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Brigitte Pick

    Kopfschüsse
    Kaktusküsse
    • Nicht zuletzt die Sarrazin-Debatte hat gezeigt: Ein Ressentiment gegen ethnische Minderheiten und sozial Schwache bricht sich Bahn und relativiert das Gleichheits- und Gerechtigkeitsgebot. Der Unterklasse wird vorgeworfen, immobil und nicht kreativ zu sein, ihr Scheitern als eigenes Versagen erklärt. Auf der anderen Seite formiert sich der geistige Überbau der angeblichen Leistungsträger. Dies hat die ehemalige Leiterin der Rütli-Oberschule in Berlin-Neukölln veranlasst, die 'Überflüssigen' aus ihrer Sicht darzustellen. Sie zu verstehen, ist ihr Anliegen. An etlichen Beispielen zeigt sie auf: 'Man muss den Kaktus nicht umarmen und küssen, aber auch nicht auf ihn scheißen.' Die Marginalisierten brauchen – wie jeder Mensch – Anerkennung und Empathie, um zu überleben. Konkret befasst sich Brigitte Pick, die in ihrer jahrzehntelangen Schulpraxis tagtäglich mit den vermeintlichen Integrationsverweigern zu tun hatte, mit der Schulverweigerung der Marginalisierten, der Gemeinschaftsschule als Option, dem Geschäft mit der Armut, den sozialen Aspekten der Integrationsfrage sowie dem Sozialdarwinismus.

      Kaktusküsse
    • Die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln geriet im März 2006 in die Schlagzeilen, als Lehrer in einem „Brandbrief“ Hilferufe an die Schulverwaltung richteten, um der Gewalt durch Schüler entgegenzuwirken. Brigitte Pick beleuchtet diesen Notruf und analysiert die daraus resultierende innenpolitische Debatte über das Schulsystem in Deutschland sowie die Integration von Immigrantenkindern. Sie schildert einfühlsam die Geschichten von Schülern, die zu Leistungsverweigerern werden, und von Lehrern, die sich in ihrer Rolle verloren fühlen. Diese Erzählungen verdeutlichen die Brennpunkte in unserer Gesellschaft und zeigen, dass die Probleme der Rütli-Schule in vielen Schulen der Republik wiederkehren. Picks Intervention ist ein wichtiger Beitrag zur Bildungsdebatte für Lehrer, Eltern und alle, die an fortschrittlicher Pädagogik interessiert sind. Sie möchte den Kindern, um die es geht, ein Gesicht geben und thematisiert die traurigen Geschichten aus kaputten Familien sowie die Ängste der Lehrer. Ihr Ziel ist es, nicht nur individuelle Probleme zu beleuchten, sondern auch die Strukturen des Schulsystems in Frage zu stellen. „Man muss schon einen Sockenschuss haben, wenn man die Kopfschüsse nicht erkennt, die allfällig sind und zwar bei allen Beteiligten in der Schule.“

      Kopfschüsse