Alfred Strauss Livres

Die rabbinische Schiedsberichtsbarkeit gehört zu den Eckpfeilern der jüdischen Tradition. Rabbinatsgerichte sind vorab als Ehe- und Scheidungsgerichte tätig, sie entscheiden über religiöse Fragen (zum Beispiel Koscher-Zertifikate) und vollziehen Religionsübertritte. Zu einem guten Teil aber sind sie auch als Schiedsgerichte tätig und entscheiden in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Allein in der Schweiz fällen die Rabbinatsgerichte bis zu zwanzig Schiedsurteile pro Jahr. Die Arbeit untersucht eingehend die rabbinische Gerichtsbarkeit aus der Sicht des schweizerischen Rechts. Nach einer allgemeinen Einführung in das jüdische Recht, seine Ursprünge und seine wichtigsten literarischen Quellen zeigt ein zweiter Teil die Grenzen und Folgen auf, die die Bundesverfassung und deren Bestimmungen für geistliche Gerichte für die konkrete Tätigkeit der Rabbinatsgerichte haben. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Frage, ob jüdisches materielles Recht kollisionsrechtlich gewählt und folglich zwingendes schweizerisches Recht ausser Kraft setzten kann. Nach einer Darstellung des jüdischen Verfahrensrechts im vierten Teil zeigt der Autor im fünften Teil schliesslich, wo dessen Anwendung in Konflikt geraten kann mit Schweizer Recht. Die Arbeit schliesst mit einer Auseinandersetzung mit dem Vorentwurf für das Bundesgesetz über die Zivilprozessordnung.

Besonders wertvoll ist das vorliegende Buch, da Dr. Strauss es auf der Grundlage langjähriger eigener Erfahrungen im okkulten und mystischen Bereich verfasst hat. Er war ein außergewöhnlich begabter Mensch, musikalisch und äußerst belesen, mit einem ständigen Streben nach Verinnerlichung und Vergeistigung. So wurde er auserwählt, dieses mystische Werk für ernsthaft suchende Seelen zu schreiben. Heute begegnet man dem Begriff "Mystik" oft mit Misstrauen oder Geringschätzung. Mystik ist jedoch eine praktische Lehre, die zeigt, wie der Mensch sich bereits in diesem Leben mit seinem Schöpfer vereinen kann. Es handelt sich nicht um bloße Theorie, sondern um Erlebnis. Der Leser erkennt sofort, dass es hier um Großes und Unfassbares geht. Es ist zu wünschen, dass das Buch nur in die Hände derjenigen gelangt, die seelisch dazu herangereift sind, denn nur sie werden es richtig verstehen und Nutzen daraus ziehen können. Auch Goethe beschäftigte sich intensiv mit Mystik, was sich in seinem Meisterwerk „Faust“ widerspiegelt. Er sagte: „Im Alter wird man Mystiker.“ Das Finden und Erwecken des innersten göttlichen Kerns in uns, der zur Wiedergeburt führt, ist das Wesen aller wahren Mystik. Wenn wir in uns den Kern von der Schale unterscheiden können, haben wir den Schlüssel zur Erkenntnis des gesamten Universums in der Hand.