Christoph Rass Livres






Kriegserfahrung im Grenzland
- 329pages
- 12 heures de lecture
Dieses Buch widmet sich 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs und im 70. Jahr der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft den Kriegserfahrungen der Menschen im Grenzland zwischen Belgien und Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland. Das „Zeitalter der Weltkriege“ im 20. Jahrhundert hat die Region zwischen Rhein und Maas geprägt. Dies zeigen sowohl die gemeinsamen als auch die völlig unterschiedlichen Kriegs- und Gewalterfahrungen der Bevölkerung jenseits der vielfältigen Grenzen. Der Band versteht sich dabei als Bestandsaufnahme: Er stellt neue historische Fragestellungen und Forschungsprojekte vor, zeigt aber ebenso Forschungslücken insbesondere im Hinblick auf die länderübergreifenden Wechselwirkungen der Kriegsgeschehnisse in einer Grenzregion auf. Hierzu werfen vierzehn internationale Historiker ihren jeweils eigenen Blick auf die Geschichte des Grenzlandes. Die dabei gewählten Zugänge und Quellen, Methoden und Darstellungen spiegeln den offenen Ansatz des Bandes wider und fügen der angestrebten Umschau neue Facetten hinzu. Neben militärischen, politischen und ökonomischen Perspektiven widmen sich die Autoren dem Alltagsleben der Zivilbevölkerung in der Zeit vor, in und zwischen den beiden Weltkriegen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Kriegsfolgen, die Ver- und Aufarbeitung von Krieg und Besatzung sowie auf die langfristigen Auswirkungen auf die Region gelegt.
"Menschenmaterial": deutsche Soldaten an der Ostfront
- 486pages
- 18 heures de lecture
Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die Soldaten der 253. rheinisch-westfälischen Infanteriedivision, die von 1941 bis 1945 ununterbrochen im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt war. Es handelt sich um eine Pionierstudie, die die sozialen Strukturen, Führungs- und Handlungsmuster sowie die Lebensbedingungen einer typischen Infanteriedivision an der Ostfront analysiert. Mit bisher unerreichter Quellendichte werden neue Erkenntnisse über die Motivation und das Verhalten deutscher Soldaten während des Krieges vermittelt, einschließlich ihrer Rolle in der Kriegsmaschinerie und den Spannungen zwischen militärischem Zwang und individueller Verantwortung. Der Autor beleuchtet, unter welchen Umständen aus normalen Soldaten Täter des nationalsozialistischen Vernichtungskriegs wurden. Die 253. Inf. Div. war 45 Monate im Fronteinsatz, unter anderem vor Moskau und im umkämpften Frontbogen von Rshew, und war 1944 an den Massendeportationen in Weißrussland beteiligt. Der Autor beschreibt präzise die Faktoren, die das Innenleben der Division prägten, wie regionale Herkunft, Werte, Lebensbedingungen, Führung und die Rolle der Kameradschaft. Diese Studie trägt zur Debatte über die deutsche Wehrmacht und das Verhalten ihrer Soldaten im Krieg bei.
Die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim wird im Jahre 2016 150 Jahre alt. Am 5. Juni 1866 legte der König von Hannover, Georg V., die Einrichtung von Handelskammern fest. Dieser hoheitliche Akt erwies sich als Geburtsstunde der wirtschaftlichen Selbstverwaltung. Von Anfang an sollte die Handelskammer neben der Beratung der Politik auch ihre Mitgliedsunternehmen unterstützen. Insofern war der Service-Gedanke bereits in die Wiege gelegt. Die Geschichte der IHK ist daher untrennbar mit der Geschichte der Mitgliedsunternehmen verknüpft. Damals waren es 1457, heute sind es knapp 60000 Betriebe. Dafür steht die „Idee IHK“ noch heute: WIR UNTERNEHMEN GEMEINSAM. Elf Autoren aus Wissenschaft und Journalismus beleuchten in der Chronik 150 Jahre IHK-Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Sie behandeln Strukturen der IHK, Wirkungen der Kammeraktivitäten und den Strukturwandel in der Region.
