Das ist alles ein Stück Geschichte, das bald weg ist und worüber das Gras wächst … – So empfinden die Menschen, die in der Gegend um den ehemaligen Wismutschacht Drosen, der heutigen Gemeinde Löbichau, leben. Dieser prägte mit seinem roten Turm und dem Förderturm den Alltag in der Region ebenso wie das Panorama. Hunderte fanden hier Arbeit und damit auch ein Stück lieb gewordene Heimat. Von dem Schacht ist heute nur noch der ehemalige Förderturm erhalten. Damit die Erinnerung an die Periode des Uranabbaus nicht verloren geht erzählen 12 Anwohner, Arbeiter und Kritiker von ihrer Zeit im Schacht Drosen und in der Umgebung. Sie schildern den Arbeitsalltag und das Leben in der Region, und sprechen über die Natur, die dem Bergbau geopfert wurde. Über 80 Bilder eröffnen Einblicke in den Arbeitsablauf des Wismutbetriebes und dokumentieren den Rückbau des Schachtes. Entstehen konnte dieses Buch dank des Filmes „Blackbox“ der Autorin Kristin Jahn, der im Rahmen der BUGA Gera/Ronneburg 2007 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Jahns Recherchen gipfelten in einem umfangreichen und einmaligen Zeitzeugenprojekt, das nunmehr auch in Buchform einen wichtigen Teil der Regionalgeschichte Ostthüringens dem Vergessen entreißt.
Kristin Jahn Livres


Wo liegt Johnsons Poetik? Wie kam er zu seinem Erzählstil und ist ihm überhaupt zu trauen, wenn er über seine Romane reflektiert? Diese Fragen stehen am Beginn der Arbeit zu Johnsons Erzählstil. Sie analysiert sein Erzählverfahren, zeigt Einflüsse aus der Philosophie und Romantheorie seiner Zeit auf und liest sein Werk als literarischen Beitrag zur Theoriedebatte seiner Zeit. Johnsons Eigenart ist es, dies zu verschleiern und seine Romane als autonome Gebilde auszugeben. Seine behauptete Poetik gerät dabei in den Widerspruch zur realisierten. Die Arbeit untersucht deshalb die Romane abseits seiner Erklärungen. Die These, daß Johnsons poetologischen Selbsterklärungen nicht zu trauen sei, mag an sich kein Novum sein. Auf Johnson angewendet, gibt sie jedoch vollkommen neue Einblicke. Denn wo Johnson Einflüsse vorgibt, legt er falsche Fährten und wo er sie negiert, tragen sie die Romane. So nimmt das Dichten für Johnson kein Ende, auch nicht in seiner Poetik.