Naturwissenschaften und chemische Industrie in Deutschland
Voraussetzung und Mechanismen ihres Aufstiegs im 19. Jahrhundert



Voraussetzung und Mechanismen ihres Aufstiegs im 19. Jahrhundert
Die Industrielle Revolution hat das Leben und die Umwelt des Menschen in kürzester Zeit nachhaltiger verändert, als dies in Jahrhunderten zuvor geschah. Die Frage, wie die Menschen diese grundlegenden Veränderungen bewältigt haben, wird für die damalige Region Untermain untersucht, wo in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts eine geradezu spektakuläre Gründungswelle chemischer Fabriken erfolgte. Beschrieben werden die Voraussetzungen für diese Industrieansiedlung sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bevölkerung und der Arbeiter am Arbeitsplatz: die technischen und sozialen Verhältnisse, vor allem die Gefahren und gewerbehygienischen Probleme durch die bisher unbekannten Intoxikationen. Der aufkommenden Arbeiterbewegung wird die umfangreiche Sozialpolitik der neugegründeten Firma Meister, Lucius & Co. zu Höchst a. M. gegenübergestellt.
Walter Wetzel, geboren 1925 in Baden-Baden, durchlief nach dem Abitur, Kriegseinsatz und -gefangenschaft ein Chemiestudium an der Technischen Hochschule Karlsruhe. 1954 promovierte er zum Dr. rer. nat. und arbeitete bis 1985 in Forschung und Management bei Hoechst AG. Danach war er freier Mitarbeiter am Stanford Research Institute in Zürich und studierte Geschichte und Philosophie an der Universität Frankfurt, wo er 1990 zum Dr. phil. promovierte und Honorarprofessor wurde. Zusätzlich erwarb er 1998 den Dr. rer. pol. in Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz und studierte bis 2001 Philosophie an der Theologisch-Philosophischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt. Wetzel beschreibt die Herausforderungen einer Generation, die zwischen den Weltkriegen geboren wurde und ein Jahrhundert voller Kriege, Revolutionen und menschlicher Tragödien erlebte. Er thematisiert die ideologischen Umbrüche und die Belastungen junger Menschen, die gezwungen waren, als Soldaten zu kämpfen und den Verlust vieler Freunde zu verkraften. Anhand von Feldpostbriefen aus den Rückzugskämpfen in Italien und eigenen Tagebüchern skizziert er seinen Lebensweg und beleuchtet das Alltagsleben der Menschen in dieser turbulenten Zeit, um ein Portrait seiner Generation aus der Perspektive eines Zeitzeugen zu schaffen.