Tarek Badawia Livres






Religionen als Lehren, Lebensstile und Kulturspeicher stehen heute in einem ambivalenten Verhaltnis zur religios pluralen Zivilgesellschaft. DEr vorliegende Band zeigt auf, wie sich das auf ihre eigenen Bildungstraditionen und -visionen auswirkt. IN unterschiedlichen Beitragen an der Schnittstelle der christlichen und islamischen Theologien und der Sozial- und Erziehungswissenschaften werden signifikante Pole dieser Spannung diskutiert, zum Beispiel Selbst- und Fremdbestimmung, Normen- und Wertediskurs, Gewissen und Autoritat, Individuum und Kollektiv oder Situation und Tradition. IM Zentrum der Tagung, aus der die Beitrage hervorgegangen sind, stand die Frage nach den Grenzen der Autonomie des Subjekts. DEr Band richtet sich an alle Akteurinnen und Akteure in padagogischen Handlungsfeldern mit Bezug zu religiosen Fragen.
Die gegenwärtige Diskussion über „Deutschland als Zuwanderungsland“ ist eine von vielen Facetten eines tiefgreifenden Wandelprozesses im Zuge von Globalisierung und Transnationalisierung. Insbesondere Bevölkerungsgruppen mit erkennbar „anderen“ ethnischen Zugehörigkeiten geraten unter solchem Wandel in prekäre Anerkennungsverhältnisse und Ausschließungsdruck. Dieser Band dokumentiert die Inhalte der Mainzer Tagung zur qualitativen Migrationsforschung und gibt neben einer breiten Methodendiskussion vielfältige Anworten auf zwei Leitfragen: Wie lässt sich das Verhältnis der jüngeren Generation von Immigranten zur Mehrheitsgesellschaft beschreiben? Wie und welche lebensweltlichen Handlungskompetenzen sowie soziale Handlungszusammenhänge bilden sich innerhalb des Wandelprozesses zu einem Einwanderungsland aus der Perspektive der Immigrantengeneration aus?
In dieser qualitativen Grounded Theory-Studie wird bei bildungserfolgreichen Immigrantenjugendlichen in Deutschland eine neue Identitätsposition entwickelt, die den Umgang mit zwei Kulturen thematisiert: „der Dritte Stuhl“ als Alternative zur Zerissenheit des Bildes „man steht zwischen zwei Stühlen“. Diese Jugendlichen schaffen trotz schwieriger Bedingungen eine soziale Doppelrolle als Teilnehmer und Beobachter und tragen zur Transformation soziokultureller Gegebenheiten bei. Die Veröffentlichung ist die erste umfassende Studie zur bikulturellen Identitätsentwicklung in Deutschland im Stil der Grounded Theory und regt weitere Forschungsanstrengungen an. Der Inhalt umfasst Danksagungen, eine Einleitung, methodische Ansätze, theoretische Überlegungen zur Identität, empirische Ergebnisse zur bikulturellen Identitätstransformation, die Vorstellung des „Dritten Stuhls“ als Alternativperspektive und eine abschließende Diskussion über den Identitätsbegriff. Diese Arbeit bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Integration in eine neue Kultur ergeben, und beleuchtet die komplexen Prozesse der Identitätsbildung in einem multikulturellen Kontext.
Von einer Phantom-Lehrkraft zum Mister-Islam
Explorative Studie zur Professionalität von Islamlehrkräften an staatlichen Schulen
Der Übergang des Islamunterrichts vom Modellversuch zum stetigen Lernangebot an staatlichen Schulen wird von einer Diskussion über Dimensionen, Strukturen und Prozesse pädagogischer Professionalität der Islamlehrkräfte begleitet. In dieser explorativen Studie geht das Autor: innenteam von der Professionalisierungsbedürftikeit der bisherigen Praxis aus und modelliert mithilfe der Grounded Theory strukturtheoretische Merkmale professionellen Lehrer: innenhandelns im Islamunterricht unter zwei Prozessaspekten: a) die reflexive Selbstverortung, b) die Orientierung am Mehrwert des Islamunterrichts für die Gesellschaft.
Islamunterricht im Diskurs
Religionspädagogische und fachdidaktische Ansätze
Seit über einem Jahrzehnt findet Islamunterricht inzwischen an staatlichen Schulen in unterschiedlichen Varianten und Modellen statt. Die Praxis wurde durch die Etablierung der islamischen Theologie an mehreren Universitäten und pädagogischen Hochschulen begleitet. Beide Prozesse haben eine bemerkenswerte Entwicklungsdynamik in religionspädagogischer Hinsicht vorangetrieben, die u. a. zur Profilbildung eines islamischen Bildungsangebots an staatlichen Schulen geführt hat. Hervorzuheben sind insbesondere religionsdidaktische Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind, aber aus verschiedenen Gründen noch keinen Zugang zum wissenschaftlichen Diskurs über didaktische Theorien und Modelle im islamischen Kontext gefunden haben. An dieser Leerstelle setzt der Band an. In ihm werden sowohl religionspädagogische als auch religionsdidaktische Ansätze für den Islamischen Religionsunterricht vorgestellt und kritisch diskutiert. Die Publikation dient in erster Linie der Profilbildung der Religionspädagogik und Fachdidaktik des Islam im europäischen Kontext und liefert Impulse für Lehre und Forschung. Für Studierende und Lehrkräfte bietet sie konkrete Hinweise und Anregungen für die Reflexion und Gestaltung der Unterrichtspraxis des Islam an. Ein Werk mit hoher Relevanz für Wissenschaft und Praxis.
Das Soziale gestalten
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Sozialpädagogik vor neuen und ambivalenten Herausforderungen. Auch wenn die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Wandel und wohlfahrtsstaatlichen Abbau- und Umbauprogrammen die Sozialpädagogik seit je her in unterschiedlichen Konjunkturen beschäftigt und zu professioneller und theoretischer Positionierung gezwungen hat, so zeigt sich heute eine neue und veränderte Ausgangssituation. Welche Konsequenzen sich daraus für die Soziale Arbeit/Sozialpädagogik ergeben, ist bislang noch völlig offen. Die AutorInnen gehen der Frage nach, wie eine Standortbestimmung vorgenommen werden kann, um Mögliches und Unmögliches der Sozialpädagogik in der Gestaltung des Sozialen konkreter zu fassen. Die Beiträge richten dabei den Blick auf die Disziplin wie auf ausgewählte Handlungsfelder und professionelle Gestaltungsperspektiven.