Der Schriftsteller Wystan Hugh Auden lebte von 1958 bis zu seinem Tod 1973 in Wien, insbesondere in Kirchstetten im Wienerwald. Nach seinem Tod erwarb das Land NÖ seinen literarischen Nachlass und richtete 1995 in seinem Wohnhaus eine Dokumentation ein. 2013/14 fand ein umfangreiches Ausstellungsprojekt statt, das nun durch diese Publikation erweitert wird. Das Wohnhaus, über das Auden einen zwölfteiligen Gedichtzyklus verfasste, dient als realer Ausstellungsort und Ausgangspunkt für Überlegungen zur Trennlinie zwischen dem privaten Innen und dem politischen Außen. Die Beschreibung des Hauses steht für die Verlängerung des eigenen Selbst, wo Privates und Gesellschaftliches zusammentreffen und das Haus zum Ort der Erzählung über die Poetik dieser Wechselbeziehung wird. Das Buch enthält ein Interview von Fouad Asfour mit Ricarda Denzer zu ihrem Kunstprojekt sowie zahlreiche neue Aufsätze zu Auden von verschiedenen Autoren. Die Ausstellung im Audenhaus und in Kirchstetten wird durch Abbildungen und Texte zu den Arbeiten mehrerer Künstler repräsentiert. Zudem werden Materialien aus dem niederösterreichischen Dokumentationsarchiv zu einem subjektiven Auden-Archiv zusammengestellt.
Fouad Asfour Livres




Flotsam and jetsam
- 98pages
- 4 heures de lecture
„Die vielfältige und multimediale künstlerische Arbeit Christian Mayers scheint ihre Stärken nicht in der detaillierten Nacherzählung von Geschichte, sondern mitunter aus ihrer spezifischen (Re-)Inszenierung und Kontextualisierung zu beziehen. Es gelingt ihm durch Überinszenierung auch scheinbar belangloser Details gezielte Momente der Überprüfung von Geschichte und ihrer Funktionszusammenhänge im Zeitalter schwindender materieller Fassbarkeit zu lancieren. Bei „flotsam and jetsam“ begegnet man dieser Methodik in schlichter und vollendeter Präzision. Geschichte wird nicht nur gemacht, sie verschwindet auch zusehends und hier scheint Mayers analytisches Interesse und kritisches Denken anzusetzen. Im Wissen, dass in Zeiten kultureller Hybridisierung binäre Unterscheidungskategorien nur schlecht greifen, arbeitet er allgemein mit Aspekten der Durchdringung von visuellen und sprachlichen Zeichen-, Repräsentations- und Kommunikationssystemen. Er behauptet einen künstlerischen Beitrag zur Analyse der Bedingungen von Wahrnehmung und visueller Produktion insgesamt, führt dabei dennoch parallel die Suche nach neuen Ansätzen ästhetischer Erfahrung fort.“ Christian Egger
The curves of the needle
- 88pages
- 4 heures de lecture
Hunderte Schallplatten hat der mexikanische Architekt Luis Barragán gesammelt. In seinem Wohnhaus, der Casa Barragán, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, hat Cerith Wyn Evans die Platten auf den alten Grammophonen abgespielt, die im ganzen Haus verstreut sind. Die Publikation enthält eine Schallplatte mit ausgewählten Tracks, immer wieder durchmischt mit dem Ambient Sound im Haus, die man begleitend zur Fotobildstrecke hören kann, für die Cerith Wyn Evans Motive aus Wohnung, Atelier und Garten Barragáns photographiert hat. Ein komplexes Arrangement aus Bild und Ton, eine parallel geführte Erzählung zur Kunst des Hörens. Sorgfältig legt Cerith Wyn Evans eine Geschichte über die andere und verweist mit Theodor W. Adorno, der im Titel zitiert wird, auf die historische Ebene der Musik am Beginn ihrer technischen Reproduzierbarkeit.
+6/2010
- 232pages
- 9 heures de lecture