Ingo Irsigler Livres






Der vorliegende Band versammelt eine Reihe detaillierter Einzelanalysen exemplarischer und/oder besonders wirkungsmächtiger Werke der deutschsprachigen Pop-Literatur. In systematischer Hinsicht geht es um übergreifende Textmuster, in diachroner Perspektive um Kontinuitäten, Wandlungsprozesse und Brüche, die bislang übersehen oder nicht ausreichend gewürdigt wurden. Auf diese Weise kristallisieren sich Formen, Schreibweisen, Inhalte, Referenzen und Inszenierungsmodelle heraus, die nicht alle in jedem, von denen aber einige in bemerkenswert vielen Texten eine tragende Rolle spielen. So wird das ansonsten schwer greifbare Genre Pop-Literatur dennoch beschreib- und in seiner Divergenz periodisierbar. The present volume includes numerous detailed single analyses of exemplary and / or important works of the German pop literature. From a systematic perspective it focuses on comprehensive text patterns, from a diachronic perspective it focuses on continuities, transformation processes and breaches which have been overseen or not sufficiently acknowledged. In this way, forms, writing styles, topics, refences and staging models crystallise which not all but at least several play a major role in numerous texts. Hence, the elusive genre pop literature becomes describable and can be periodised in its divergence.
Einführung in die Literatur der Wiener Moderne
- 141pages
- 5 heures de lecture
Eine der einflussreichsten Literaturbewegungen der Zeit um 1900 war die so genannte Wiener Moderne, die auch unter dem Namen ›Jung-Wien‹ Einzug in die Literaturgeschichte gehalten hat. Autoren wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Richard Beer-Hofmann, Leopold von Andrian oder Peter Altenberg prägten diese Strömung. Der Band definiert die literatur- und gesellschaftshistorischen Kennzeichen der Epoche und zeichnet ihren Einfluss auf die literarische Moderne insgesamt nach. Zentrale Probleme wie Subjektentwürfe, Geschlechterrollen oder das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft werden ausführlich erörtert. Einzelanalysen behandeln Andrians ›Garten der Erkenntnis‹, Beer-Hofmanns ›Tod Georgs‹, von Hofmannsthal die ›Reitergeschichte‹ und den ›Jedermann‹ und von Schnitzler das ›Fräulein Else‹ und die ›Liebelei‹.
Spiel, Satz und Sieg - 10 Jahre Deutscher Buchpreis
- 272pages
- 10 heures de lecture
Der Deutsche Buchpreis wurde 2005 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufen, 2014 wird er zum zehnten Mal vergeben. Vielfach kritisiert, hat er es zu einem der prestigeträchtigsten Literaturpreise des Landes gebracht. Jedes Jahr zeichnet er im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die Sieger in einem Wettbewerb um das Prädikat „Bester deutscher Roman des Jahres“ aus. Der Erfolg ist nicht zuletzt das Resultat einer Spannung zwischen Kunst und Vermarktung, die die öffentliche Diskussion um den Buchpreis seit seiner Stiftung bestimmt und Aufmerksamkeit erzeugt. „Spiel, Satz und Sieg“ nimmt die zehn Erfolgsjahre des Deutschen Buchpreises zum Anlass, den wohl wirkmächtigsten deutschsprachigen Literaturpreis genauer zu untersuchen: Die Beiträge widmen sich sowohl seiner strategischen Ausrichtung als auch der medialen Resonanz auf den Preis, analysieren den Ritualcharakter der Verleihungszeremonie, die Videotrailer, mit denen die Bücher angepriesen werden, die Jurybegründungen und - nicht zuletzt - die prämierten Romane: Welche thematischen und formalen Gemeinsamkeiten zeichnen die Texte aus, die vom Deutschen Buchpreis gefördert werden? Das Buch enthält neben Beiträgen zu diesen Aspekten auch Interviews mit Uwe Tellkamp und Mirko Bonné sowie diverse Stimmen zum Buchpreis von Daniel Glattauer, Clemens Setz, Thomas Lehr und anderen.
