Die Studie beleuchtet die Rolle von Kunstabbildungen in Lesebüchern zwischen 1949 und 1989 und analysiert die Intentionen der Verantwortlichen hinter diesen Abbildungen. Dabei wird untersucht, ob sie lediglich zur optischen Aufwertung dienten oder auch didaktische Ziele verfolgten. Ein zentraler Aspekt ist die Veränderung der Abbildungen über vier Jahrzehnte sowie die späte Berücksichtigung verfemter Künstler nach der NS-Diktatur. Die Untersuchung zeigt, wie das Bewusstsein der Lesebuchmacher von literatur- und kunsthistorischen Aspekten geprägt war und wie sich dies in den 1980er Jahren wandelte.
Gisela Teistler Livres






Kunst und Kanon: Tafeln der bildenden Kunst in gymnasialen Lesebüchern der Weimarer Republik
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Die Bildtafeln der Kunstgeschichte in den Lesebüchern der Weimarer Republik erweitern den Deutschunterricht zu einer umfassenden Deutschkunde. Sie präsentieren Gemälde und Künstler, die den Kunstgeschmack der Epoche widerspiegeln und gleichzeitig die erzieherischen Ziele im Sinne von Volk und Vaterland verdeutlichen. Diese Verbindung von Kunst und Bildung verdeutlicht die kulturellen und politischen Bestrebungen der Zeit.
Schulbücher, als staatlich legitimierte Unterrichtsmedien, fungieren in Diktaturen oft als politische Erziehungsinstrumente. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die vier Siegermächte in Deutschland die nationalsozialistisch geprägten Schulbücher und forderten im Rahmen der Reeducation-Politik eine schnelle Bereitstellung neuer, demokratisch orientierter Unterrichtsmittel. Gisela Teistler analysiert in ihrer Studie zur Schulbuchproduktion von 1945 bis 1949 Archivmaterial der Militärregierungen, Verlage, Autoren und Behörden. Sie untersucht die Genehmigungsprozesse, Abhängigkeiten und Handlungsspielräume, die aufgrund der unterschiedlichen politischen Vorstellungen der Alliierten in den einzelnen Besatzungszonen entstanden. Der Schwerpunkt liegt auf den in der Nachkriegszeit veröffentlichten Schulbüchern, insbesondere in den Kulturfächern, wobei Teistler alle für allgemein- und berufsbildende Schulen publizierten Werke vergleicht. Dadurch wird deutlich, ob in den ersten Nachkriegsjahren tatsächlich neue Schulbücher entstanden oder ob modifizierte Neuausgaben oder Nachdrucke früherer Ausgaben vorherrschten. Eine Bibliografie der Schulbücher, zahlreiche Statistiken und relevante Dokumente ergänzen die Studie.
Lesen lernen in Diktaturen der 1930er und 1940er Jahre
Fibeln in Deutschland, Italien und Spanien
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