Massenarbeitslosigkeit ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Staaten der Welt ein Problem von zunehmender Bedeutung. Bei einer Betrachtung der Entwicklung der Arbeitsmärkte wichtiger Industriestaaten der Erde wird deutlich, daß bei vielen trotz wirtschaftlicher Wachstumserfolge die Sockelarbeitslosigkeit immer weiter zunimmt und bis heute beträchtliche Höhen erklommen hat. Analysen zufolge sind diese Erscheinungen jedoch erst der Anfang eines tiefgreifenden und weltweiten Umwandlungsprozesses der Arbeitswelt, der zu einer Arbeitslosigkeit bislang unbekannten Ausmaßes führen könnte. Die deutsche Diskussion um die Finanzierbarkeit der Sozialversicherungssysteme ist hier nur ein Beispiel für die Kontroversen in ihrem Gefolge. Angesichts der Prognose weiterer arbeitsplatzeinsparender Rationalisierungen auch im bisherigen Hoffnungsträger Dienstleistungsbereich wird die Frage nach möglichen Lösungs- und Umorientierungswegen akuter. Ausgehend vom im Vordergrund stehenden Problem der Arbeitslosigkeit und seiner wirtschaftspolitischen Begegnung, untersucht David Eberhart auch die darüber hinausgehenden Konsequenzen neoliberal geprägter Wirtschaftspolitiken auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet.
David Eberhart Livres


Welche Faktoren begünstigen die nachhaltig positive Entwicklung von Volkswirtschaften? In den letzten 60 Jahren haben verschiedene Strömungen der Entwicklungspolitik versucht, diese Fragen zu beantworten. Zunächst dominierten staatszentrierte Ansätze, die in den 80ern und 90ern zunehmend staatskritischeren Konzepten wichen. Allen gemeinsam ist, dass sie in vielen Fällen unbefriedigende Ergebnisse lieferten. Die erhofften positiven Entwicklungsergebnisse blieben oft aus. Diese Studie untersucht die Ursachen dieser Auffälligkeiten. Sie kritisiert, dass die bisherigen entwicklungspolitischen Ansätze, insbesondere Strukturalismus und Neoklassik, technokratische und mechanistische Aspekte überhistorische Dimensionen stellen. Im Rahmen der Governance-Debatte der 90er Jahre wird ein dynamischeres Verständnis von Entwicklung angestrebt. Da es jedoch an einer klaren Definition von 'good' und 'bad' governance, insbesondere in den Beiträgen der Weltbank, mangelt, schlägt David Eberhart einen erweiterten Governance-Begriff vor. Er entwickelt eine Governance-Systematik, die sich von neoklassischen Vorstellungen abwendet und menschliche Erfahrungen sowie Erwartungen an den Staat einbezieht. Diese Systematik ermöglicht es, weltweite Entwicklungsbesonderheiten zu erklären und Entwicklungsverläufe realistischer einzuschätzen.