Since the turn of the millennium, Zurich has experienced significant urban transformation, with former industrial areas evolving into residential neighborhoods to accommodate a growing population. In 2006, the City Council established a strategic committee to create a public art program linked to the city's development. The Working Group for Public Art has initiated numerous projects, including a 2011 research initiative exploring various forms of public art. Collaborating with institutions like the Lucerne School of Art and Design and the Zurich University of the Arts, along with young Swiss artists, the group examined innovative ideas. This volume supports communal public art projects by offering guidelines for best practices and serves as a manual for planning, launching, financing, realizing, documenting, and evaluating projects. It features reference examples that document the research process and showcase artists' proposals, including projects like Superkilen, Ecobox, Quatschmobil, and The Center for Urban Pedagogy, both locally and internationally. The publication provides insights into the specific contexts of these projects, the groups involved, their successes, and public feedback. Additionally, it includes a global catalogue of recent public art projects and an extensive bibliography on contemporary urban planning. This is the fourth volume in a series initiated in 2011, published in collaboration with various insti
Gabriela Christen Livres



„urban. art. marks“ macht den Versuch, eine Kartografie der neuen Tendenzen in der Zusammenarbeit von Kunst und Stadtentwicklung aufzuzeichnen. Das grosse Territorium wird dabei in vier Kapiteln markiert: Beobachten, Forschen, Reden und Handeln. Diese Aktivitäten machen die Breite eines interdisziplinären Zugangs zu Kunst im öffentlichen Raum der Städte deutlich. In jedem der Kapitel sprechen Künstlerinnen und Künstler, Politiker, Soziologen, Architekten, Theatermenschen und StadtplanerInnen über ihren je eigenen Blick auf das Feld, das hier aufgespannt wird. Die Bildstrecke der Künstlerin Nika Spalinger über das Projekt „BaBeL“ und die künstlerische Stadtbeobachtung von Pamela Rosenkranz machen deutlich, dass die Vielfalt der Perspektiven nicht zur Zersplitterung des Blicks auf den öffentlichen Raum führt, sondern dass gerade im Verzicht auf disziplinäre Verortung und Spezialistentum neue Räume in der Kunst selber, aber vor allem auch in den städtischen Räumen unseres Alltags entstehen.
Ferdinand Hodler war um 1900 einer der berühmtesten Maler Europas. Höhepunkt seines Schaffens war für ihn der Auftrag, ein großes Wandgemälde für das Kunsthaus Zürich zu realisieren. Gabriela Christen untersucht erstmals die Entstehungsgeschichte und verdeutlicht wie modern das Frauenbild des Künstlers erscheint. In dem monumentalen Wandgemälde Blick in die Unendlichkeit, das zwischen 1910 und 1917 entstand, und dem geplanten, aber nicht ausgeführten Floraison, konzentriert sich das Schaffen des Malers Ferdinand Hodler. Hier verbildlichte er seine Theorie des 'Parallelismus' und schuf überraschend neue Frauenbilder. In unzähligen Skizzen, Zeichnungen und mehreren Fassungen in Öl tastete er sich an sein Thema heran, das zunächst eine Hymne auf die Natur und das Leben sein sollte, dargestellt durch Frauen in langen Gewändern auf einer Blumenwiese. Unter dem Eindruck des Todes seiner Geliebten Valentine Godé-Darel veränderte Hodler seine Komposition: Aus der pantheistischen Naturdarstellung wurde eine Ode an den Tod, symbolisiert durch den Blick der fünf Frauen in die Unendlichkeit. Hodlers Figurenbilder entstanden neben klassischen Modellstudien aus der Verarbeitung von Posen des modernen Bewegungstanzes und aus der Tradition der Lebenden Bilder. Die Frauen mit ihren sparsamen Gesten und der einfachen Drehbewegung der Körper symbolisieren gleichzeitig die Schönheit des Lebens und das Wissen um den Tod.