Julia Schmid
- 86pages
- 4 heures de lecture
Julia Schmids Werk steht exemplarisch für eine historisch informierte, kontextuell erweiterte Form von Malerei und Zeichnung. Ihre konzeptuelle Erforschung der subjektiven Lebenswelt beginnt immer wieder mit großer formaler Offenheit. Viele ihrer Arbeiten scheinen an Konventionen und Genres wie Landschafts- und Stilllebenmalerei anzuknüpfen, basieren jedoch auf einer Reflexion, die das Potenzial einer fundamentalen Infragestellung in sich trägt. Schmid beschränkt sich nicht auf eine naheliegende Kritik an Konzepten wie „Natur”, „Unmittelbarkeit” oder „Ursprünglichkeit”, sondern nutzt diese trotz ihrer „Überholtheit” im Denken, um sie mit den Möglichkeiten eigener, konkret reproduzierbarer Erfahrungen zu konfrontieren. Die Öffnung der Atelierwände zu komplexen Situationen in der Außenwelt ist für sie entscheidend, um eine größere Verbindlichkeit im Kommunizieren über „Natur” zu erreichen. Methodisch ungebunden, sucht sie ständig nach neuen Übersetzungen ästhetischer Erfahrungen, die weit über die Malerei hinausgehen.