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Dominik Collet

    Die Welt in der Stube
    Handeln in Hungerkrisen
    Schauplätze der Umweltgeschichte in Schleswig-Holstein
    Die doppelte Katastrophe
    • Die doppelte Katastrophe

      Klima und Kultur in der europäischen Hungerkrise 1770–1772

      Am Ende des 18. Jahrhunderts durchlebte Europa, im Zuge einer extremen Klimaanomalie der Kleinen Eiszeit eine der schwersten Hungerkrisen seiner Geschichte. Das fatale Zusammenspiel von Klima und Kultur machte sie zur »doppelten« Katastrophe. Ihre Auswirkungen erfassten den gesamten Kontinent und kosteten hunderttausende Menschen das Leben. Die Krise beförderte neben Ausgrenzung, Auswanderung und Antisemitismus aber auch politische Reformen, Humanitarismus und neue Wissenschaften. Das Buch zeigt am Beispiel dieses Ereignisses, wie frühere Gesellschaften Witterungsextreme bewältigten und wie vielfältig Klimaimpulse »sozialisiert« werden konnten. Dominik Collet plädiert für einen integrativen, sozionaturalen Zugang zur Geschichte. Es erzählt eine Verflechtungsgeschichte von Mensch und Umwelt, in der kurzfristige Ereignisse und langfristige, sozioökologische Strukturen eng miteinander verkoppelt sind. Daher offenbart der Blick auf die Hungersnot schlaglichtartig grundlegende ökonomische und ökologische Problemlagen der Gesellschaften des 18. Jahrhunderts. In diesem Umfeld erweisen sich vermeintliche Naturkatastrophen immer auch als Kulturkatastrophen. Die Studie stellt deterministische Zugänge in Frage und zeigt, dass eine dynamische Perspektive auf das Zusammenwirken von Klima und Kultur ebenso notwendig wie praktikabel ist. Sie regt dazu an, die Natur nicht länger als Gegenteil, sondern als Teil der Geschichte zu begreifen.

      Die doppelte Katastrophe
    • In diesem Sammelband werden Schauplätze der Umweltgeschichte aus dem heutigen Bundesland Schleswig-Holstein vorgestellt, die den Blick auf die lokale Verflechtung von naturaler Umwelt und gesellschaftlichem Handeln erlauben. Selbstverständlich ist keine Vollständigkeit bei der Darstellung umweltgeschichtlicher Erinnerungsorte in Schleswig- Holstein angestrebt worden. Wir möchten mit diesem Band den an der Umweltgeschichte Interessierten jedoch einige exemplarische Fallbeispiele vorstellen, welche Einblicke in das Mensch-Umwelt-Verhältnis und die Umweltproblematik vergangener und gegenwärtiger Zeiten ermöglichen und von besonderer umweltgeschichtlicher Relevanz sind. Zugleich möchten wir mit diesen Schauplätzen ein stärkeres Bewusstsein für zeit- und ortsübergreifende Umweltthemen vermitteln.

      Schauplätze der Umweltgeschichte in Schleswig-Holstein
    • Handeln in Hungerkrisen

      Neue Perspektiven auf soziale und klimatische Vulnerabilität

      • 245pages
      • 9 heures de lecture

      In der Hungerforschung zeichnet sich ein neues Forschungsnarrativ ab, das naturale Umwelt und menschliches Handeln als eng miteinander verflochten versteht. Das Konzept der „Vulnerabilität“ menschlicher Gesellschaften spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Dieser Zugang sucht die postkoloniale Frontstellung von klima- und sozialdeterministischen Hungermodellen zugunsten einer integrativen Perspektive auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur zu überwinden. Die Praktiken der Akteure, ihr „Handeln in Hungerkrisen“, stehen dabei im Zentrum. Ziel des Bandes ist es, den Vulnerabilitätsansatz als mögliches „Brückenkonzept“ der multidisziplinär organisierten Hungerforschung vorzustellen. Das Buch vereint zu diesem Zweck Autorinnen und Autoren aus den Bereichen der Anthropologie, der Soziologie, der Geographie, der Geschichtswissenschaft und der Entwicklungsforschung. Die Beiträge analysieren aus historisierender, umweltgeschichtlicher Perspektive, wie das konstitutive Wechselspiel klimatischer und kultureller Faktoren den Betroffenen Handlungsspielräume eröffnet. Damit ermöglicht der Band nicht nur einen neuen Blick auf ein Feld, das mit dem globalen Klimawandel wieder zu einem Gegenwartsproblem geworden ist. Er weist auch darüber hinaus und illustriert die vielfältigen Formen der „Sozialisierung“ klimatischer Impulse.

      Handeln in Hungerkrisen
    • Die Welt in der Stube

      • 403pages
      • 15 heures de lecture

      Diese Studie untersucht den Umgang mit exotischen Objekten in Museen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts und fragt nach ihrer wissenschafts- und kulturgeschichtlichen Bedeutung. Ermöglichten die amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Stücke den Betrachtern einen direkten, unvoreingenommenen Blick in entlegene Regionen? Beförderten sie die Ablösung des traditionellen »Buchwissens« durch ein empirisches »Erfahrungswissen«? Welche Rolle spielten sie für den »kolonialen Blick« der Europäer und für die Wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts? Mit einem Schwerpunkt auf der Sammlungspraxis untersucht Dominik Collet die Akteure im Umfeld dreier Sammlungen: der herzoglichen Kunstkammer in Gotha, des Museums von William Courten in London und des Repositorys der Londoner Royal Society.

      Die Welt in der Stube