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Bookbot

Birgit Ohlsen

    Zauberhaftes Rom
    Der Wuppertaler Auschwitz-Prozess (1986-88)
    „Heimat“ im Exilwerk von Anna Seghers
    Alles geht
    Römische Augen Blicke
    • Die Schönheit des Begreifbaren In 45 atmosphärisch dichten Prosaskizzen zeichnet Birgit Ohlsen sehr einfühlsam ein Bild von Rom, wie man es nicht aus Reiseführern kennt. Oft sind sie leicht wie ein Sommerhauch, aber auch erfüllt von Mitgefühl und Wissen. Ihre Texte erfassen den Grund, die Beschaffenheit der Oberflächen und die Schönheit des Begreifbaren. Ihre Fotos sind nicht nur Illustrationen, sondern eigene Interpretationen dieser Stadt und ihrer Menschen.

      Römische Augen Blicke
    • Am Ostersonntag des Jahres 2008 rettet der Chronist Samuele Zaccaria ein paar noch für seine Zwecke verwendbare Gegenstände aus den Überresten eines bis auf die Grundmauern niedergebrannten Backhauses. Einzige Bewohnerin dieses Häuschens war während der vergangenen Tage eine Frau namens Juliane K. Nach einer nicht näher benannten Enttäuschung in der Hauptstadt ist sie fluchtartig in ihr kleines Refugium im Süden des Landes zurückgekehrt, um in der ländlichen Abgeschiedenheit über ihr weiteres Leben nachzudenken. Aus erst in der Rückschau plausibel werdenden Motiven zeigt Zaccaria von Beginn an ein besonderes Interesse an Juliane K., das nicht nur persönlicher Natur ist. Er hat auf ihr Kommen gewartet, in seinem Kontor ist längst ein Dossier über sie vorbereitet. In offensichtlicher Kenntnis ihres bisherigen Lebens sieht er sie als Gegenstand seiner anthropologischen Forschung; als Puppensammler und -Spieler hingegen betrachtet er sie als Sammelobjekt.

      Alles geht
    • Die Pole „Heimat“ und „Exil“ sind für das Verständnis von Anna Seghers’ Werk entscheidend. Ins Exil drängte sie 1933 die Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Als Jüdin, Intellektuelle und überzeugte Kommunistin steht sie exemplarisch für zahlreiche Schriftsteller, die in dieser Zeit unfreiwillig emigrierten. Ihr Weg führte sie von der Schweiz über Frankreich und die Vereinigten Staaten bis nach Mexiko. Die Werke „Das siebte Kreuz“, „Transit“ und „Der Ausflug der toten Mädchen“ markieren die Stationen dieses Weges ebenso wie etliche Reden und Aufsätze (z. B. „Vaterlandsliebe“ und „Deutschland und wir“). Birgit Ohlsen zeigt, wie sich Anna Seghers’ Heimatbegriff in diesen Jahren wandelt. Die Aspekte dieses Wandels erklärt sie in sechs Thesen, die sie mit zahlreichen Belegen aus den einschlägigen Texten stützt.

      „Heimat“ im Exilwerk von Anna Seghers
    • Vom Oktober 1986 bis zum Januar 1988 stand der 1921 geborene Gottfried Weise als Angeklagter vor dem Wuppertaler Landgericht. Gegenstand des Verfahrens waren Totungshandlungen, die der Angeklagte in dem von der nationalsozialistischen Fuhrung wahrend des Zweiten Weltkrieges in Sudpolen errichteten Konzentrationslager Auschwitz im Jahre 1944 an Deportierten und Haftlingen des Lagers begangen haben soll. Die Autorin hat den Prozess mitschreibend begleitet und legte neben der Dokumentation der Aussagen besonderes Augenmerk auf die Korpersprache des Angeklagten, der wahrend der gesamten beschriebenen Zeit die Aussage verweigerte. Ob dieses Verfahren dazu geeignet ist, ein annahernd vollstandiges Bild dieses mehrfachen Morders in der Maske eines Biedermanns zu vermitteln, wird sich im Nachhinein zeigen."

      Der Wuppertaler Auschwitz-Prozess (1986-88)
    • Nicht nur aus touristischer Neugier bereist Birgit Ohlsen seit ihrer Studienzeit in regelmäßigen Abständen die Weltmetropole auf den sieben Hügeln. War es zunächst die Suche nach ihren eigenen Wurzeln, die sie anhand des literarischen Wegweisers einer Vorfahrin sowie mit der Kamera akribisch betrieb, so ist es heute primär das Auskundschaften des ihr bisher verborgen Gebliebenen, das den eigentlichen Zauber dieser in ihren Augen „zweitschönsten Stadt neben Berlin“ ausmacht. Ihre Spaziergänge, die sie meist zu Fuß unternimmt, beginnen stets in der Via Giulia, dem letzten Wohnsitz ihres Großvaters. Auch die Dichterin Ingeborg Bachmann lebte hier und zeitweise auch Raffael mit seiner jeweiligen Geliebten. Nicht nur deshalb haftet dieser alten Handelsstraße ein mystisches Flair an. Von hier aus lässt sie sich treiben, meidet viel befahrene Straßen und gängige Touristik-Attraktionen wie auch das rein klerikale Rom (– man könnte sagen,) „wie der Teufel das Weihwasser“.

      Zauberhaftes Rom