Was ist Sozialphilosophie? Um diese Frage zu beantworten, wird in der vorliegenden Einführung das Soziale entlang der drei Figuren Ich, Anderer und Dritter bestimmt. Davon ausgehend werden einschlägige Grundbegriffe der Sozialphilosophie erläutert: Bewusstsein, Leib und Unbewusstes. Rivalität, Anerkennung und Verantwortung. sowie Gruppe, Ding und Institution. Vorgestellt werden diese Grundbegriffe jeweils anhand eines einschlägigen Primärautors. Den Lesenden wird mit dieser Einführung dreierlei geboten: eine Bestimmung der Grundfiguren, eine Vorstellung zentraler Grundbegriffe und eine Rekonstruktion einschlägiger Grundlagenautoren der Sozialphilosophie. Die vorliegende Einführung ist so gestaltet, dass sie insbesondere für StudienanfängerInnen geeignet ist. Der Text ist durchweg mit Marginalien versehen, wodurch der Einstieg und die Orientierung erleichtert werden. Außerdem weisen Zusammenfassungen des Forschungsstandes und weiterführende Literaturempfehlungen den Weg zur eigenständigen Lektüre.
Steffen K. Herrmann Livres



Symbolische Verletzbarkeit
Die doppelte Asymmetrie des Sozialen nach Hegel und Levinas
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Menschen können missachtet werden. Woher aber rührt diese symbolische Verletzbarkeit? Und welche Folgen hat sie für unser soziales Zusammenleben? Im Ausgang von den Theorien der Anerkennung und den Theorien der Alterität geht Steffen Herrmann diesen beiden Fragen nach. Er argumentiert im Anschluss an G. W. F. Hegel dafür, dass eine asymmetrische Abhängigkeit von der Anerkennung von Anderen die Ursache von symbolischer Verletzbarkeit bildet. Sodann zeigt er im Anschluss an E. Levinas, dass die Folge dieser Verletzungsoffenheit eine asymmetrische Ausgesetztheit an die Verantwortung für Andere ist. Aus den Arbeiten von Hegel und Levinas wird so die Grundthese der vorliegenden Untersuchung gewonnen: Die Begegnung zwischen Ich und Anderem ist strukturiert durch die doppelte Asymmetrie des Sozialen.
Worte verletzen und kränken. Woher aber kommt diese Verletzungsmacht? Während in der deutschsprachigen Philosophie Sprache meist als Gegenmittel zur Gewalt begriffen wird, hat die US-amerikanische Debatte um ›hate speech‹ gezeigt, dass das Sprechen Gewalt nicht nur androhen oder verhindern, sondern selbst eine Form von Gewaltausübung sein kann. Wie nun sind sprachliche Verletzung, Ausgrenzung und Missachtung zu erklären und zu verstehen? Aus der Sicht verschiedener Disziplinen untersuchen die Beiträge dieses Bandes, welcher Logik, Grammatik und Rhetorik unser verletzendes Sprechen gehorcht. Mit Beiträgen von u. a. Pierre Bourdieu, Penelope Brown/Stephen Levinson, Harold Garfinkel und Rae Langton.