Das Erklären gilt im Lehr-Lern-Kontext und in vielen andere gesellschaftlichen Bereichen als eine Schlüsselqualifikation. Dennoch wurden Erklärprozesse aus sprachwissenschaftlicher, didaktischer und anderen Perspektiven bislang unzureichend untersucht. Der vorliegende Band knüpft an dieses Forschungsdesiderat an und umfasst empirische Untersuchungen von Erklärprozessen in sehr unterschiedlichen Kontexten. Die Beiträge im ersten Teil befassen sich mit Erklärsituationen im Schulkontext, wobei unterschiedliche Schulfächer wie Deutsch, Fremdsprachen, Biologie und Mathematik untersucht werden. Die Beiträge des zweiten Teils beleuchten Erklärsituationen in Alltag und Beruf. Allen Beiträgen gemeinsam ist die Einsicht, dass es sich m beim mündlichen Erklären um einen interaktiven Prozess handelt, an dessen Gelingen (oder misslingen) viele Faktoren beteiligt sind. Die Beiträge basieren größtenteils auf authentischem Audio- oder Videomaterial und nähern sich den Daten aus gesprächsanalytischer Perspektive an. Aufgrund der Vielfalt der Erklärkontexte richtet sich der Band aber nicht in erster Linie an Gesprächsforscherinnen und Gesprächsforscher, sondern auch an alle Interessierten, die sich mit der Kunst des Erklärens näher auseinanderSetzen möchten: Lehrpersonen, Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit. Der Band soll dazu anregen, die eigenen Erklärkompetenz kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren.
Janet Spreckels Livres


Die Jugendsprache- und Identitätsforschung im deutschsprachigen Raum hat das weibliche Geschlecht bis heute sträflich vernachlässigt. Die Arbeit setzt an dieser Forschungslücke an und liefert auf der Grundlage eines umfangreichen Korpus Einblicke in Alltagsgespräche einer jugendlichen Mädchengruppe. Im Fokus der empirischen Untersuchung steht die interaktive Konstitution von Gruppenidentität und Geschlechtsidentität der Mädchen durch die Abgrenzung von diversen «Anderen». Welche sozialen Kategorien ( Britneys , HipHopper etc.) setzen die Mädchen in ihren Gesprächen als relevant und welche sprachlichen Mittel verwenden sie dabei? Mithilfe der ethnographischen Gesprächsanalyse wird diesen und weiteren Fragen nachgegangen, um letztendlich zu dokumentieren, was es zu Beginn des neuen Jahrtausends bedeutet, ein «ganz normales» Mädchen im Teenageralter zu sein.