Die Beiträge dieses Buches sind für eine Tagung im Jahr 2016 entstanden, die sich mit der Erfahrung von Flucht, Vertreibung und Exil in der Geschichte und Gegenwart reformierter Kirchen auseinander setzte. Aspekte der Theologie Calvins werden ebenso behandelt wie die Erfahrungen der Hugenotten.
Der Kirchliche Fernunterricht (KFU) wurde 1960 gegrundet als Reaktion auf die Kirchenpolitik der DDR: Die Kirchen wurden zunehmend aus der Bildungsarbeit zuruckgedrangt, das Studium der Theologie war zahlreichen Reglementierungen unterworfen, ein Mangel an Theologiestudierenden und theologisch gebildeten Gemeindegliedern zeichnete sich ab. In dieser Situation entschloss sich die Kirchenleitung der Kirchenprovinz Sachsen, ein gemeindebegleitetes Studium einzurichten. Nacheinander schlossen sich alle ostlichen Landeskirchen sowie die Evangelische Kirche der Union (EKU) dem Fernunterricht an. Trotz der besonderen geschichtlichen Herausforderungen konnte sich der KFU in den zuruckliegenden Jahrzehnten etablieren und ist heute im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Vorzeigeprojekt fur die Qualifizierung ehrenamtlicher Gemeindeglieder. Der KFU bereitet auf den Dienst als Pradikant oder Pradikantin vor und ist ein Bildungsangebot fur theologisch Interessierte aus allen Gliedkirchen der EKD.Die in diesem Band versammelten Beitrage zum 50jahrigen Bestehen geben Einblicke in die Geschichte und Konzeption des KFU und widmen sich aktuellen Fragen der Pradikant/-innenausbildung. Dozent/-innen, Mentor/-innen, Absolvent/-innen und Verantwortliche aus den Landeskirchen reflektieren ihre Erfahrungen mit der Bildungsarbeit des KFU.
Mit dieser Untersuchung wird das Verhältnis von Reformation und Judentum erstmals umfassend dargestellt. Auf der Basis umfangreichen Bild- und Quellenmaterials wird gezeigt, wie sich das Verhältnis von Christen und Juden unter dem Eindruck der Reformation verändert hat und welche Faktoren dafür verantwortlich waren. Dabei werden nicht nur bekannte Reformatoren in den Blick genommen wie Luther, Melanchthon, Zwingli, Bullinger, Capito, Bucer und Osiander. Auch die sog. radikale Reformation (Täufer, Sabbatarier, Antitrinitarier) und die Urteile jüdischer Zeitgenossen (insb. Josels von Rosheim) finden Berücksichtigung. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage nach der frühen Israel-Lehre der frühen Israel-Lehre Calvins? Wie hat sich diese Lehre in Auseinandersetzung mit den Herausforderungen seiner Zeit entwickelt? Welche Faktoren waren für Calvins Einstellung gegenüber dem Judentum ausschlaggebend? Das Thema Calvin und die Juden wird in dieser Studie erstmals grundlegend aufgearbeitet. Die breite Berücksichtigung des historischen Kontextes ermöglicht es, Calvins Aussagen präzise im gesamtreformatorischen Diskurs zu verorten. Dr. phil. Achim Detmers ist Assistent an der Kirchlichen Hochschule Bethel am Lehrstuhl für Kirchengeschichte.