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Karin Felbermayr

    Stereotype as a masquerade
    Performative elements
    • Mit dem Erhalt des Kunstpreises der Tisa von der Schulenburg-Stiftung 2007 und in bewährter Zusammenarbeit mit der Grafikdesignerin Sarah Lamparter präsentiert die bildende Künstlerin Karin Felbermayr nach genau einem Jahr ihre zweite Printpublikation, „Performative Elements“. Die Betonung des Printmedialen zeigt, dass Felbermayr auch mit „Performative Elements“ wieder den Anspruch erhebt, ihre künstlerische Praxis mit unterschiedlichen Medium/Form-Relationen in ein Äquivalent zu bringen. Thematisch orientiert sie sich weiterhin an einem „somatic turn“, wie er auch derzeit im Anschluss an Foucault, Bourdieu und Goffman in der Soziologie stattfindet und wesentlich um das neue Selbstverständnis vom Körper im Übergang von der Fremd- zur Selbstkontrolle kreist. Wie schon im Falle von „Stereotype As A Masquerade“ wird weniger die Rhetorik von „exitable speech“ angestrengt, als vielmehr die von „performative acts“ und deren Elementen ganz im Sinne von Judith Butler demonstriert: niemand bleibt schuldlos. Und wenn Karin Felbermayr in Referenz an einen berühmten Hutträger der Neoavantgarde zeigt, „wie man Bad Bunny die Bilder erklärt“, dann deckt sich das vollends mit den Textbeiträgen von Sabeth Buchmann und F. E. Rakuschan.

      Performative elements
    • Elemente gewinnen an Qualität nur durch ihre relationale Inanspruchnahme. Dem Sachverhalt, dass und wie ein systemischer Zusammenhang die Elemente, aus denen er besteht, selbst als Elemente qualifiziert, hat die Künstlerin Karin Felbermayr mit ihrer Präsentation „oberflächenaktive Elemente“, im Raum 58 in München, überzeugend demonstriert. Mit demselben Ansatz hat sie jetzt ein Künstlerbuch gestaltet. Wie der Titel verrät, hat sie sich dazu von Joan Rivieres berühmten Aufsatz „Womanliness as a Masquerade“ aus dem Jahre 1929 anregen lassen. Mit der Erfordernis einer heutigen „postmedialen Situation“ (Rosalind Krauss), orientiert sich die Künstlerin an einen erweiterten Textbegriff. Dieser verbindet medial verschiedene semantische Formen, die hier thematisch um die Maske zwischen Verbergen und performativen Ausfüllen kreisen. Wie die Künstlerin Stereotypen inszeniert und Signifikantenketten verflüssigt, etwa von der Haube mit Augenschlitz jugendlicher Protestbewegungen zu Spider-Man, vom Modelposing zum Homevideo-Still oder wie sie das Dispositiv Kunstausstellung zum „Gender Trouble“ (Judith Butler) macht – das gibt nicht zuletzt auch einen Einblick in die lustvolle Praxis von künstlerischen Logiken.

      Stereotype as a masquerade