Ein schonungsloser Blick auf die deutsche Außenpolitik: Schluss mit der Heuchelei! Deutschland ist längst eine Großmacht, doch hält es sich nach wie vor für eine europäische Mittelmacht. Volk und Elite hinken der Realität hinterher; Biedermeier beherrscht die Außenpolitik. 460 Millionen Euro kostet die Präsenz der Bundeswehr am Hindukusch, aber gegen die Taliban darf sie nicht kämpfen. Deutschland entzieht seinen Streitkräften und Nachrichtendiensten die Unterstützung, sobald sie in den Kampf gegen den internationalen Terror eingreifen – seine Soldaten agieren als bewaffnete Entwicklungshelfer. Es fehlt der Bundesrepublik an Willen, global zu handeln. Sie hat weder eine Strategie, was ihre Streitkräfte bewirken sollen, noch ein Konzept deutscher Inter essen. Und auch der Europapolitik mangelt es an Weitblick: Obwohl das Land seine Belange in der Europäischen Union durchaus effizient wahrnimmt, glaubt Berlin stets, zu kurz zu kommen. Gerade deshalb wäre die Wirtschaftsmacht Deutschland berufen, den sogenannten Lissabon-Prozess – bis 2010 will die Union die dynamischste Weltgegend werden – zu beleben. Wo bleibt deutsches Leadership, fragt der Schweizer Journalist Eric Gujer.
Eric Gujer Livres


Kampf an neuen Fronten
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Mohammed Atta al-Sayed, Abu Mussab al-Zarkawi, Schamil Bassajew. Der BND verfolgt Spuren von Ulm nach Tschetschenien, infiltriert verdächtige Personengruppen mit V-Leuten und erstellt Fahndungsprofile für Topterroristen wie den Jordanier Zarkawi. Eric Gujer beobachtet den BND seit Jahren und zeichnet ein differenziertes Bild einer viel kritisierten Institution im Wandel. Er analysiert, ob er seiner neuen Aufgabe gewachsen ist, ohne unsere Bürgerrechte zu bedrohen, und beschreibt, wie die Zukunft der Geheimdienste aussehen wird.