Kirchners Katzen
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Wenn Kunst im öffentlichen Raum einer Stadt plaziert wird, dann springt das Meinungsbarometer häufig auf Sturm. Doch worum wird gestritten – etwa tatsächlich um die Gestalt eines behauenen Steins? Ausgehend von dreizehn ‚Kunststreiten‘ in Baden-Württemberg in der Zeit zwischen 1953 und 1993, deren Verlauf detailliert rekonstruiert wird, und zehn Konflikten, die in Kurzfassung vorgestellt werden, wird der Blick auf eine Vielzahl virulenter Aspekte solcher Auseinandersetzungen gelenkt. Der Autor zeichnet dabei auch ein differenziertes Bild der sogenannten Laienrezeption von im Außenraum aufgestellten Kunstwerken.
Diese Würdigung ist längst überfällig. Das Buch, entstanden zur gleichnamigen Ausstellung des Museums Biberach, möchte den besonderen Beitrag von Künstlerinnen zum Kunstgeschehen im 20. Jahrhundert sichtbar machen. Vorgestellt werden 94 Künstlerinnen der Jahrgänge 1859 bis 1965. Zudem enthalten sind Erfahrungsberichte von Beteiligten, die mit den Gegebenheiten in Oberschwaben seit den 1960er Jahren vertraut sind.
Johann Baptist Pflug (1785–1866) war Maler, Zeichner und Lithograf. Auch als Autor der „Erinnerungen eines Schwaben. Aus der Räuber- und Franzosenzeit“ erlangte er Bekanntheit. Kein anderer Künstler aus Württemberg kann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein ähnlich breites Spektrum an Motiven vorweisen. Pflug gibt den oberschwäbischen Räubern ein Gesicht und hält die Auftritte von Wanderbühnen und Kunstreitern fest. Er schildert den Heiratshandel und den Rückmarsch österreichischer Soldaten. Seine Bilder eignen sich zur Veranschaulichung einer ganzen Epoche. In seinen Szenen schlägt er einen Ton an, der stets humorvoll gestimmt ist. Seine innere Verbundenheit mit der Region prägt sich ein. Pflugs Originalität entspringt einem Gespür für „glückliche Momente“ und einem malerischen Können, diese sichtbar werden zu lassen. Das Werkverzeichnis, herausgegeben von Uwe Degreif, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Biberach, stellt 250 Werke in meist ganzseitigen Abbildungen vor und erläutert die großen Umbrüche jener Jahre, in deren Folge aus Oberschwaben ein Teil des Königreichs Württemberg wurde. Mit Beiträgen von Frank Brunecker, Hubert Deckert, Uwe Degreif, Wolf Eiermann, Sylvia Eith-Lohmann, Jürgen Kniep, Stefan Knödler, Alfred Lutz, Franz Schlegel und Thomas Schuler. Begleitband zur Ausstellung im Braith-Mali-Museum Biberach, 29. Oktober 2016 bis 19. März 2017.
Warum gibt es ein schwäbisches Kochbuch, aber kein schwäbisches Heiratsbuch? Wie wurde in den zurückliegenden Jahrhunderten in Oberschwaben und auf der Schwäbischen Alb Hochzeit gehalten? Das versuchen mehrere Autoren und ein umfangreiches „ABC des Heiratens“ zu ergründen. In 80 Stichworten und über 80 meist farbigen Abbildungen wird das Hochzeitsbrauchtum einer ganzen Region ausgebreitet: die Liebe auf dem Dorf, derHeiratshandel, die konfessionellen Probleme des Heiratens, jüdische Hochzeiten, Soldatenhochzeiten und vieles mehr. Das Buch schlägt einen großen Bogen von der Ehe ohne Liebe zur Liebe ohne Ehe.