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Beate Althammer

    Bettler und Vaganten in der Neuzeit (1500 - 1933)
    Vagabunden
    Die Textilarbeiterinnen von Barcelona
    Herrschaft, Fürsorge, Protest
    Das Bismarckreich 1871-1890
    Bettler in der europäischen Stadt der Moderne
    • Das Betteln war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein weitverbreitetes Phänomen in Europa, trotz aller Bemühungen um seine Unterbindung seit dem ausgehenden Mittelalter. Die Geschichtsschreibung hat das Fortleben der individuellen Gabenbitte im Zeitalter der Industrialisierung, der Urbanisierung und des entstehenden Sozialstaats bisher allerdings wenig beachtet. Wer waren die Bettler der Moderne, und wie reagierte die Gesellschaft auf sie? Dieser Band versammelt acht historische Fallstudien zu europäischen Städten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts – Oxford, St. Petersburg, Athen, Rom, Wien, Berlin, Aachen und Düsseldorf. Eingerahmt werden sie durch einen Überblick über die Forschung zur Frühen Neuzeit sowie einen auf ethnologischer Feldforschung basierenden Beitrag zur Gegenwart.

      Bettler in der europäischen Stadt der Moderne
    • Die Bände der Reihe Seminarbuch Geschichte sind speziell für die Anforderungen der neuen BA/MA-Studiengänge an den Hochschulen konzipiert. Sie zeichnen sich durch ihre Perspektivenvielfalt aus und die damit verknüpfte Mischung von inhaltlicher und methodischer Einführung. Jeder Band beleuchtet die jeweils behandelte Epoche aus mehreren Blickwinkeln: Politik / Staat, Wirtschaft / Soziales, Kultur / Kirche, Gesellschaft / Alltag. Ein weiteres Merkmal der Reihe ist ihr Dreiklang aus inhaltlicher Analyse, Forschungsperspektiven und Quellenpräsentation in den einzelnen Kapiteln. Das Layout unterstützt die Darstellungsform, indem es den Leser anhand didaktischer Elemente durch den Text leitet und besonders das Lernen für Prüfungen unterstützt. Der vorliegende Band von Beate Althammer behandelt die deutsche Geschichte während der Reichskanzlerschaft Otto von Bismarcks.

      Das Bismarckreich 1871-1890
    • Vagabunden

      Eine Geschichte von Armut, Bettel und Mobilität im Zeitalter der Industrialisierung (1815–1933)

      Armut hat viele Gesichter, und Mobilität zeigt sich in verschiedenen Formen – von geschätzten bis kriminalisierten. Besonders problematisch waren in Europa seit dem späten Mittelalter soziale Gruppen, die Armut und Mobilität verbanden: Menschen, die mittellos umherzogen und ihren Lebensunterhalt durch Bitten um Almosen sicherten. Obwohl Betteln und Vagabundieren oft mit der Frühen Neuzeit assoziiert werden, verschwanden diese Phänomene an der Schwelle zur Moderne keineswegs. Im Gegenteil, während der krisenanfälligen Industrialisierung erlebten sie neue Konjunkturen. Diese Armutsformen führten zu strengen Repressionsmaßnahmen, üben jedoch auch eine merkwürdige Faszination aus, da sie eine radikale Unangepasstheit an die Normen der sesshaften Arbeitsgesellschaft verkörperten. Die Geschichte des Bettels und der Vagabondage in Deutschland im 19. und frühen 20. Jahrhundert wird sowohl auf der Mikroebene alltäglicher Erfahrungen (mit Fokus auf die preußische Rheinprovinz) als auch auf der Makroebene gesellschaftlicher Reformdebatten rekonstruiert. Die „Randgruppe“ der Almosenbitter und mittellosen Wanderer war von weit mehr als marginaler Bedeutung: Ihre Auseinandersetzungen prägten die Anfänge moderner Sozialpolitik wie ein unentrinnbarer dunkler Schatten.

      Vagabunden
    • Almosensammelnde und umherziehende Arme galten den Eliten Europas spätestens seit Anbruch der Neuzeit als ein gravierendes Problem. Sie störten die gute polizeiliche Ordnung, verletzten die Arbeitsmoral, erschienen gar als eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Diese Edition versammelt 257 Dokumente aus dem deutschen Raum, die den gesellschaftlichen Umgang mit Bettlern, Vagabunden, Zigeunern und Gaunern während der gut vier Jahrhunderte zwischen 1500 und 1933 widerspiegeln. Sie zeigen erstaunliche Kontinuitäten in der Wahrnehmung dieser Gruppen auf, aber auch Transformationen in ihrer Zusammensetzung sowie in der Art, wie sie beschrieben, erklärt und diszipliniert wurden. Vor allem illustrieren sie die anhaltende Brisanz des Phänomens über alle historischen Zäsuren hinweg. Immer wieder, bis hin zur Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, sprechen zeitgenössische Kommentare von einer bedrohlichen Überhandnahme von Bettel und Vagabondage. Indem der Band nicht nur Normen und abstrakte Diskurse dokumentiert, sondern ein starkes Gewicht auf die soziale Praxis und mediale Repräsentationen legt, verdeutlicht er jedoch zugleich die Ambivalenzen in den gesellschaftlichen Reaktionen: Im Alltag waren stets unterschiedliche Deutungen des Gabenbittens und des mittellosen Umherziehens möglich, und die Grenzen zwischen Repression und Toleranz blieben fließend.

      Bettler und Vaganten in der Neuzeit (1500 - 1933)