Inhaltsangabe:Problemstellung: Häufigkeit und Ausführlichkeit der Beschäftigung des Schrifttums mit Asset-backed Securitisations (und ähnlichen Verbriefungstransaktionen) verhält sich geradezu umgekehrt proportional zur Bedeutung dieses Finanzierungsinstrumentes. Immerhin wächst die Erkenntnis der volkswirtschaftlichen Relevanz, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Änderungen des Kreditwesens, die mit Einführung der Neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (?Basel II?) verbunden sind. Bei immer enger werdenden Margen für das klassische Kreditgeschäft ist es vor allem die Mittelstandsfinanzierung, die von einer Ausweitung der Möglichkeiten zur Liquiditätsaufnahme an den Geld- und Kapitalmärkten großen Nutzen ziehen könnte. In diese Richtung weisen sowohl die geplante Gründung einer entsprechenden Zweckgesellschaft durch die größten deutschen Banken zusammen mit der KfW-Bankengruppe im Rahmen einer ?True Sale?-Initiative für den Finanzplatz Deutschland wie dazu gewissermaßen spiegelbildlich auch der regierungsseitige Vorstoß, das gewerbesteuerliche Bankenprivileg hinsichtlich der Freistellung von der hälftigen Hinzurechnung der Entgelte für Dauerschulden zum Gewerbeertrag nun ebenfalls auf entsprechende Verbriefungs-Vehikel auszudehnen. In dieser Situation scheint es durchaus angezeigt, eine analytische Bestandsaufnahme der mit Asset-backed Securitisations verbundenen wirtschaftlichen Interessen und rechtlichen Probleme vorzunehmen. In dieser Arbeit soll dies unter steuerrechtlichem Fokus geschehen, wobei im ersten Kapitel die zu dieser Betrachtung wesentlichen Strukturargumente überhaupt erst zu entwickeln sind. Daran anschließend werden zunächst die steuerlichen Auswirkungen von Asset-backed Securitisations beim Originator behandelt, welcher Finanzaktiva aus seinem Vermögen auf eine eigens hierfür gegründete Zweckgesellschaft verkauft und überträgt. Hier sind es vor allem Probleme der Zuordnung des ?wirtschaftlichen Eigentums?, die der Erörterung bedürfen. In einem weiteren Kapitel geht es dann um die steuerliche Behandlung des Transaktionsvehikels selbst, also vor allem um Fragen der persönlichen Steuerpflicht, des steuerlich relevanten Verhältnisses zum Originator und um etwaige steuertatbestandliche Sondervorschriften der Gewinnzuweisung. Da bei der Durchführung von Asset-backed Securitisations in Deutschland vor allem auch die Realbesteuerung des Gewerbeertrags ? besonders im Zusammenhang der Refinanzierung des Transaktionsvehikels durch [ ]
Bernhard K. Quensel Livres


Max Webers Konstruktionslogik
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Diese Untersuchung lässt Max Webers Werk in neuem Licht erscheinen. Im Wege einer Diskurs-Archäologie verfolgt der Autor die in der soziologischen Rezeption überlagerten Spuren von Webers Herkunftsdisziplinen, Jurisprudenz und Politische Ökonomie, und deckt konsequent die systematische Bedeutung dieses Hintergrunds für Anlage, Methodik und Gegenstand von Webers Werk auf. Erst mit dieser Perspektive wird deutlich, wie Weber der tiefen Krise, in welche die deutsche Politische Ökonomie um die Wende zum 20. Jahrhundert durch den Widerstreit zwischen historischer und theoretischer Schule geraten war, mit einer neuen Grundlegung der Wirtschaftswissenschaft als Sozialökonomik zu begegnen suchte. Hierzu diente ihm das soziologische Beginnen vor allem als Mittel der methodischen Kritik. Dadurch konnte Weber den Historismus überwinden, ohne das Anliegen der historischen Schule aufzugeben: die Erforschung der Geschichte und Entfaltungsbedingungen der Wirtschaft im Kontext einer weit umgreifenden Kulturanalyse. Die Rekonstruktion von Webers Kapitalismus-Begriff bietet dabei eine geeignete Probe für die diagnostische Leistungsfähigkeit seines konstruktionslogischen Verfahrens. Dies führt schließlich auf ein für Webers Werk zentrales Motiv: den „Kampf der formalen mit der materialen Rationalität“.