This book provides an overview of recent debates about critical theory from Pierre Bourdieu via Luc Boltanski to the Frankfurt School. Robin Celikates investigates the relevance of the self-understanding of ordinary agents and of their practices of critique for the theoretical and emancipatory project of critical theory.
Wie soll ich handeln? Welchen Normen und Werten sollte das menschliche Zusammenleben unterstehen? Das sind Grundfragen der Moralphilosophie. Sie haben im Laufe der letzten zweieinhalb Jahrtausende eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten gefunden, von denen die wichtigsten und einflußreichsten in diesem Reader zusammengestellt und präsentiert werden. Die Spannbreite der Positionen reicht dabei historisch von der Antike bis in die Gegenwart, systematisch von der Tugendethik über die Vertragstheorie, die Gefühlsethik und den Utilitarismus bis zum Kantianismus und moralkritischen Positionen. Die mit einer Einleitung der Herausgeber versehene Auswahl kanonisierter Texte eignet sich als Grundlage für einführende Seminare zur Moralphilosophie und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich einen kompakten Überblick über die Grundfragen und -positionen dieses zentralen Bereichs der Philosophie zu verschaffen.
Soziale Kämpfe, widerständiges Wissen und Kritische Theorie
Von Black Lives Matter über Fridays for Future bis zu migrantischen Protesten: In den letzten Jahren haben zahlreiche soziale Bewegungen eine radikale Kritik unserer Gegenwart formuliert und weitgehende Veränderungen eingefordert. Das in diesen Bewegungen zum Ausdruck kommende widerständige Wissen kann auch eine Theorie revitalisieren, die ihrem Anspruch auf Verankerung in den Kämpfen ihrer Zeit und dem Ziel der gesellschaftlichen Emanzipation verpflichtet bleibt. Ausgehend von verschiedenen Praktiken des Widerstands und ihrer demokratischen und epistemischen Bedeutung, entwirft Robin Celikates Perspektiven für eine Kritische Theorie der Politik der Gegenwart.
Gesellschaftliche Selbstverständigung und kritische Theorie
272pages
10 heures de lecture
Mit dem Spannungsverhältnis zwischen der »naiven« Sicht gewöhnlicher Akteure und der theoretischen Perspektive von Experten behandelt das Buch eine der methodologischen Grundfragen der kritischen Gesellschaftstheorie. Unter Rückgriff auf die Ansätze von Pierre Bourdieu und Luc Boltanski wird ein nicht-paternalistisches Verständnis kritischer Theorie entworfen – als soziale Praxis, die keine privilegierte Position der Erkenntnis voraussetzt.
Die klassische Sozialstruktur in Familie und Gesellschaft löst sich auf, Freundschaften werden wichtiger. Aber was ist eigentlich Freundschaft? Das Rückzugsgebiet aus einer Welt ökonomischer Zwecke und Zwänge? Oder eine neue Solidarstruktur, die alte Ordnungen wechselseitiger Hilfe ersetzt? In der Berliner Republik wimmelt es von Netzwerkern. Die Grenze zwischen Geschäftsbeziehung und Freundschaft verwischt. Wer da nicht mitmacht, braucht mit Unterstützung nicht zu rechnen. Das gilt für politische Milieus ebenso wie für die Kunstszene. Ist Freundschaft also nur ein weiteres Arbeitsfeld? Wohl kaum. Was Freundschaft sein könnte, darüber schreiben Soziologen, Philosophen, Politiker und Kulturschaffende in diesem Heft. Es geht um Liebe, gegenseitige Verwiesenheit und Angewiesenheit, aber auch um das Gegenteil: um Einsamkeit und das Bedürfnis nach Alleine-Sein. »polar« hinterfragt zudem die verschiedenen Ebenen von Beziehungen. Gibt es »befreundete Staaten«? Und was definiert das besondere Verhältnis Deutschlands etwa zu Israel, den USA oder Frankreich und Polen?
Rund um den Globus wird eine Rückkehr der Religion behauptet. Der Papst und der Islam sind allgegenwärtig. Es scheint, dass die Religion nach Jahren des Dahindümpelns wieder in viele Fassetten gesellschaftlichen und politischen Lebens vordringt. Dabei werden bei uns die Kirchen leerer, die Esoterik blüht und die Freizeit-Götter machen mobil. Wer über Religion redet, muss gleichzeitig auch über Religionskritik reden. Und wer an einen Gott nicht glaubt, muss fragen: Woran dann? Den Anderen? Die Liebe? Den Körper? Die Kunst? Das Nichts? Warum überhaupt glauben? »polar« stellt die Frage nach dem Rückzug und der Rückkehr der Religion und nach dem Leben in der Immanenz. In Heft 3 schreiben u. a. Felix Ensslin, Katharina Liebsch, Robert Misik, Robin Celikates, Rahel Jaeggi und Volkhard Krech