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Felix Wiedemann

    1 janvier 1974
    Der Rapper El Général im Prisma der Identitätsproblematik
    Code-Switching im algerischen und tunesischen Rap
    Rassenbilder aus der Vergangenheit
    Am Anfang war Migration
    Rassenmutter und Rebellin
    Vom Wandern der Völker
    • Rassenmutter und Rebellin

      • 465pages
      • 17 heures de lecture
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      Die Vorstellung, dass die Opfer der Hexenprozesse „weise Frauen“ waren, deren Wissen auf das Erbe der germanischen Vorfahren zurückgeht, ist ein weit verbreiteter Topos in populären Hexenvorstellungen. Diese romantische Erfindung bleibt jedoch bis heute attraktiv und wird immer wieder reproduziert. Die Studie untersucht die Entstehung, Geschichte und Funktion dieses Mythos anhand eines umfangreichen Textkorpus aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Besonders im Kontext neureligiöser und esoterischer Strömungen der Moderne spielt er eine nachhaltige Rolle. Im Fokus stehen die völkische Bewegung, das Neuheidentum und der spirituelle Feminismus, in denen ähnliche Deutungsmuster zu finden sind, die auf tradierte Interpretationen des 19. Jahrhunderts zurückgehen. So zeigt sich, dass die verfolgte germanische weise Frau eine literarische Fiktion der Romantik ist. Durch wiederkehrende symbolische Verknüpfungen wird die Funktion dieses Mythos als Projektionsfläche romantischer Naturauffassungen, polarer Geschlechtermodelle und moderner Entwürfe einer authentischen religiösen Tradition deutlich. In diesen Kontexten ist die radikale Ablehnung des Christentums von zentraler Bedeutung. Antisemitische Denkfiguren, die in völkischen, neuheidnischen und feministischen Hexendarstellungen auftreten, können als antichristlicher Antisemitismus charakterisiert und analysiert werden.

      Rassenmutter und Rebellin
    • Am Anfang war Migration

      Wanderungsnarrative in den Wissenschaften vom Alten Orient im 19. und frühen 20. Jahrhundert

      Die Untersuchung beleuchtet, wie historiographische Darstellungen von "Völkerwanderungen" im Alten Orient zwischen dem 19. und frühen 20. Jahrhundert von zeitgenössischen sozialen Strömungen wie Kolonialismus, Rassismus und Antisemitismus beeinflusst wurden. Felix Wiedemann analysiert dabei die narrativen Strukturen, die diese Texte prägen und zeigt auf, wie sie unsere Wahrnehmung von Migration formen. Zudem wird ein kritischer Blick auf die Ursprünge aktueller Migrationsdebatten geworfen, was die Relevanz der historischen Perspektive für gegenwärtige Diskurse unterstreicht.

      Am Anfang war Migration
    • Mit Beginn des sogenannten “Arabischen Frühlings” vergrößerte sich die arabische Rap-Szene als eine musikalische Protestform und wurde auch international stärker wahrgenommen. Das täuscht darüber hinweg, dass diese Kunstform schon seit längerem existiert und eigene sprachliche Besonderheiten herausgebildet hat. Eine der bedeutendsten ist Code-Switching in maghrebinischem Rap; also das Verwenden mehrerer Sprachen innerhalb eines Lieds und das Wechseln zwischen diesen Sprachen. Exemplarisch werden hier je ein Album des Tunesiers Balti und des Algeriers Lotfi Double Kanon hinsichtlich dieses Phänomens untersucht. Zuerst wird das in der Linguistik zur Analyse von Code-Switching in Gesprächssituationen verwendete Matrix Language Frame Model von Carol Myers-Scotton auf Rap-Texte angewendet. Anschließend wird erörtert, welche Funktion Sprachwechsel haben, die sich durch dieses Modell nicht erklären lassen. Es wird sichtbar, dass Code-Switching den betrachteten Künstlern auf unterschiedliche Art zum Aufbau einer facettenreichen Identität als maghrebinischer Rapper dient.

      Code-Switching im algerischen und tunesischen Rap
    • Der tunesische Rapper El Général wurde 2011 von der TIME zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt gewählt. Er war einer jener jungen Menschen, die das Feuer der Revolution in Ben Alis verkrustetem und korruptem Tunesien schürten. Seine Lieder – gespickt mit bissiger Kritik – inspirierten Millionen Protestierender auf den Straßen in Tunis, Kairo und Manama und brachten ihn selbst ins Gefängnis. Warum war es dem Rapper gelungen, Menschen über Ländergrenzen hinweg zum Protest zu bewegen? Wie konnte er vermeintliche Gegensätze wie islamische Religiosität und die „westliche“ Musikrichtung Rap vereinen? Auf welche Weise lassen sich „islamistische“ Parolen in den Texten interpretieren? Diese und ähnliche Fragestellungen versucht das vorliegende – ursprünglich als Bachelorarbeit verfasste – Werk „Der Rapper El Général im Prisma der Identitätsproblematik“ von Felix Wiedemann zu beantworten.

      Der Rapper El Général im Prisma der Identitätsproblematik