Mehrere Hunderttausend Personen in der Schweiz greifen heutzutage auf bezahlte Hilfe zurück, um ihren Haushalt in Schuss zu halten. Nur weil im Hintergrund jemand die Hausarbeit übernimmt, können immer mehr Frauen und Männer Erwerbsarbeit und Karrierewünsche mit Familie und Freizeit vereinbaren. In den Privathaushalten sind mehrheitlich Menschen tätig, die kaum andere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben: einerseits wenig qualifizierte Schweizer/innen, legal niedergelassene Ausländer/innen oder Grenzgänger/innen, andererseits Frauen und Männer ohne geregelten Aufenthaltsstatus, sogenannte Sans-Papiers. Weil sie aus Nicht-EU-Staaten kommen, räumt ihnen das Schweizer Ausländergesetz keine legale Einwanderungsmöglichkeit ein. Das Buch wirft ein Schlaglicht auf diesen verborgenen Teil der Wirtschaft und seine Akteure. Es zeigt den 'stillen Skandal' auf, dass Zehntausende Menschen aus Südamerika, Afrika und Asien über Jahre hinweg beinahe rechtlos in der Schweiz leben und arbeiten. Das Buch gibt diesen Menschen eine Stimme und zeichnet nach, wie die Politik es verpasst hat, eine menschliche, rechtsstaatliche und wirtschaftlich befriedigende Lösung zu finden. Es führt zudem Lösungen auf, die andere Staaten umsetzen und die auch - bis jetzt erfolglos - für die Schweiz vorgeschlagen wurden.
Pierre Alain Niklaus Livres


Zukunft Schwarzarbeit?
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In der Schweiz leben und arbeiten mindestens 90’000 MigrantInnen ohne Aufenthaltsbewilligung (Sans-Papiers), die oft die ungeliebten, anstrengenden und schlecht bezahlten Arbeiten übernehmen. Frauen sind häufig als Putzfrauen, Babysitterinnen und Altenpflegerinnen tätig, während Männer in Bau, Gastronomie, Landwirtschaft und Umzugsfirmen arbeiten. Die Zahl der minderjährigen Sans-Papiers steigt, insbesondere aufgrund verschärfter Bestimmungen im neuen Ausländergesetz, die den Familiennachzug betreffen. Diese Jugendlichen leben oft unter schwierigen Bedingungen. Die Studie untersucht ihre Lebenssituation, Gedanken zur eigenen Lage, alltägliche Herausforderungen und Bewältigungsstrategien sowie Möglichkeiten zur besseren Unterstützung. In Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle für Sans-Papiers in Basel wurden ausführliche Interviews mit diesen Jugendlichen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie und Porträts der Betroffenen stehen im Mittelpunkt der Publikation. Weitere Themen umfassen einen Erfahrungsbericht eines Lehrers mit einer Sans-Papiers-Familie, die Geschichte der „versteckten Kinder“ der Saisonniers in den 80er Jahren und die Entwicklung der Kinderrechte. Die Schlussfolgerungen richten sich an Politik, Schulen und die Zivilgesellschaft.