Die Gedichte und Texte von „Vollmondtänzer“ bewegen sich zwischen den Polen eines kraftvollen Faustschlags und einem sanften Kuss. Sie sind oft verzweifelt oder euphorisch, stets jedoch intensiv und emotional.
Udo Kaube Livres





Lucy in the sky Irgendwo wartet sie auf mich egal wie weit weg egal wie lange es dauern mag ich werde sie finden irgendwann ist es so weit dann werde ich mit ihr nackt unter Mandarinenbäumen träumen über uns der Marmeladenhimmel und unter uns buntes Gras werden wir uns gelbe und grüne Kränze flechten aus Blumen unglaublich groß und schön wenn es soweit ist wird mein Mädchen mit den Kaleidoskopaugen mich an der Hand nehmen durch ein Drehkreuz führen dabei sanft lächelnd mir ein Stückchen Marshmallowkuchen in den Mund stecken und mich zu der Quelle führen aus der verspiegeltes Wasser rinnt das nie versiegt
Manchmal rührt eine Liedzeile mich zu Tränen die mir zuvor nie aufgefallen ist manchmal fasst ein vergessenes Gedicht mich an manchmal verletzt ein achtloses Wort mich so sehr dass ich vor den Menschen fliehe manchmal erschüttert ein einziger Blick mein muskulöses Ich manchmal pulst in mir Sehnsucht nach Stille ohne Geschwätz und falsches Lachen manchmal ertrage ich nur Mozart und Bach manchmal lässt die Obszönität der Welt mich den Glauben an einen Sinn verlieren manchmal möchte ich wie ein kleines Kind weinen und getröstet werden manchmal aber wirklich nur manchmal ist das so ansonsten habe ich mein Leben echt im Griff
Mehr als fünfzig Winter habe ich kommen mehr als fünfzig Sommer sterben sehen viel Zeit ist nicht übrig jede Berührung jedes kleine Lächeln ist jetzt wichtig jeder leise Morgenregen der den neuen Tag mit einem scheuen Kuss begrüßt
Blütenfall Aus Weltraum blauen Höhen treiben matte Winde uns zarte Blütenblätter zu hauchen sie tanzend weiß dem Leben kühl entgegen So stehen Werden und Vergehen plötzlich gegenüber um sich zusammen in ihr Gegenteil zu wandeln Ein flüchtiger Moment der Ahnung an all umfassende Kreise den der grelle Sonnenschein verglüht