Die Stimme ist ein zentrales Mittel der menschlichen Interaktion, doch der Phonationsprozess, insbesondere der Einfluss des laryngealen Mukus auf die Phonation, ist noch nicht vollständig verstanden. Laryngeales Mukus überzieht die Stimmlippen und bildet eine Grenzschicht zwischen dem Luftstrom und dem schwingenden Stimmlippengewebe, was zur Erzeugung des Grundtons der Stimme führt. Trotz zahlreicher Studien zur Hydration des Stimmlippengewebes gibt es kaum Erkenntnisse über die Rheologie des Mukus. In dieser Doktorarbeit wurde der Einfluss der Viskoelastizität des laryngealen Mukus auf die Phonation experimentell untersucht. Erstmals wurde physiologischer Mukus der Stimmlippen mit rheologischen Methoden analysiert, was eine Grundlage für die Entwicklung synthetischen Mukus schuf. Ein synthetischer Ersatzstoff wurde ermittelt, um das viskoelastische Spektrum für ex vivo Experimente mit Kadaverkehlköpfen zu replizieren. Zudem wurde eine Methode entwickelt, um den Mukusersatz reproduzierbar auf die Stimmlippen eines etablierten automatisierten Versuchsaufbaus in der Stimmforschung aufzutragen. Dadurch konnte erstmals der Einfluss der physiologischen, viskoelastischen Bandbreite von laryngealem Mukus auf Phonationsparameter untersucht werden, wobei Schweinekehlköpfe als Phonationsmodell dienten.
