Susanne Hochreiter Livres






Das Buch widmet sich der Männlichkeitsforschung. Die in jüngerer Zeit sehr öffentlichkeitspräsente neue Männerrechts- und Väterrechtsbewegung mit ihrer teils antifeministischen Einstellung stellt den unmittelbaren Anlass für diese Fokussierung dar. Aber auch die Tatsache, dass Männlichkeitsforschung in den Gender Studies nach wie vor unzureichend berücksichtigt wird, lässt eine Beschäftigung mit diesem Zweig der Geschlechterforschung aus unserer Sicht notwendig erscheinen. Die Beiträge rücken die Männlichkeitsforschung aus unterschiedlichen Disziplinen ins Zentrum.
Ein Zoll Dankfest
- 395pages
- 14 heures de lecture
Literatur ist der Diskurs, der alle anderen enthält; literarisches Sprechen ist eines, das stets auf sich selbst zeigt. In diesem Spannungsfeld verlangt der literarische Text Entdeckungsfreude und Scharfsinn, Kenntnis seiner Bedingungen und kritische Reflexion; er verlangt auch nach einem Publikum, das mit diesen Voraussetzungen an ihn heranzutreten bereit ist. Mit Konstanze Fliedl ist diese Festschrift einer Wissenschaftlerin gewidmet, die, indem sie eben diese Zugänge zu Literatur eröffnet, das österreichische Kultur- und Geistesleben nachhaltig mitgestaltet. Literaturwissenschaft ist in ihrer Arbeit – ob als Forscherin, Kritikerin oder Lehrende – nicht nur ein Ort von Umsicht und Präzision, sondern auch ein Ort der Vermittlung als gemeinsames Denken und Lernen. Den roten Faden des Bandes bildet daher ihre Tätigkeit als Literaturvermittlerin: Entlang der Themen ihrer Lehre (Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkten auf Arthur Schnitzler und Editionsphilologie, feministische Literaturwissenschaft sowie Literatur und Bildende Kunst bzw. Fragen der Intermedialität) schreiben sich ca. 50 Essays, Aufsätze, Grußworte und literarische Texte in ihre Wissensbereiche ein und geben einen Einblick in die Vielfalt ihres Schaffens und in zentrale Forschungsgebiete der Germanistik.
Bild ist Text ist Bild
Narration und Ästhetik in der Graphic Novel
Die Graphic Novel ist ein ebenso erfolgreiches wie innovatives Genre, das Mainstream und Wissenschaft gleichermaßen fordert. In diesem Band stehen Text-Bild-Relationen im Mittelpunkt der Diskussion: Literatur-, medien-, kunst- und gendertheoretische Zugänge perspektivieren das graphische Erzählen und fragen nach dessen spezifischer narrativer und ästhetischer Qualität. An zahlreichen Beispielen (u. a. Bechdel, Ware, Weyhe) werden narrative Verfahren, Zeit-Bild-Relationen, Körperzeichen und Redepositionen in der Graphic Novel diskutiert. Die interdisziplinären Beiträge werden um künstlerische Reflexionen u. a. von Ilse Kilic und Nicolas Mahler ergänzt.
Didaktik wird als Vermittlungswissenschaft hauptsächlich mit dem Lehramt, dem Berufsbild der Lehrerin/des Lehrers und der Institution Schule verbunden. Doch umfasst ihr Einsatzbereich weit mehr als das. Es bedarf daher einerseits der Expansion in Richtung einer „öffentlichen Didaktik“, andererseits müssen die genannten Bereiche schärfer konturiert werden. Einer dieser Bereiche ist die Literaturlehr- und -lernforschung. Sie betont die Schnittstellen zwischen Literaturwissenschaft, universitärer Fachdidaktik, Hochschuldidaktik und den Anforderungen schulischer und außerschulischer Didaktik. Dieser Band bietet eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Literaturlehr- und -lernforschung in ihren jeweiligen institutionellen Kontexten. Darüber hinaus formulieren die AutorInnen Wünsche und Ziele literaturdidaktischer Forschung und loten zukünftige Perspektiven aus. Mittels der weitsichtigen und reichhaltigen Analysen eröffnen sie nicht zuletzt einen internationalen Diskussionsraum für literaturdidaktische Fragen.
Franz Kafka: Raum und Geschlecht
- 180pages
- 7 heures de lecture
Räume in veränderlichen Dimensionen, Zimmer, die zuvor nicht da waren, unvermutete und niemals zustande kommende Begegnungen: Kafkas Texte sind dafür bekannt. Auch, dass die weiblichen Figuren in und für die Gestaltung des Raums eine besondere Rolle spielen, wurde bereits beobachtet. Bislang nicht ausführlicher untersucht wurde allerdings, wie die Relation zwischen Geschlecht und Raum beschrieben werden könnte. S. Hochreiter unternimmt diesen Versuch, indem sie sich der Fragestellung aus gendertheoretischer Sicht nähert und dabei Bezüge zu M. Foucaults Konzept der „Heterotopie“ und zu J. Derridas „Dissemination“ herstellt. In Kafkas Texten sind Bedeutungen nicht festgelegt – sie sind schwebend und in ihren Differenzen gleichzeitig präsent: Dies gilt für Räume wie Geschlechter gleichermaßen. Dieses Verfahren nennt die Autorin in Anlehnung an Derrida „Designifikation“. Die multiple Bezeichnung ist dabei ein Moment der Designifikation: Das Gericht ist in der Dachkammer, der Landvermesser vermisst kein Land, die Frau ist Waschfrau, Geliebte, Hexe – und ist dies alles nicht.
Literatur, Lehren, Lernen
- 331pages
- 12 heures de lecture
Das Buch Literatur • Lehren • Lernen, das die beiden Germanistinnen Susanne Hochreiter und Ursula Klingenböck herausgeben, fragt, wie Lernen und Lehren an der Hochschule in der Vermittlung von Literaturwissenschaft stattfindet: Wie es ist, wie es sein sollte, wie es sein könnte. Der Band versammelt Originalbeiträge von FachwissenschaftlerInnen und Fach-/DidaktikerInnen, die aus unterschiedlichen Perspektiven zu diesen Fragen Stellung nehmen. Sie befassen sich exemplarisch mit der Praxis literaturwissenschaftlicher Hochschullehre. Im Zentrum des Interesses stehen sowohl didaktische Inhalte und Curricula – u. a. die Diskussionen um Kanon und Standardisierung – als auch ihre Vermittlung über verschiedene Formen des Lehrens und Lernens. Angesichts der tief greifenden Veränderungen an den europäischen Hochschulen (Stichwort: Bologna-Prozess) und der steigenden Anforderungen an die Qualität universitärer Lehre hat das vorliegende Studienbuch besondere Brisanz und Aktualität.