Ungefähr 1 % der EU-Bürger ohne deutsche Staatsbürgerschaft lebt in Deutschland, was in absoluten Zahlen 4,7 Millionen Menschen entspricht – ein Anstieg von 82,2 % seit 2008. Diese EU-Zuwanderung ist neben der Fluchtmigration ein bedeutendes Phänomen im Migrationsgeschehen, über das jedoch weniger berichtet wird. Wenn die EU-Binnenmigration thematisiert wird, geschieht dies oft negativ, etwa in Bezug auf die Befürchtung einer massenhaften Zuwanderung aus neuen Mitgliedsstaaten und der damit verbundenen „Armutsmigration“, die den deutschen Sozialstaat belasten könnte. Die Zuwanderung nach Deutschland ist jedoch vielschichtig und divers. Die 4,7 Millionen Menschen kommen aus verschiedenen Regionen, mit unterschiedlichen Beweggründen und Zielen, sowie unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Dieses Buch zielt darauf ab, die Vielfalt der EU-Zuwanderung darzustellen und einseitigen Sichtweisen entgegenzutreten. Es werden Kenntnisse zu wichtigen gesellschaftlichen Bereichen zusammengetragen, um ein differenziertes Verständnis der EU-Binnenmigration zu fördern. Die Datenlage variiert je nach Themenfeld: Offizielle Statistiken werden für den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem verwendet, während Informationen über Communities aus Social-Media-Analysen und Diskussionen stammen. Die Beiträge bieten unterschiedliche Perspektiven und weisen transparent auf die verwendeten Datenquellen hin.
Christian Pfeffer Hoffmann Ordre des livres






- 2019
- 2019
Berlin sieht sich mit einer steigenden Wohnungs- und Obdachlosigkeit konfrontiert. EU-Bürgerinnen und EU-Bürger, die in wachsendem Maße mit der Hoffnung auf eine gute Arbeit nach Berlin zuwandern, sind von diesem Problem in besonderem Maße betroffen. Welche Zusammenhänge bestehen bei EU-Zugewanderten zwischen ihrer Arbeitsmarktintegrati on und dem Risiko der Wohnungslosigkeit? Um dieser Frage nachzugehen, werden in diesem Buch zahlreiche Faktoren beleuchtet, die zur Prekarität der Arbeits- und Wohnverhältnisse von EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern beitragen. Anschließend werden Handlungsempfehlungen zur Prävention von prekärer Arbeit und von Wohnungsnotfällen gegeben.
- 2015
Eine wachsende Mobilität verändert Europa, insbesondere in Deutschland, das sich als Magnet für Einwandernde etabliert hat. Die Diskussion über die Einwanderungsidentität Deutschlands hat sich gewandelt, und die steigende Zuwanderung ist in einer alternden Gesellschaft dringend erforderlich. Diese Zuwanderung wird durch innereuropäische Arbeitsmigration und Asylsuche geprägt. In den letzten Jahren hat die Neue Arbeitsmigration aus anderen EU-Staaten den größten Teil der Zuwanderung ausgemacht. Angesichts des Anstiegs der Flüchtlingszahlen ist es wahrscheinlich, dass ein wesentlicher Teil der Migrant/-innen in Deutschland weiterhin aus der EU stammen wird. Die Publikation konzentriert sich auf diese Zuwanderung, die durch die Freizügigkeit der EU-Bürger/-innen und wirtschaftliche Krisen gefördert wird. Die meisten Neueinwandernden kommen aus Mittelost- und Südosteuropa sowie aus südeuropäischen Ländern wie Italien und Spanien. Diese neue Form der Migration unterscheidet sich von der traditionellen Gastarbeitermigration und ist geprägt durch höhere Mobilität, überdurchschnittliches Bildungsniveau und geringes Durchschnittsalter der Migrant/-innen. Zudem gibt es höhere Anforderungen an die Integration und neue Aspekte wie die Migration in die Duale Berufsausbildung und die Nutzung sozialer Medien. Die Untersuchung dieser südeuropäischen Zuwanderung wird in der Publikation behandelt, wobei Minor als eine der ersten Institutionen d
- 2014
Arbeitsmigration nach Deutschland
- 449pages
- 16 heures de lecture
Dieser Band soll die Debatten über nachhaltige Mobilität und die Forschung zur neuen Migration anregen. Er vereint die Ergebnisse der Bestandserhebung zur Neuen Arbeitsmigration und der Forschungsreihe zur Situation spanischer Bürger/-innen in Deutschland. Der Inhalt gliedert sich in vier Teile: Im ersten Teil stellt Miguel Montero Lange die bisherigen Forschungsergebnisse zur Neuen Arbeitsmigration dar und verortet sie im Kontext der europäischen Migrationsforschung. Im zweiten Kapitel präsentieren Marianne Kraußlach und Tobias Stapf die empirischen Einsichten der Bestandserhebung, die Strukturen und Projekte zur Gewinnung ausländischer Auszubildender und Fachkräfte beleuchtet und Praktikern Hinweise für erfolgreiches Handeln bietet. Das dritte Kapitel, basierend auf dem Proyecto Nueva Migración, untersucht die seit 2008 nach Berlin gekommenen Spanier und deren Lebens- und Arbeitsbedingungen, präsentiert von Cristina Faraco Blanco und Esther Castillo Castilla. Im vierten Teil werden die historischen Erfahrungen der Arbeitsmigration nach Deutschland betrachtet, wobei die Erkenntnisse zur Situation spanischer Bürger/-innen von Begonya Petuya Ituarte, Antonio Muñoz Sánchez und Miguel Montero Lange vorgestellt werden. Fünf Artikel einer Fachtagung analysieren die Verbindung zwischen „alter“ und neuer Migration, einschließlich der Bildungs- und Integrationserfolge spanischer Einwanderer in Europa. Abschließend wird die Entwickl