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Till Manning

    Staatliche Repräsentation und außenpolitische Handlungsspielräume
    Die Italiengeneration
    • Die Italiengeneration

      • 413pages
      • 15 heures de lecture

      Mit dem Käfer über den Brenner: Das Einsetzen des Massentourismus als Generationsbruch. Mit ihrem Schlager »Komm ein bisschen mit nach Italien ...« besang Caterina Valente 1956 die neu erwachte Reiselust der Bundesbürger. Mitte der 1960er Jahre gehörte es schließlich zum guten Ton, die »schönsten Wochen des Jahres« außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen - am liebsten in Italien. Der Massentourismus erfasste immer weitere Schichten der Bevölkerung und der Italienurlaub wurde zur relativ leicht käuflichen Ware. Mit der Durchsetzung des modernen Massentourismus wurde das bisherige Bildungspostulat für eine Urlaubsreise herausgefordert: Sonne, Strand und Meer waren das eigentliche Reiseziel im konsumorientierten Vergnügungsurlaub. Die kulturelle Praxis der neuen Touristen stellte die Deutungshoheit der bürgerlichen Reiseelite in Frage und markierte einen stilistischen Generationsbruch. Im Italienurlaub der Nachkriegszeit offenbarte sich eine neue Stilgeneration mit einem ganz eigenen touristischen Habitus, der alle zeitgenössischen Alterskohorten in einer »gefühlten Gemeinschaft« zusammenführte: der »Italiengeneration«.

      Die Italiengeneration
    • Als Bundespräsident Heuss im Mai 1956 auf Einladung von König Paul und Königin Friederike nach Griechenland kommt, markiert dieser Staatsbesuch eine neue Epoche für die Bundesrepublik. Mit dieser ersten offiziellen Auslandsreise des westdeutschen Staatsoberhaupts wird die neue Souveränität des jungen Staates auf internationaler Bühne symbolisiert. Insgesamt sieben Staatsbesuche absolviert Theodor Heuss bis zum Ende seiner Amtszeit 1959: Roter Teppich, Ehrengarde und Tischreden - Theodor Heuss, der , Staatsschauspieler"? Welche Bedeutungen hatten diese teils mehr, teils weniger farbenprächtigen Spektakel für die zwischenstaatlichen Beziehungen und das bundesdeutsche Selbstverständnis? Im Spannungsverhältnis der Vorgaben Adenauerscher Bündnispolitik und des moralischen Anspruchs vergangenheitspolitischer Läuterung zeichnet Till Manning den Handlungsspielraum von Bundespräsidenten Heuss während seiner Auslandsreisen nach: Symbolpolitik zwischen Amt, Funktion und Person des ersten westdeutschen Staatsoberhaupts. Damit leistet das Buch einen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen und öffnet die Perspektive auf die historische Selbst- und Fremdwahrnehmung der jungen Bundesrepublik.

      Staatliche Repräsentation und außenpolitische Handlungsspielräume