Das Ausländerstrafrecht, §§ 95 - 97 AufenthG, hat seit den fünfziger Jahren in Deutschland an Bedeutung gewonnen, während die wissenschaftliche Auseinandersetzung in diesem Bereich hinterherhinkt. Sieglinde Cannawurf untersucht die Teilnahme an Delikten des Ausländerstrafrechts und beleuchtet die dogmatische Konstruktion dieser Normen. Ein zentraler Aspekt ist die Einschleusung, die als Haupttatbestand normiert ist. Die politische und gesellschaftliche Brisanz hat zu Gerichtsentscheidungen geführt, die grundlegende strafrechtliche Prinzipien berühren. Die Autorin behandelt die Grundlagen des Ausländerstrafrechts, dessen historische Entwicklung, Schutzzweck und Dogmatik. Schwerpunkte sind die Verwaltungsakzessorietät, die Teilnahmeakzessorietät des Schleusungs-Tatbestandes und die notwendige Teilnahme. Zudem werden die Tatbestandsvoraussetzungen und Rechtfertigungsgründe für die Strafbarkeit von Ausländern sowie für die qualifizierte Teilnahme als Schleuser umfassend dargestellt. Im letzten Teil werden spezifische Fallkonstellationen untersucht, darunter Scheinehen, illegale Erwerbstätigkeit, Beihilfe zum Aufenthalt aus humanitären Gründen und Kirchenasyl. Der Fokus liegt auf der Beteiligung, während auch andere relevante Bereiche des Ausländerstrafrechts behandelt werden. Die Verfasserin beleuchtet damit umfassend die Probleme des Ausländerstrafrechts.
Sieglinde Cannawurf Livres
