Umfassender und verständlicher Überblick. Die aktuellen Literaturtheorien und Interpretationsmethoden kennen, unterscheiden und anwenden können wer Literatur analysieren möchte, muss das Handwerkszeug beherrschen. Das Lehrbuch stellt alle zentralen Theorien seit den 1980er Jahren vor: Diskursanalyse, Dekonstruktion, Neohermeneutik, Ansätze der Medien- und Kognitionswissenschaft sowie der Sozial- und Kulturwissenschaft wie zum Beispiel Gender Studies und Cultural Studies.
Tilmann Köppe Livres






Glück, Tragik, Tod, Sinn
Vier literarische Entwürfe
Was ist ein gutes Leben? Anhand ausführlicher Beispielinterpretationen erläutert der Band die Rolle der Literatur bei der Bewältigung existenzieller Probleme. Was ist ein gutes Leben? Unter welchen Voraussetzungen gilt ein Lebensentwurf als gelungen und wann sprechen wir vom Scheitern einer Existenz? Die in diesem Band vorgelegten Interpretationen zu ausgewählten Werken der Weltliteratur kreisen um Fragen existenziellen Zuschnitts: Gibt es ein Glück auf der Grundlage von Selbsttäuschung? Was meinen wir, wenn wir vom tragischen Scheitern einer Person sprechen? Und wird, was wir im Leben erreicht zu haben glauben, angesichts des nahen Todes zwangsläufig null und nichtig? Die behandelten Texte der kleinen und großen literarischen Form – Johann Peter Hebels Kalendergeschichte »Kannitverstan«, Theodor Storms Novelle »Der Schimmelreiter«, Leo Tolstois Erzählung »Der Tod des Iwan Iljitsch« und Kazuo Ishiguros Roman »Was vom Tage übrig blieb« – konfrontieren uns mit solchen Fragen und veranschaulichen die Rolle der Literatur bei der Bewältigung existenzieller Probleme.
Show, don't tell
Konzepte und Strategien anschaulichen Erzählens
„Show, don’t tell“: Erzähle so anschaulich, dass deinen Leser/innen die Handlung vor Augen steht wie in einem Drama! Das ist nicht nur ein wichtiges Prinzip zeitgenössischer Schreibschulen, es war bereits in der antiken Rhetorik (als enargeia/evidentia) ein Ideal für Redner und Autoren. Auch die moderne Erzähltheorie bildet Gegensatzpaare wie „showing und telling“, „dramatischer und narrativer Modus“, „geringe und hohe Distanz“. In diesem Band wird „anschauliches Erzählen“ als Sammelbegriff für eine Wirkungsdisposition von Texten diskutiert, die sich durch vielfältige narrative Strategien erzielen lässt. Literatur- und Medienwissenschaftler/innen unterschiedlicher Fachrichtungen untersuchen solche Strategien exemplarisch an Einzeltexten und Gattungen von der spätantiken Anekdote bis zur aktuellen Romanliteratur.
Erzählte Selbstrepräsentation im modernen Roman
- 348pages
- 13 heures de lecture
Der Band untersucht anhand dreier Romane (Henry James: The Ambassadors, Ernst Weiß: Die Feuerprobe, Albert Camus: L’Étranger) Formen der Selbstrepräsentation im Roman der Moderne. Konturiert wird damit zugleich ein ‚modernes‘ Gattungskonzept: Der existenzphilosophische Bildungsroman thematisiert Krisen der Selbstrepräsentation und lässt das Exemplarische eines Bildungsgangs zugunsten eines alternativen Konzepts literarischer Erkenntnis in den Hintergrund treten.
In letzter Zeit haben Erkenntnisse aus den Filmwissenschaften, den Kognitionswissenschaften und der Comic-Theorie zu einer Weiterentwicklung der Erzähltheorie geführt. Die damit verbundenen grundsätzlichen Fragen werden in dieser Einführung diskutiert: Was ist überhaupt eine Erzählung? Aus welchen Grundbausteinen setzen sich Erzähltexte zusammen? Haben Erzählungen immer einen Erzähler? Was ist eine Figur? Was sind deren fiktive Erzähl-Welten? Wie lassen sich Tempo, Ordnung und Frequenz von Erzählungen gestalten? Aus welcher Perspektive kann erzählt werden? Wie zuverlässig wird erzählt? Und wovon hängt die Zuverlässigkeit einer erzählerischen Darstellung ab?
Literatur und Erkenntnis
Studien zur kognitiven Signifikanz fiktionaler literarischer Werke
- 291pages
- 11 heures de lecture
Zu den wichtigsten, zugleich jedoch umstrittensten Funktionen fiktionaler Literatur gehört die Vermittlung von Erkenntnis oder Wissen. Das Buch erläutert und verteidigt die These, dass es gute Gründe gibt, fiktionale literarische Werke als Wissensquellen ernst zu nehmen - obwohl sie von ›bloß Erfundenem Was ist der Fall? Was soll ich tun? Wie soll ich leben?‹. Beide Typen von Wissen unterscheiden sich in ihrer Rolle und Struktur sowie in ihren spezifischen Erwerbsbedingungen; gemeinsam ist beiden, dass sie ein zentrales epistemisches bzw. praktisches Ziel - also etwas, nach dem zu streben wertvoll ist - markieren, und von beiden lässt sich nachweisen, dass und wie man sie anhand fiktionaler Literatur erwerben kann.