In der Bund-Länder-Initiative "BiSS – Bildung durch Sprache und Schrift" wurden von 2012 bis 2019 Maßnahmen zur Sprachbildung und -förderung von Kindern und Jugendlichen in den verschiedenen Bildungsetappen entwickelt, erprobt, evaluiert und optimiert. Der vorliegende Band fasst die theoretisch und empirisch fundierten BiSS-Erkenntnisse zum Elementarbereich für die Kita-Praxis zusammen. Sie geben Kriterien und Hinweise für eine gelingende Gestaltung von Sprachförderung, die dazu beitragen können, Sprachförderpraxis hinsichtlich ihrer Qualität zu beurteilen und notwendige Verbesserungen anzuregen.
Immer wieder werden die Leistungen der staatlichen Schule in Frage gestellt. Vom Staat unabhängigere Bildungseinrichtungen scheinen zeitgemäßer, erfolgreicher und effizienter zu sein. Häufig wird in der aktuellen Diskussion über den notwendigen Einfluss des Staates auf die Schule überwiegend aus struktureller und organisatorischer Perspektive argumentiert. Aber welche Bildung brauchen heutige Kinder und Jugendliche und welches System Schule kann diese am ehesten ermöglichen? Solche inhaltlichen Fragen kommen meist zu kurz. Diesem Desiderat stellt sich die Autorin und untersucht daraufhin sowohl die gegenwärtige staatliche Schule als auch drei aktuelle Modelle von staatsunabhängigeren Schulkonzepten. Die sorgfältige Analyse ergibt eine differenzierte Antwort auf die Frage, wie viel Staat der Bildung von Kindern und Jugendlichen zuträglich ist.
Sprachförderung in Kita und Grundschule sollte für alle Kinder zugänglich sein und nicht nur auf spezifische Gruppen fokussiert werden. Die Autorinnen präsentieren ein Konzept zur Weiterbildung von Erzieher/innen und Grundschullehrer/innen, das auf zwei Bausteinen basiert: einer Fortbildungsreihe und Coaching. Forschung zeigt, dass isolierte Sprachfördersituationen oft nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Stattdessen muss Sprachförderung in alltäglichen Situationen stattfinden, wie beim dialogischen Bilderbuchbetrachten, beim Austausch über Kunstwerke, während der Mahlzeiten, im Freispiel und in verschiedenen Unterrichtsfächern. Das Buch bietet Fachkräften Unterstützung durch einen umfangreichen Download-Bereich, der sich mit diagnostischen Verfahren und Fördermaßnahmen auseinandersetzt. Die Zusammenarbeit mit Eltern ist ebenfalls ein zentraler Aspekt der Sprachförderung. Ziel ist eine alltagsintegrierte Sprachförderung, die theoretisch fundiert und praktisch umgesetzt wird. Es enthält Materialien für Weiterbildungsveranstaltungen und die Begleitung der Umsetzung. Langfristig soll eine bewusste und effiziente Sprachförderung durch alle pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen erreicht werden.
Internationale Vergleichsstudien haben zu einer Diskussion über die Qualität frühkindlicher Bildung sowie die Professionalisierung von Elementarpädagog/inn/en geführt. Befunde aus Längsschnittstudien belegen den Einfluss fachlicher Kompetenzen des Personals auf die Entwicklung von Kindern, dabei geraten neben pädagogisch-psychologischen zunehmend bereichsspezifische fachliche Kompetenzen in den Fokus. Das Forschungsprojekt „PRIMEL“ untersucht die Qualität des pädagogischen Handelns von Fachkräften im Freispiel sowie in domänenspezifischen Bildungsangeboten in Kindertageseinrichtungen und vergleicht dabei Fachkräfte mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund: Erzieher/innen mit fachschulischer Ausbildung in Deutschland, Kindheitspädagog/inn/en mit akademischer Ausbildung in Deutschland sowie Kindergartenlehrpersonen mit akademischer Ausbildung in der Schweiz.