Das Sozialprofil des Bundesnachrichtendienstes
Von den Anfängen bis 1968
Dieses Buch gibt Antwort auf die Frage, wie biografische Prägungen aus der Zeit des Dritten Reiches den BND von den Anfängen 1946 bis 1968 beeinflusst haben. Auf der Grundlage von 3650 Lebensläufen rekonstruiert es darüber hinaus die soziale Zusammensetzung des Geheimdienstes und deren Veränderungen mit größter Detailschärfe über zwei Jahrzehnte hinweg. Die Studie bietet keine »Agentengeschichten«, sondern eine strukturanalytische Untersuchung der personellen Zusammensetzung einer wichtigen Behörde der jungen Bundesrepublik und gibt einen tiefen Einblick in das Nachwirken der NS-Zeit. Mit dieser empirisch gut abgesicherten Sozialprofilanalyse liegt eine bislang einzigartige Grundlage für ein differenziertes Verständnis des Innenlebens eines Geheimdienstes vor. (Band 1 der Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968)
Zum Leben von Soldaten gehört – quer durch die Geschichte – Migration. Von der Einberufung zum Wehr- oder Kriegsdienst und Feldzügen in ferne Länder über die Stationierung »in der Fremde« als Besatzungssoldaten oder koloniales Herrschaftspersonal bis zur Verbringung in Kriegsgefangenenlager oder der Rückwanderung von Veteranen in ihre »Heimat« prägen Migration und Mobilität, Leben, Alltag und Sterben im Militär. Dennoch werden die von militärischen Institutionen induzierten Wanderungsphänomene mit ihren spezifischen Ursachen, Rahmungen und Folgeprozessen von der Forschung ebenso selten thematisiert wie die erfahrungsgeschichtliche Dimension dieser Aspekte von »Soldatenleben«. Der Band beleuchtet in 18 Fallstudien die Lebenswirklichkeit von Soldaten vom Heer der Pharaonen bis zur US-Army im Irak und in Afghanistan, arbeitet spezifische Mobilitätsformen heraus und fragt nach der Bedeutung von Krieg und Militär als Triebkräften einer stets präsenten und zunehmend globalen Migration von Militärangehörigen.
Die erste komparative Langzeitstudie zu bilateralen Wanderungsverträgen wirft neues Licht auf die Geschichte der Anwerbung von »Gastarbeitern«. Grenzüberschreitende Arbeitsmigration veränderte Europa im 20. Jahrhundert tiefgreifend. Das vorliegende Buch verbindet die Migrationsgeschichte der achtzehn wichtigsten Zu- und Abwanderungsländer des europäischen Arbeitswanderungssystems vom späten 19. Jahrhundert bis zum Anwerbestopp 1973/74 mit einer differenzierten Analyse der Genese und der Bedeutung von Anwerbeabkommen mit einem das 20. Jahrhundert überspannenden internationalen und komparativen Ansatz.
General Graf von Schwerin und das Kriegsende in Aachen
- 109pages
- 4 heures de lecture
Im Jahr 1963 wurde der ehemalige General Gerhard Graf von Schwerin von der Stadt Aachen geehrt, indem der Kornelimünsterweg in Graf-Schwerin-Straße umbenannt wurde. Diese Ehrung erfolgte aufgrund seiner Entscheidung, im September 1944 die Räumungsverfügung für Aachen aufzuheben, als amerikanische Truppen die Stadt erreichten. Diese Entscheidung wurde jedoch seit drei Jahrzehnten von verschiedenen Seiten, einschließlich der Politik und Bürgerschaft, kritisiert, insbesondere wegen der Hinrichtung zweier Jugendlicher unter seinem Kommando. 2006 beschloss der Aachener Stadtrat, die städtischen Straßennamen zu überprüfen und solche, die mit dem nationalsozialistischen Regime in Verbindung standen, rückgängig zu machen. Die Untersuchung zu Graf von Schwerin wurde von Fachhistorikern der RWTH Aachen durchgeführt. Der dritte Band der Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte dokumentiert die Ergebnisse dieser Recherchen. Die Autoren untersuchten die Ereignisse zwischen dem 11. und 13. September 1944 und trennten Fakten von historischen Überlagerungen. Es wurde festgestellt, dass Graf von Schwerin den militärischen Handlungsrahmen nicht verließ, um Zerstörung und Leid zu vermeiden. Zudem analysiert das Gutachten, wie nach 1945 eine Verklärung Schwerins als „Retter von Aachen“ entstand, indem es die Absichten verschiedener Akteure beleuchtet, die an einer Mythologisierung der Kriegsereignisse interessiert waren.