Was hier vorliegt, wird daher zu einem Plädoyer für eine gegliederte Gesellschaft, bei der Kultur und Tradition - nicht jedoch die Geld- und Nutzwerte - an oberster und somit richtungsgebender Stelle stehen. Nur die Rückbesinnung auf die die Geister der Vergangenheit ist in der Lage, zu verhindern, dass unser Denken auf entsetzliche Weise zu „öden liberalen Ideen, zu Gerechtigkeitskitsch und zu sozial-technischer Daseinsoptimierung“ führt. Hieraus ergibt sich auch ein kritischer Blick auf die uns Deutschen 1919 aufgezwungenen Demokratie nach dem Muster „one man one vote“.
Georg Friedrich Kempter Livres




Dieses Buch ist ein Rückblick auf dreißig Jahre Arbeit als Denkmalpfleger. Georg Friedrich Kempter schaut ein Jahrzehnt nach seiner Pensionierung auf sein berufliches Leben zurück. Dabei verliert das an sich wichtige weisungsgebundene und weitgehend fremdbestimmte Alltagsgeschäft an Bedeutung und es bleiben nur einige Höhepunkte der beruflichen Laufbahn in Erinnerung, wozu die Beschäftigung mit dem Stuttgarter Lusthaus, mit der Calwer Straße und mit einigen Villen in Stuttgart gehört. Aber auch Burgen und Schlösser an Rems und Murr, das Kloster Schöntal oder die geschichtliche Kultur der Region Hohenlohe sind Stationen.Der Autor ergänzt den Band durch einen Einblick in die "Gesellschaft für Natur und Kunst", die er 1993 gründete und die seither auf den namensgebenden Gebieten vielfältig tätig war.Das Anliegen, unsere kulturellen Wurzeln zu schützen und zu stärken, indem sie bewusst gemacht werden, ist beiden Bereichen gemeinsam. Das Buch wendet sich jedoch auch gegen die multikulturelle Beliebigkeit und eine "miserabilistische" Kunst- und Lebensauffassung, die davon ausgeht, dass das Wahre nur im Niedrigen zu finden ist und die das Kleine und Triviale vor dem Hohen und Erhabenen zur Geltung zu bringen sucht.
Das Buch will zeigen, dass der Mensch ein mythenbildendes Wesen ist, auf die Gefahren hinweisen, die darin liegen, dass wir uns die Erde "untertan" machen wollen, zeigen, dass das Leben nicht so sehr "Kampf ums Dasein" als vielmehr ein Triumph der Kooperation und der Kreativität ist, oder zumindest sein sollte, den Blick der Leser für interdisziplinäre Zusammenhänge öffnen, die Frage aufwerfen, ob die Trennung von Körper und Geist zurecht besteht, und schließlich darauf hinweisen, dass die Natur lange vor uns Menschen da war und wohl auch ohne uns weiterbestehen wird.
Der Autor will er den überzeitlichen Charakter von Mythen und religiösen Überlieferungen darstellen, denn in diesen Menschheits-Dokumenten leuchtet etwas auf, was auf den Zusammenhang gegenwärtiger Aufgaben mit dem Urschicksal der Menschheit hinweist. Das Streben nach einer umfassenden Einheit wird in der Gestalt des Einhorns lebendig und das Labyrinth symbolisiert den verschlungenen Lebensweg, den wir alle zu gehen haben. Grundphänomene wie der Krieg sowie die Beschreibung anderer Lebensformen an anderen Orten und zu anderen Zeiten gewähren Einblick in unsere verschiedenen Existenzmöglichkeiten. Die Beschäftigung mit diesen Quellen soll zur Überwindung der Bewusstseins-Unsicherheit beitragen und gleichzeitig die Definition des eigenen Standpunktes erleichtern.