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Hanno Rüther

    Der Mythos von den Minnesängern
    Grundzüge einer Poetologie des Textendes der deutschen Literatur des Mittelalters
    • Ob ein Text als Kunstwerk Geltung beanspruchen kann, zeigt sich nicht zuletzt an der Gestaltung seines Endes. Die Literaturwissenschaft hat sich bislang jedoch kaum systematisch mit dem Textende befasst. Diesem Desiderat entspricht die vorliegende Arbeit in Bezug auf erzählende Texte des deutschen Mittelalters. Methodisch wird dazu jedes Textende als Zusammenspiel von Handlungsende, Textschluss und materiellem Textende beschrieben. Historisch werden etwa 30 Texte aus dem Zeitraum vom 9. bis zum 16. Jahrhundert detailliert untersucht. Dabei erweist sich die althochdeutsche Literatur als strukturell mündlich geprägt und strebt einen quasi formelhaften Schluss an. Je eigene Deutungsabsichten des Stoffes zeigen die Schlussgestaltungen der deutschsprachigen Tristandichtungen. Hartmann von Aue entwickelt in seinen erzählenden Texten eigenständige, von den Vorlagen abweichende Schlusskonzeptionen. Spätmittelalterliche Erzählungen vom Ehebruch versuchen, Anschlusskommunikation zu initiieren und zu steuern.

      Grundzüge einer Poetologie des Textendes der deutschen Literatur des Mittelalters
    • Der Mythos von den Minnesängern

      • 358pages
      • 13 heures de lecture

      Was widerfuhr dem Tannhäuser im Venusberg? Wer tötete Reinmar von Brennenberg? Was trieb Heinrich von Morungen nach Indien? Solche Fragen werfen die so genannten Minnesängerballaden auf, die die Erzählung ungewöhnlicher Begebenheiten mit den Namen hochhöfischer Lyriker verbinden und besonders geeignet sind, das vieldiskutierte Problem der Autorschaft aus neuer Perspektive zu betrachten. Die vorliegende Studie erschließt die drei in Handschriften und Drucken des 15. bis 17. Jahrhunderts tradierten Balladen – Moringer-, Tannhäuser- und Bremberger-Ballade – erstmals konsequent auseiner überlieferungsgeschichtlichen Perspektive. Sie bietet neben einem Paralleldruck der wichtigsten Überlieferungsträger auch einen normalisierten Lesetext. Darüber hinaus werden neue Modelle der Textgenese entworfen, wobei sich als entscheidender Anstoß in allen drei Fällen die Text- und Bildpräsentation der namengebenden Lyriker in den berühmten alemannischen Liederhandschriften B und C erweist.

      Der Mythos von den Minnesängern