Mediation ist mittlerweile eine häufig verwendete Methode, die auch in der Justiz an Bedeutung gewinnt. Diese qualitative Evaluation gibt Aufschluss über die Erfolge und Schwächen der gerichtsnahen Mediation am Beispiel eines niedersächsischen Modellversuchs. Nicht zuletzt rief der Modellversuch neben zahlreichen Befürwortern auch Kritiker auf den Plan: Ist Mediation wirklich ein Verfahren, das der Rechtssprechung angegliedert werden kann oder werden dadurch möglicherweise Normen und Prinzipien der Justiz unterlaufen? Antworten liefert diese Studie. Zudem eröffnet die Autorin mediative Handlungsmöglichkeiten, die eine erfolgreiche Mediation ausmachen.
Kati Zenk Livres


Den Hintergrund des Projekts „Schlichten statt richten – Gerichtsnahe Mediation in Niedersachsen“ bildet ein vom niedersächsischen Justizministerium durchgeführter und in diesem Ausmaß in Deutschland einzigartiger Modellversuch, in dessen Rahmen die Mediation als alternative Methode der Konfliktschlichtung an sechs niedersächsischen Gerichten von September 2002 bis Februar 2005 angeboten und in zahlreichen Fällen durchgeführt wurde.. Zu Mediatoren ausgebildete Richter hatten dabei die Möglichkeit, die streitenden Parteien jeweils vor die Alternative zu stellen, ob sie ihren Streit im Rahmen einer traditionellen Gerichtsverhandlung oder im Rahmen einer Mediation am Gericht verhandeln wollten. Der Modellversuch rief neben zahlreichen z. T. enthusiastischen Befürwortern der gerichtsnahen Mediation jedoch schnell auch Kritiker auf den Plan: Ist Mediation wirklich ein Verfahren, das der Rechtsprechung angegliedert werden kann oder werden dadurch möglicherweise Normen und Prinzipien der Justiz unterlaufen? Ob der Einsatz von Richtern als Mediatoren sinnvoll ist, beantwortet der Abschlussbericht zur gerichtsnahen Mediation in Niedersachsen.