Weltweit wandern? Nichts einfacher als das: Man schlage den bunten Katalog eines Trekking-Veranstalters auf und treffe die Wahl zwischen Europa, Afrika, Ozeanien oder Nepal. Einziges Problem: Die Kosten für zwei Wochen Wanderurlaub liegen meist gleichauf mit der Gipfelhöhe eines Himalaja-Achttausenders. Dass es auch anders geht, zeigt Frank Gerbert, der seit 30 Jahren leidenschaftlich und auf eigene Faust weltweit wandert. Welche Abenteuer er als Weltweitwanderer in den schönsten Regionen der Welt erlebt hat und wie seine Reisen ihn bereichert haben, das erzählt er in seinem ebenso unterhaltsamen wie inspirierenden Wegbegleiter für den abenteuerlustigen Genusswanderer.
Frank Gerbert Livres






Die Kriege der Viktoria Savs
Von der Frontsoldatin 1917 zu Hitlers Gehilfin
Als Italien 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt, will auch die 16-jährige Viktoria Savs kämpfen. Sie wäre von Kind an wohl lieber ein Junge gewesen. Mit einer Sondergenehmigung wird sie Offiziersdiener an der Drei-Zinnen-Front. Im Mai 1917 reißt ihr ein Felsblock den rechten Fuß ab, von der k.u.k.-Propaganda wird sie zum „Heldenmädchen“ stilisiert – und nach Kriegsende vergessen. Sie gerät in den Dunstkreis der Nazis – weil man ihr nicht einmal die angeblich kaputte Prothese ersetzt, schenkt ihr 1934 der „Führer“ eine neue. 1938 wird sie NSDAP-Mitglied und Angestellte der Wehrmacht. Endlich darf sie wieder mit Männern Kriegsdienst leisten! Anfang 1942 geht sie ins besetzte Belgrad und tritt den härtesten Männern von allen an die Seite – den Herrenmenschen der SS … Sensationelles Bildmaterial ergänzt diese Lebensgeschichte, die auf schaurige Weise zeigt, wie aus Mut und Patriotismus Hass und Fanatismus werden können.
Wandern
- 127pages
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Ein höchst unterhaltsames Bekenner-Buch eines Wander-Fans mit einer guten Portion Selbstironie. »Deutsche wandern und wandern. In Mittelgebirgen, in Hochgebirgen, im Urwald, durch die Wüste. Und wenn es den Mond-Tourismus schon gäbe, würden sie mit ihren bunten Rucksäcken durchs Mare Tranquilitatis stapfen und in den Kopernikus-Krater steigen.« Früher ist er bloß mit der Seilbahn nach oben gefahren und dann bergab gestolpert. Doch plötzlich studiert Frank G. Landkarten, versucht seinen schlaffen Körper zu stählen und verschwendet sein Erspartes für eine angeblich notwendige Ausrüstung. Aus dem bis dahin unbescholtenen Angestellten ist ein Wanderfreak geworden. Bald gleitet er vollends hinunter in die Abgründe der Sucht und des Grand Canyon, er überschreitet die Grenzen des gesunden Menschenverstands sowie die Alpen. Gängige Wanderziele wie Island, Patagonien und Neuseeland reichen ihm nicht mehr – nun müssen es so exotische Gegenden wie die Eifel und das Sauerland sein.Ein äußerst unterhaltsames Bekenner-Buch voller Selbstironie – samt offenem Blick auf die inneren Widersprüche moderner Naturliebe.
Der Autor erkundet in 50 Etappen die deutsche Kulturlandschaft, beschreibt Orte, Siedlungsgeschichte und Erdgeschichte. Er schafft ein deutsches Pendant zum Appalachian Trail, meidet Ballungsgebiete und übernachtet in romantischen Dörfern. Die tägliche Strecke beträgt durchschnittlich 23 Kilometer mit 500 Höhenmetern.
Alpenüberquerungen
Meine 10 Routen übers Gebirge von Nord nach Süd – Ein Wanderhandbuch
Bergwandern abseits des MassentourismusFrank Gerbert ist wahrscheinlich der einzige Mensch, der die Alpen zehnmal zu Fuß auf verschiedenen, von ihm selbst entworfenen Routen überquert hat. Seit 2003 kombiniert der Journalist und Geograph existierende Wanderpfade zu neuen, überraschenden Transalp-Strecken. Eine Herausforderung erst für den Grips, dann für die Waden: Gerbert legte bei seinen Touren insgesamt 2800 Kilometer zurück und stieg dabei etwa 138.000 Meter in die Höhe.Der Autor informiert über alle Aspekte einer solchen Unternehmung und erklärt, wie sich jeder eine eigene Alpenüberquerung „erfinden“ kann. Wem das zu aufwändig ist, der kann mithilfe genauer Informationen eine (oder mehrere) seiner Touren nachgehen. Die Alpenüberquerungen sind jeweils zwischen 200 und 400 Kilometer lang, sie können aber auch in Teilen zurückgelegt werden. Ob man alles zu Fuß geht oder manchmal in Bergbahnen oder andere Verkehrsmittel steigt, bleibt jedem selbst überlassen.
Endstation Sarajevo
Die letzten sieben Tage des Thronfolgers Franz Ferdinand Eine Spurensuche von Böhmen bis Bosnien
Frühsommer 1914: Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand reist nach Bosnien-Herzegowina, um seinen Machtanspruch zu bekräftigen. Bei einem „Bad in der Menge“ wird er mit seiner Frau von einem proserbischen Nationalisten erschossen, was den Ersten Weltkrieg auslöst. Der deutsche Journalist Frank Gerbert folgt genau ein Jahrhundert nach dem Attentat den Spuren des Erzherzogs auf seiner Reise nach Sarajevo. Er besucht die Orte, an denen der Erzherzog Halt machte, und vergleicht die damaligen Szenerien mit der heutigen Realität. Dabei durchquert er ein verwundetes, zerrissenes Bosnien, in dem der bereits 1914 brodelnde Zwist unter den Volksgruppen in den 1990er-Jahren zu einem schrecklichen Krieg eskalierte. Immer wieder trifft er auf Menschen, die sich nach der österreichischen Zeit sehnen. Gerbert beleuchtet auch die Psyche des schroffen Franz Ferdinand, den er als „Klaus Kinski der Habsburger“ beschreibt. Zudem hinterfragt er die Ungereimtheiten des Attentats: Warum gab es so wenig Sicherheitsvorkehrungen? Warum war Kaiser Franz Joseph erleichtert über den Tod seines Neffen? Wollte man Franz Ferdinand loswerden, weil er einen „Präventivkrieg“ gegen Serbien ablehnte? Trotz des ernsten Themas bringt Gerbert Witz und ein feines Gespür für die Absurditäten der historischen Abläufe ein.
