Der Westfälische Friede von 1648 ist das bedeutendste Monument europäischer Friedenspolitik in der Frühen Neuzeit. In den jahrelangen Verhandlungen erblickten schon die Zeitgenossen geradezu ein Musterbuch für Techniken und Formen des Friedenschließens. Der Friedensstiftung und dem Kongresswesen im Zeitalter des Westfälischen Friedens ist der vorliegende Sammelband gewidmet. Welche Einflüsse hatte der Westfälische Friede auf die zahlreichen Friedensschlüsse und Friedenskongresse, die bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts stattgefunden haben? Wo lagen die Parallelen, wo die Unterschiede? Das sind die Leitfragen, mit denen sich die 21 Beiträge dieses Bandes beschäftigen. Sie berühren zentrale Themengebiete des Friedensschließens: Die Verhandlungs- und Kommunikationsformen, die konkreten Friedensregelungen und Leitvorstellungen sowie die Frage des Verhältnisses von Religion und Friedensschluss. Der Band dokumentiert so auf eindrucksvolle Weise die zeitgenössische Kunst des Friedenschließens und verweist zugleich auf die herausragende Bedeutung der grundlegenden historisch-kritischen Aktenedition zum Westfälischen Frieden, der „Acta Pacis Westphalicae“.
Christoph Kampmann Livres






"Security turns its eye exclusively to the future"
Zum Verhältnis von Sicherheit und Zukunft in der Geschichte
Der Band verknüpft zwei Forschungsfelder, die seit einiger Zeit große Aufmerksamkeit in den Geschichts- und Sozialwissenschaften finden: Sicherheit und Zukunft. Epochenübergreifend zeigt er, wie Vorstellungen von Sicherheit und Zukunft zusammenhingen und politische Dynamik entfalteten. Denn Sicherheits- und Zukunftsentwürfe betrafen immer auch Fragen der Macht. Die geschichts- und sozialwissenschaftlichen Fallstudien reichen von religiösen Endzeitdiagnosen und präventivem Zukunftsmanagement in der Frühneuzeit bis zu Bemühungen um eine gemeinsame Sicherheit im internationalen Völkerrecht, von Sicherheit vor Seuchen bis zu Diagnosen eines nuklearen Weltuntergangs im Kalten Krieg, vom Sicherheitsdilemma staatlicher Überwachungspraktiken in einem liberalen Staatswesen bis zu Diskursen über Nachhaltigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Mit Beiträgen von Tobias Bruns, Larry Frohman, Steffen Henne, Christoph Kampmann, Achim Landwehr, Angela Marciniak, Wencke Meteling, Elke Seefried, Marie-Christin Stenzel, Malte Thießen, Sascha Weber, Anna Veronika Wendland, Christian Wenzel, Andrea Wiegeshoff, Hannes Ziegler
Europa und das Reich im Dreißigjährigen Krieg
- 225pages
- 8 heures de lecture
Der Dreißigjährige Krieg nahm seinen Ausgang von politisch-konfessionellen Streitfragen im römisch-deutschen Reich, entwickelte sich dann aber zu einer der größten Kriegskatastrophen der Neuzeit, an der zahlreiche europäische Mächte beteiligt waren. Wie die Auseinandersetzung eine solch zerstörerische Dynamik erhalten konnte, ist die Frage, die im Zentrum des Buches steht. Da eine Friedenslösung im Reich ausblieb, wirkten die Krisenherde im europäischen Umfeld schrittweise und ungehindert ins Reich hinein. So erreichte der Krieg seine verheerendste Eskalationsstufe und wurde endgültig zu einem europäischen Konflikt. Europäisch waren auch die Kriegsführung, die Zusammensetzung der Söldnerarmeen und schließlich der Friedenskongress, mit dem der Krieg beendet wurde. Ein neue und schlüssigere Antwort auf die Frage, warum sich das Kriegsgeschehen in Deutschland scheinbar unaufhaltsam - gerade in den späteren Jahren des Krieges - mit anderen tiefgreifenden Konflikten in Europa verband, ergibt sich aus den internationalen Forschungen der letzten Jahre. Eines der Ziele des Buches ist es, diese neuen Perspektiven in einem Gesamtüberblick angemessen und verständlich zu würdigen.
Arbiter und Friedensstiftung
Die Auseinandersetzung um den politischen Schiedsrichter im Europa der Frühen Neuzeit
Sicherheit in der Frühen Neuzeit
- 812pages
- 29 heures de lecture
Der Band versammelt über fünfzig Beiträge aus verschiedenen Teilbereichen der Frühneuzeitforschung, die von der Geschichte der internationalen Politik, über die Versicherungsgeschichte und die Sozialgeschichte bis hin zur Umweltgeschichte reichen und so einer umfassenden wissenschaftlichen Bestandsaufnahme frühneuzeitbezogener Sicherheitsforschung dienen. Zugleich erlaubt die Beschäftigung mit der Sicherheit, gemeinsame Frageperspektiven zu entwickeln und zu verfolgen, von der auch für die Forschungsdiskussion wichtige Anregungen ausgehen können. Überdies eröffnen sich neue Perspektiven auf jüngst wieder verstärkt diskutierte Problemfelder wie die Universalität oder Partikularität von Leitvorstellungen und dem Umgang mit der Zukunft.
Neue Modelle im Alten Europa
Traditionsbruch und Innovation als Herausforderung in der Frühen Neuzeit
- 284pages
- 10 heures de lecture
Die Fruhe Neuzeit war eine traditionsorientierte Epoche. Bis in die Fruhaufklarung hinein waren Neuerungen auf allen Feldern menschlichen Handelns nur dann akzeptabel, wenn sie dem Mass von Herkommen und Weltklugheit entsprachen. Legitimierung erfolgte in der Regel uber das historische Exempel, die Vergangenheit war die ubliche Norm. Folglich bedurften neue politische und kunstlerische Konzepte besonderer Legitimierungsstrategien. Dennoch gab es in der Fruhen Neuzeit radikale Neuerungen und Bruche mit dem Bisherigen. In diesem Band werden Fallbeispiele solcher Neuerungen und ihrer Begrundungen aus historischer und kunsthistorischer Sicht untersucht. Dabei wird eine geographische Spannweite von Russland uber das Reichsgebiet bis Spanien abgedeckt.
Bourbon - Habsburg - Oranien
- 301pages
- 11 heures de lecture
Europa um 1700 – lange galt dies allein als das Europa des »Sonnenkönigs« Ludwigs XIV., eine Auffassung, die von der Frühneuzeitforschung seit einiger Zeit in Frage gestellt wird: Gerade die Vielfalt und die Wechselwirkung der dynastischen Modelle prägten Europa um 1700. Die drei rivalisierenden dynastischen Machtzentren Bourbon, Habsburg und Oranien, personifiziert durch die jeweiligen Protagonisten Ludwig XIV., Leopold I. und Wilhelm III., stehen im Zentrum des Buches. Dargestellt wird aus der Perspektive von Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte die Konkurrenz der drei Modelle in kulturell-künstlerischer, dynastischer und politischer Hinsicht. Aspekte der Konstituierung, der Kommunikation und der Rezeption der Modelle werden untersucht. Sie werden angewandt auf Gestalt und Wirkung der Historiographie, der höfischen Architektur, der Bildprogramme, des Zeremoniells sowie auf unterschiedliche Verfahren des Transfers mittels Personen, Schriften und Bildern.