Tini Nicolaisen Livres





In dieser fiktiven Geschichte mit realen „Zwischentönen“ beschreibt die Autorin eine tiefgreifende Zeitenwende: Das 20. Jahrhundert brachte Veränderungen, die sich im 21. Jahrhundert fortsetzen. Was war geschehen, als die gekrönten Häupter vom Thron stürzten und die Republik entstand? Hatten Kaiser, Könige und Gutbesitzer, die eigentlichen Herren im Staate, versagt? Oder wo lag der Fehler? Die Frage muss erlaubt sein: „Kann ein Volk ‚ungelernt’ regieren?“ Nur bis zum 30. Januar 1933 währte die Weimarer Republik, dann wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt – und bald darauf hatte Mitteleuropa eine Diktatur.
Am Abgrund leben - ohne Beistand, in Abhängigkeit, Kargheit, Unwissenheit, Angst, Einsamkeit; die Hoffnung aufgeben und wieder finden; am Boden liegen und aufstehen; die Würde verlieren und sie zurückgewinnen; schuldig werden, aber Vergebung erfahren. Schlaglichtartig gibt die kleine Aufzählung einen Blick auf die Lebensthemen der Ingeborg Catharina Matzen, geboren am 8. Januar 1820 in Hörupfeld, deren Lebensgeschichte die Autorin im vorliegenden Buch vor dem Leser entfaltet. Insperiert durch den Hilferuf von Ingeborg Matzen an das Flensburger „Polizeicontor“ und in den Annalen der Wanderuper Kirche archiviert, entwirft die Autorin die Geschichte einer Frau, die um 1820 in äußerster Not aufwächst. Sie wird schuldig und lebt in ständiger Angst, um am Ende ihres Lebens die lang ersehnte Geborgenheit zu erfahren. Das Anliegen der Autorin ist es, diese Frauengeschichte stellvertretend zu wissen für viele Frauen mit den gleichen Lebensthemen wie Ingeborg Catharine Matzen. Es gibt sie zu jeder Zeit und auch heute noch in vielen Teilen der Welt.
Wir schreiben das Jahr 1898, als ein „Backfisch“ aus Schleswig-Holstein sich auf die Reise nach Österreich begibt. „Moderne“ Eltern erlauben und finanzieren diese Reise, denn reisen bildet! Als sie nach einem Jahr zurückkommt, ist sie erwachsen. Das Leben bei Mamsell Marie in dem katholischen Pfarrhaus ist eigentlich für Jugendliche nicht geeignet. Da musste man schon „erwachsen“ sein - oder es werden. Nach neunzehn Jahren kehrt sie dienstverpflichtet als junge Ärztin aus Berlin kommend nach Feldbach zurück und desertiert schließlich, um in den Kriegswirren ihre Freunde zu suchen. Mit Hilfe der Geheimloge „Schwarze Hand“ finden sie die alte Marie und Martha, die Tochter des Oberhirten von Feldbach. Diese fiktive Geschichte will nur unterhalten. Nicht belehren und nicht den Zeigefinger heben. Aber „Nachdenken“ kann und darf man.
Die Zeitreise
Wanderup - Ein Handels- und Verkehrsknotenpunkt zwischen den Ochsenwegen