ausleuchtung verrät eine innere Zerrissenheit von Adorno, die weit über sein Verhältnis zum Freischütz hinausgeht. So gehört sein kleiner Artikel zu der Oper zu seinen Schlüsseltexten.
Der Band möchte neue Perspektiven für eine Interpretation von Theodor W. Adornos Beitrag zur Musiksoziologie liefern. Dabei wird eine gravierende Doppelgesichtigkeit seiner Soziologie zum Ausgangspunkt genommen. Auf der einen Seite sprengt ihr immanenter Bezug auf den Gegenstand Musik gleichermaßen die Grenzen der eingerichteten Formen der soziologischen wie der musikwissenschaftlichen Analyse. Auf der anderen Seite ist Adornos Musiksoziologie nur Programm geblieben und dies nicht zuletzt durch ihren eigenen gesellschaftstheoretischen Reduktionismus. Zunächst wird diese Doppelgesichtigkeit kenntlich gemacht, um dann Perspektiven einer paradigmatischen Neuformulierung von Adornos Programm zu diskutieren. Diese sind vor allem verwurzelt in Theorien des Sprechhandelns, im Pragmatismus und in Grundlagen der Mikrosoziologie. Dazu gesellen sich Beiträge zu einer Theorie des autonomen künstlerischen Handelns, die sowohl die biographische wie die gesellschaftliche Seite dieses Handelns betreffen. Abschließend wird Adornos Modell von Kulturindustrie als frühe Form der Dispositiv-Diagnose gewürdigt. Auch als E-Book: www.humanities-online.de
Diese Musikästhetik geht der Frage nach, was Musik zu einer autonomen Äußerungsform mit eigener Erkenntnisqualität macht. Dabei entwickelt sie Zug um Zug ein Erklärungsmodell, das Perspektiven aus den unterschiedlichsten Disziplinen miteinander verbindet. Diese Pluralität wird als notwendige Voraussetzung dafür angesehen, der Vieldimensionalität von Musik gerecht zu werden. Die Konstruktion baut sich sukzessive auf im Durchlaufen der Dimensionen Ausdruck, Logik und Sprachlichkeit, Werk, Interpretation und neue Musik. Dieser wird viel Raum gegeben, um den Begriff der musikalischen Autonomie unverkürzt diskutieren zu können. Am Ende steht die systematische Fundierung der tragenden Argumente in der Auseinandersetzung mit John Searle, Nelson Goodman und vor allem den Begründern des Pragmatismus: Charles S. Peirce und George H. Mead. Musik wird dabei bestimmt als eine spezifische Form schöpferischer Praxis.