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Siegmund Crämer

    Spurensicherung 1965 bis 2006
    Mein Lebens-Weg mit der Lebens-Hilfe Bad Dürkheim
    • Es war das Wort LEBEN im Namen unseres Vereins, das mir die Beziehung zu diesem berühmten Satz des Aristoteles herstellte, denn dieses eine Wort verkörpert das „Ganze“, in dessen „mehr“ die „Summe“ aller Teile erst lebendig wird, schlechthin. Wenn wir dieses Wort als Auftrag ernst nehmen, dann muss es bei der Lebenshilfe immer um Hilfen für den ganzen Menschen mit seinem ganzen individuellen und seinem ganzen gesellschaftlichen Leben gehen. In letzter Konsequenz würde das dann alles bedeuten, was zwischen Geburt und Tod geschieht und sogar das, was davor und danach ist. Diesen Anspruch kann (zum Glück!) nicht einmal annähernd erfüllt werden, aber als Leitgedanke wurde er mir 1965 zum unverzichtbaren Orientierungspunkt für unsere Arbeit. In seiner konsequenten Befolgung mussten wir darum nicht nur alle Einrichtungen schaffen, die das ganze Leben behinderter Menschen helfend, fördernd und sichernd auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes (!) Leben begleiten. In ihnen muss auch das Leben selbst regieren und nicht nur irgendeine fachlichwissenschaftlich definierte, amtlich sanktionierte und verordnete Funktion. Dann geht es z. B. nicht nur um Schule, sondern um Lernen, nicht nur um Werkstatt, sondern um Arbeiten, nicht nur um Wohnheim, sondern um Wohnen.

      Mein Lebens-Weg mit der Lebens-Hilfe Bad Dürkheim
    • Der Gründer der Lebenshilfe (1965) für geistig Behinderte in Bad Dürkheim schildert in diesem Buch, das zum 80. Geburtstag des Autors erscheint, seinen und den Weg der „Lebenshilfe“. Ihr Merkmal „Betroffenheit“als alles verbindendes Element ihrer Arbeit wurde zum Vorbild für viele ähnliche Institutionen im In- und Ausland. Immer geht es um den „ganzen Menschen“ und das „ganze Leben“geistig behinderter Menschen und auch immer um den ganzen Menschen, der ihm helfend zur Seite steht, nicht nur um spezielle fachliche Funktionen beim Helfen. Es soll eine vom Prinzip der Selbsthilfe geleitete Solidargemeinschaft entstehen, orientiert an den Prinzipien der Normalisierung und Integration. Das ganze Leben von Menschen mit geistiger Behinderung wird als Aufgabe betrachtet und diese Menschen selbst als eigentliche Auftraggeber, deren Interessen gegenüber Staat und Gesellschaft vertreten werden müssen. „Selbsthilfe“ als Mittel gegen „Institutionalisierung“ und fortschreitende „Formalisierung“.

      Spurensicherung 1965 bis 2006