Überformte Realität
Konstruktionen von Geschichte und Person im westdeutschen Roman der 1950er Jahre
- 404pages
- 15 heures de lecture
Zwar ist die Rede vom 'Nullpunkt der Literatur' nach 1945 mittlerweile als Mythos erkannt, der aus dem Bedürfnis nach einem moralischen Neuanfang und damit verbunden einer 'Neuen Literatur' resultierte, aber die Forschung scheint implizit an diesem Mythos festzuhalten: Die Texte z. B. von Heinrich Böll, Arno Schmidt oder Wolfgang Koeppen werden dem Selbstverständnis ihrer Autoren entsprechend als ebenso gesellschaftskritische wie ästhetisch avancierte Auseinandersetzungen mit der jüngsten deutschen Geschichte gelesen, die eine moralisch integre Aufarbeitung im Modus der Fiktion boten und den verlorenen Anschluss an die literarische Moderne wieder herstellten. Diese Übereinstimmung zwischen dem Selbstbild der Autoren und ihren Interpreten nimmt die vorliegende Studie zum Ausgangspunkt. Zum einen werden bislang nicht beachtete Differenzen zwischen den Textstrukturen und den Strukturen der literarischen Öffentlichkeit erläutert; und zum anderen erweist sich, dass die bisherigen Interpretationen teilweise revidiert werden müssen: Denn die Romane präsentieren zwar tatsächlich vielfach eine ästhetisch moderne 'Oberfläche', wie immer wieder festgestellt wurde - entwerfen dabei allerdings, gleichsam unter dieser Oberfläche verborgen, vormoderne Geschichts-, Gesellschafts- und Personenkonzepte und wirken so letztlich nicht zeitkritisch, sondern vielmehr schuldentlastend.
Nine eleven
- 410pages
- 15 heures de lecture
Der Sammelband geht in gleichermaßen interdisziplinärer wie interkultureller Perspektive der Frage nach, welche künstlerischen Reaktionen die Terroranschläge vom 11. September 2001 hervorgerufen haben: Wie wurde das die Weltöffentlichkeit erschütternde Ereignis visualisiert, wie inszeniert und literarisiert? In Beiträgen zur amerikanischen und deutschen Literatur, zu Theateraufführungen, Dokumentar- und Spielfilmen, zur Popmusik und zu bildkünstlerischen Werken werden (Re)Konstruktionen, Deutungen und Funktionalisierungen von ‚Nine Eleven’ analysiert, an denen sich über die Geltung als Einzelfälle hinaus die zentralen Muster der ästhetischen Auseinandersetzung mit dem Schreckensszenario, seinen Voraussetzungen und Folgen zeigen.
Zwischen Text und Leser
Studien zu Begriff, Geschichte und Funktion literarischer Spannung
- 307pages
- 11 heures de lecture
Zwar nimmt das Phänomen der Spannung eine maßgebliche Rolle in der literarischen Kommunikation ein, aber es hat bislang kaum das Interesse der literaturwissenschaftlichen Forschung gefunden. Wesentlich verantwortlich für diese Diskrepanz ist zum einen, dass Spannung als Signum der Trivialliteratur gilt, und zum anderen, dass es im Wesen von Spannung liegt, nicht allein als objektive Textstruktur beschreibbar zu sein, sondern auch ein subjektives Rezeptionsphänomen darzustellen. In „Zwischen Text und Leser“ wird das Phänomen der literarischen Spannung, ausgehend von Konzepten und Theorien der Filmwissenschaft, der Medienpsychologie und der Kognitionsforschung, neu in den Blick genommen. In theoretisch und systematisch ausgerichteten Beiträgen, in gattungstypologischer und in historischer Perspektive (u. a. bei Heinrich von Kleist, Sigmund Freud und Franz Kafka) werden Formen und Funktionen der Spannung im Interaktionsverhältnis von Autor, Text und Leser analysiert. Insgesamt wird dabei deutlich, dass Spannung auch für Texte der Hochliteratur eine zentrale Bedeutung besitzt - jeder Text will schließlich (bis zum Ende) gelesen werden.