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Andreas Bieberstedt

    Textstruktur, Textstrukturvariation, Textstrukturmuster
    100 Jahre Niederdeutsche Philologie: Ausgangspunkte, Entwicklungslinien, Herausforderungen
    Die Übersetzungstechnik des Bremer Evangelistars
    • Die vorliegende Studie thematisiert die mittelalterliche Bibelübersetzung, die nicht allein als kulturhistorisches Zeugnis von erstrangiger Bedeutung ist, sondern zugleich den sprachlichen Ausbau des Deutschen auf einzigartige Weise dokumentiert. Anhand eines Korpus von Übersetzungen des 14. bis frühen 16. Jahrhunderts werden Techniken der Bibelverdeutschungen speziell des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit demonstriert. Im Mittelpunkt steht das Bremer Evangelistar, ein Perikopenbuch aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Als Vergleich sind fünf weitere Übersetzungen, einschließlich des Luther'schen Septembertestaments (1522), einbezogen. Analysiert werden auf der Basis eines neuartigen übersetzungswissenschaftlichen Ansatzes Verfahren des Transfers lateinischer Infinitive, Partizipien, Gerundien und Nebensätze. Die Untersuchungsergebnisse eröffnen einen Blick auf die methodische Vielfalt spätmittelalterlicher Bemühungen um einen volkssprachigen Bibeltext, die von wörtlichen Wiedergaben bis hin zu kommunikativen und frei bearbeitenden Übersetzungen reichen.

      Die Übersetzungstechnik des Bremer Evangelistars
    • Der erste Band des Sammelwerks zum 100-jährigen Jubiläum der Niederdeutschen Philologie in Rostock beleuchtet die Fachgeschichte dieser Disziplin. Die Beiträge behandeln in chronologischer Ordnung Stationen, Institutionen und wichtige Vertreter der Fachgeschichte von den frühen Vorläufern (Nathan Chytraeus) bis in die Gegenwart. August Lübben und Bruno Claußen stehen am Beginn der systematischen Forschung zum Niederdeutschen. Der Verein für niederdeutsche Sprachforschung, das Mecklenburgische Wörterbuch, Arbeiten zur altsächsischen Lexikographie und nicht zuletzt die Professur Hermann Teucherts markieren die Professionalisierung des Fachs. Der gesellschaftliche Kontext der Fachentwicklung wird in Beiträgen zur Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges und der DDR thematisiert.

      100 Jahre Niederdeutsche Philologie: Ausgangspunkte, Entwicklungslinien, Herausforderungen
    • Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts erscheinen im deutschsprachigen Raum schriftliche Testamente, zunächst in lateinischer, ab dem 14. Jahrhundert auch in deutscher Sprache. Im ausgehenden Mittelalter gewinnen diese letztwilligen Verfügungen, insbesondere in der städtischen Rechtspraxis, an zentraler Bedeutung und werden in großer Zahl ausgestellt. Für Lübeck sind aus dem Zeitraum zwischen 1278 und 1500 mehrere Tausend Testamentsurkunden überliefert. Testamente fungieren als schriftliches Mittel sozialer Organisation und gehören zusammen mit Stadtbüchern und anderen Urkundentextsorten zum Kernbestand des städtischen Rechts- und Verwaltungsschrifttums. Die Studie betrachtet das spätmittelalterliche Testament aus textlinguistischer Perspektive und untersucht Strukturmuster sowie Strukturvarianten mittelniederdeutscher Testamente anhand eines Korpus von 125 Lübecker Bürgertestamenten aus der zweiten Hälfte des 14. und der Mitte sowie dem Ende des 15. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf der diachronen und funktionalen Variation dieser Testamente, die prototypische Textmuster hervorbringt. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Artikelkatalog, das zentrale Strukturelement testamentarischer Verfügungen. Die Untersuchung zeigt, dass die Architektur Lübecker Testamente durch unterschiedliche Tendenzen auf den einzelnen Betrachtungsebenen geprägt ist, mit einer konstanten Makrostruktur und Variantenbildung auf den untergeordneten Textebenen. G

      Textstruktur, Textstrukturvariation, Textstrukturmuster