Wie fühlen sich Schülerinnen und Schüler beim Lernen und welche Lernstrategien setzen sie ein? Auf diese aus der Sicht von Pädagogischer Psychologie und Erziehungswissenschaft noch unzureichend geklärten Fragen gibt die vorliegende Studie wichtige Antworten. Dabei stehen individuelle Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern in schulischen und häuslichen Lernsituationen im Mittelpunkt, und zwar vor dem Hintergrund verschiedener emotions- und lerntheoretischer Ansätze und auf der Grundlage differenzierter methodologischer Reflexionen aus dem Bereich der Qualitativen Sozialforschung. Im Rahmen eines triangulatorischen Forschungsansatzes werden Emotionen (state- und trait-Ebene) und Lernstrategien von Schülerinnen und Schülern mit qualitativen (Tagebuch, Interview) und quantitativen Instrumenten erhoben. Bei der Auswertung mit Qualitativer Inhaltsanalyse nach MAYRING gibt die Autorin einen detaillierten Einblick in verschiedene inhaltsanalytische Auswertungstechniken (Zusammenfassung, Skalierende und Typisierende Strukturierung). Die Autorin plädiert für eine stärkere Berücksichtigung von Emotionen und Lernstrategien im Unterricht und formuliert Empfehlungen für die pädagogische Praxis.
Michaela Gläser-Zikuda Livres






Im Sinne forschungsmethodischer Triangulation und in Orientierung an Mixed-Model-Designs finden sich in der empirischen Bildungsforschung seit einigen Jahren vermehrt Studien, die eine Kombination qualitativer und quantitativer Instrumente und Analysen im Sinne eines gemeinsamen Forschungsansatzes realisieren. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der 74. Tagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) 2010 in Jena zentrale methodologische Fragen und vielfältige empirische Studien präsentiert und diskutiert. Der vorliegende Band greift diese Diskussion auf und spannt einen exemplarischen Bogen von den forschungsmethodischen Grundlagen und Perspektiven bis hin zu konkreten Anwendungsbeispielen aus der empirischen Schul- und Unterrichtsforschung sowie der Lehrerbildungsforschung.
Derzeit werden vielfältige Überlegungen angestellt, wie man Schule und Unterricht (um-)gestalten muss, um die Kompetenzentwicklung der Lernenden zielgerichtet zu unterstützen. Als eine zentrale Schlüsselgröße für Unterrichtserfolg werden die Lehrperson bzw. deren Expertise ausgemacht. Dabei ist der Terminus „Lehrerexpertise“ in vielfältiger Weise zu verstehen. Er umfasst sowohl fachliche als auch pädagogisch-didaktische und diagnostische Kompetenzen, aber auch Aspekte der Selbst- und Handlungsregulation oder Persönlichkeitsmerkmale. In dem vorliegenden Band werden verschiedene Aspekte der Lehrerexpertise beleuchtet. Im Anschluss an das von den Herausgebern organisierte Symposium zum Thema „Lehrerexpertise - Analyse und Bedeutung unterrichtlichen Handelns“, das auf der Frühjahrstagung 2007 der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) in Wuppertal stattfand, wurden insgesamt elf Beiträge rund um die Expertise von Lehrkräften zusammengestellt. Mit Beiträgen von Anne C. Frenzel, Stefan Fuß, Michaela Gläser-Zikuda, Thomas Götz, Hans Gruber, Tina Hascher, Franz Hofmann, Günter L. Huber, Isabelle Hugener, Eckhard Klieme, Kathrin Krammer, Miriam Leuchter, Frank Lipowsky, Anja Mindnich, Christine Pauli, Reinhard Pekrun, Kathrin Rakoczy, Kurt Reusser, Lutz Schumacher, Jürgen Seifried, Detlef Sembill, Josef Strasser, Eveline Wuttke.
Gläser-Zikuda, M.: Potenziale und Grenzen von Lerntagebuch und Portfolio im Bildungsbereich Originalarbeiten Hascher, T. & Wepf, L.: Lerntagebücher im Praktikum von Lehramtsstudierenden Hübner, S., Nückles, M. & Renkl, A.: Lerntagebücher als Medium des selbstgesteuerten Lernens – Wie viel instruktionale Unterstützung ist sinnvoll? Landmann, M. & Schmitz, B.: Nutzen und Grenzen standardisierter Selbstregulationstagebücher Brouër, B.: Mit Portfolios schreibend das Lernen reflektieren Gläser-Zikuda, M. & Göhring, A.: Analyse und Förderung selbstregulierten Lernens auf der Grundlage des Portfolio-Ansatzes – ein Forschungsprogramm in der Sekundarstufe I Häcker, T. & Lissmann, U.: Möglichkeiten und Spannungsfelder der Portfolioarbeit – Perspektiven für Forschung und Praxis
Lernprozesse dokumentieren, reflektieren und beurteilen
Lerntagebuch und Portfolio in Bildungsforschung und Bildungspraxis
Der vorliegende Band thematisiert den Wandel von einer Lehr- zu einer Lernkultur, wobei die Perspektive der Lernenden im Mittelpunkt steht. Er versammelt Beiträge zu zwei zentralen Indikatoren dieses Wandels: der Einführung von Lerntagebüchern und der Implementierung von Portfolios im Bildungsbereich, einschließlich schulischem Unterricht, Lehrer-Grundausbildung und Weiterbildung. Diese Ansätze fördern eine neue Haltung zum Lernen und Lehren. Durch den Einsatz von Tagebüchern und Portfolios werden Lehrende angeregt, ihren Unterricht zu öffnen und ihre Rolle als Lernbegleiter/innen zu professionalisieren. Gleichzeitig erfordern diese Instrumente von Lernenden eine aktive, selbstreflexive und eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit ihrem Lernprozess. Der Band präsentiert praxisbezogene Erfahrungen sowie aktuelle Forschungsergebnisse zum Potenzial der genannten Ansätze. Die Beiträge sind in drei Hauptteile gegliedert: 1. Grundüberlegungen zur neuen Lernkultur und zur Arbeit mit Lerntagebuch bzw. Portfolio, 2. Lerntagebücher in Forschung und Praxis, 3. Portfolios in Forschung und Praxis. Der Band richtet sich insbesondere an Studierende und Lehrende an Hochschulen sowie an Referendar/innen und Lehrer/innen aller Schularten.