Die Autoren erläutern die Grundlagen der Elementarbildung am Beispiel der Fächer Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften, Kunst und Sport. Hierbei liegt der Fokus auf der Umsetzung elementardidaktischer Ansätze in der Praxis. Dieses Kurzlehrbuch ist didaktisiert und für die Arbeit in der Erzieher/innen-Ausbildung und an Hochschulen aufbereitet. Aus dem Inhalt: Grundlagen einer Elementardidaktik Sprachliche Bildung Mathematische Bildung Naturwissenschaftliches Denken Bildnerisch-ästhetisches Lernen Bewegung, Spiel und Sport in der Elementarbildung
Dem deutschen Schulsystem gelingt die Kompensation von herkunftsbedingten Nachteilen nur sehr unbefriedigend und seine systembedingten Bildungsübergänge solche Benachteiligungen in der Tendenz unterstützen und fördern. Die Grundschulpädagogik hat sich mit mehreren großen Übergängen auseinanderzusetzen: dem Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Schule, von der Grundschule in weiterführende Schulen und zwischen Grundschulen und Förderschulen. Diese Übergänge sind mit Selektionsentscheidungen verbunden, an denen die Lehrkräfte der Grundschule beteiligt sind und die für die Kinder und ihren Bildungsprozess weitreichende Konsequenzen haben. In diesem Band wird der Frage nachgegangen, inwieweit Übergänge oder Brüche zur Bildung gehören und diese befördern oder behindern. Dazu werden unterschiedliche Perspektiven beleuchtet.
Die regionale Entwicklung von Bildungslandschaften gewinnt in Deutschland an Bedeutung. Immer mehr Regionen und Kommunen widmen sich - bis an den Rand ihres Auftrags als Schulträger - der Qualität ihres Bildungsangebots. Zuständigkeiten, Kompetenzen, Angebote, Vernetzungen oder Qualitätsstandards werden weiterentwickelt. Die Stadt Ulm hat im Jahre 2000 eine Bildungsoffensive initiiert und gehört damit zu den Kommunen, die sich bereits vielfältig der Qualität ihrer Bildungsprozesse widmen. Der vorliegende Band beschreibt die Evaluation der Bildungsoffensive und zeigt damit Stand der Gestaltung und UmSetzung auf: - Mit welchen Methoden und Instrumenten kann eine Bildungslandschaft evaluiert werden? - Welche Akzeptanz finden diese Ziele und Maßnahmen der Stadt Ulm und in welcher Weise werden sie umgeSetzt? - Inwiefern unterscheidet sich die Sichtweise der Akteure? - Wie kann die Bildungsoffensive weiterentwickelt werden? Neben dem allgemeinen Blick auf die Bildungslandschaft erfolgt die Orientierung an drei ausgewählten relevanten Schwerpunkten: - Vorschulische Bildung, Betreuung und Erziehung; - Verlässliche Grundschule/Ganztagsschule; - Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung. Der Band richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Akteure der Kommunen, Regionen und Bundesländer, sowie an Akteure der Schulverwaltung.
Jahrgangsmischung wird aus pädagogischer und schulorganisatorischer Perspektive diskutiert und an vielen Grundschulen praktiziert. Die Argumentation stützt sich darauf, dass die Grundschule eine Schule für alle Kinder ist und die Heterogenität der Kinder genutzt werden soll. Besonders im Anfangsunterricht werden in vielen Bundesländern jahrgangsübergreifende Lerngruppen eingerichtet, um den unterschiedlichen Entwicklungsständen der Schulanfänger gerecht zu werden. Die Hoffnungen liegen darin, dass Kinder sich gegenseitig helfen, Jüngere von Älteren profitieren und Ältere ihr Wissen durch Erklären vertiefen. Die Studie untersucht, inwiefern diese Hoffnungen erfüllt werden. Über zwei Jahre beobachteten die Autorinnen Kinder in der Schuleingangsphase und erforschten deren Hilfe- und Lernverhalten sowie die Leistungsentwicklung. Zudem wurden die Klassenlehrerinnen zu ihren Erfahrungen und Einstellungen zur Altersmischung befragt. Die Ergebnisse ermutigen zur praktischen Umsetzung von jahrgangsübergreifendem Unterricht, während sie gleichzeitig die damit verbundenen Schwierigkeiten nicht verschweigen. Die Studie regt dazu an, kritisch über jahrgangsgemischte Lerngruppen nachzudenken und den Unterricht weiterzuentwickeln.