In Zwängen verstrickt
Auswege kommunistischer Schriftsteller aus der Machtideologie in den 1950er und 1960er Jahren in Ungarn und in der DDR
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Auswege kommunistischer Schriftsteller aus der Machtideologie in den 1950er und 1960er Jahren in Ungarn und in der DDR
Die Emanzipation der deutschen Juden erfolgte im Jahre 1871. Sie blieb für die nächsten Jahrzehnte allerdings eher eine hohle Rechtsformel, die von der Mehrheit der nicht-jüdischen Bevölkerung nicht akzeptiert wurde. In diesen Jahren tauchte die Frage der jüdischen Identität mit einer bis dahin nicht gekannten Intensität unter den Intellektuellen auf. Im vorliegenden Band wurden Texte essayistischer und publizistischer Art dahingehend untersucht, wie die Autoren über ihre Identität, ihr Verhältnis zum Vaterland und ihr Verhältnis zu den nicht-jüdischen Mitbürgern dachten.
The return of emigrants to their respective native country after 1945 was an important event both in Germany and in Hungary. Although the Communist Party played a major role in everyday life in both Hungary and the Soviet-Occupied Zone after 1945, the conditions for political and cultural development were different in the two countries. In the Soviet-Occupied Zone in East Germany, cultural life had to rebuilt from scratch after 1945; in Hungary, it was more of a transformation of existing cultural institutions. Even though the transition took longer in Hungary, by 1950 a more or less similar political and cultural structure of Soviet build had been established in both. This volume compares the relationship of the two countries to modern literary tradition, the cultural-political institutions and the debates that went on among writers after 1945. The two remigration groups from the Soviet Union are showcased based on the fates of a few select intellectuals.
Zwei große Tagebuchreihen stehen im Mittelpunkt der Analyse. Victor Klemperer, Romanist deutsch-jüdischer Herkunft, blieb während des Dritten Reiches in Deutschland und betrachtete die Ereignisse von innen; Thomas Mann fuhr 1933 in die Schweiz, von da aus 1938 in die USA und setzte seine Diarien im Exil fort. Es gibt keine anderen Tagebücher in der deutschen Literatur, die über eine so lange Zeit regelmäßig geführt worden sind wie diese. Tag für Tag hielten sie in ihren Tagebüchern die politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Ereignisse in dieser Zeit fest. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Machtergreifung Hitlers und die nationalsozialistische Umgestaltung Deutschlands, die zunehmende Judenverfolgung und - nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - die Entstehung der kommunistischen Diktatur. In dieser ersten umfassenden Publikation über die beiden Tagebücher ging es darum, die unterschiedliche Sicht der Verfasser - einmal von innen und einmal von außen - auf die historisch-politischen Ereignisse während des Dritten Reiches und der Nachkriegszeit zu zeigen.