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Lindita Arapi

    30 juin 1972
    Wie Albanien albanisch wurde
    Albanische Schwestern
    Schlüsselmädchen
    • In einer kleinen albanischen Stadt, in einer Mustergemeinde im Aufbau in kommunstischer Zeit, betrachtet das Mädchen Lodja Lemani die Welt vom Küchenfenster des kleinen Elternhauses aus. Sie darf nicht draußen mit anderen Kindern spielen, flaniert nicht, schön gekleidet wie ihre Freundinnen, auf dem ersehnten Abendgiro. Ihre Freizeit verbringt sie nur im kleinen Vorhof des Elternhauses. Und nachts setzt sich ein männlicher Schatten, finster und furchterregend auf ihre Bettkante. Die Familie Lemani lebt ausgegrenzt, weil sie eine \"schwarze Biografie\" hat. Lodjas Großvater wird 1952 als Großbauer vor den Augen seiner Tochter von den neuen Machthabern gelyncht. Gesprochen wird darüber in der Familie nicht. Für Lodja ist alles undurchsichtig und geheimnisvoll. Nach der kommunistischen Zeit und nach Ende der Selbstisolierung Albaniens, verlässt Lodja ihr Land und lebt als junge Frau alleine in einer westeuropäischen Stadt. Die ungewohnte Freiheit ist verwirrend für sie, vertraut ist ihr nur die Selbstisolation, in die sie sich auch hier zurückgezogen hat. Sie reist nach Albanien, um das familiäre Geheimnis aufzudecken. Eine Reise in die Vergangenheit zu den Sippen ihrer Mutter und ihres Vaters beginnt. Die archaischen Strukturen auf dem Land haben sogar den Kommunismus überlebt. Lodja trifft auf große Ablehnung bei ihrer Spurensuche, aber auch auf Menschen, die ihr helfen, sich der dunklen Vergangenheit ihrer Familie zu nähern. Und danach bricht auch Lodjas Mutter ihr Schweigen. Ein berührender Roman, der nicht nur die ungleichzeitige Entwicklung in den Ländern Europas schildert, sondern auch zeigt, dass man ohne Wurzeln keine Flügel hat, um die eigene Zukunft frei zu gestalten.

      Schlüsselmädchen
    • Pranvera ist ihr einziger Halt in einer von der kom­munistischen Diktatur bestimmten Jugend gewesen, in einem von patriarchaler Strenge und Gewalt geprägten Elternhaus. Die Schwestern entwickelten trotz unterschiedlicher Lebenswege eine tiefe Verbun­denheit. Albas Lebenskrise wird durch Rückblenden aus der Kindheit und durch die Schilderung von Erfahrungen in einer albanischen Kleinstadt in den 1980er und 1990er Jahren nachvollziehbar. In ihren Erinnerun­gen und in ihrem aktuellen Leben spiegelt sich die Ambivalenz und innere Gebrochenheit einer Seele, die zwischen Aufbegehren, Emanzipationswillen und dem Wunsch, endlich Ruhe zu finden, immer wieder die Fesseln der Vergangenheit zu spüren bekommt. Als ihr Vater stirbt, kehrt sie in ihre Heimat zurück. Sie erlebt eine verlassene Stadt im Stillstand, einsame Alte, die den ganzen Tag auf einen Anruf der in den Westen emigrierten Kinder warten. Deren Verwahrlosung löst in Alba den Impuls aus, ihnen zu helfen. Am Ende erscheint Alba stärker, als sie es selbst erwartet hätte, und findet einen Lebensentwurf, der ihr entspricht.

      Albanische Schwestern
    • Wie Albanien albanisch wurde

      • 218pages
      • 8 heures de lecture

      Bis heute ist das Bild der europäischen Öffentlichkeit über Albanien von Vorurteilen über eine Nation „räuberischer“ und „grausamer“ Menschen bestimmt. In ihrer Untersuchung „Wie Albanien albanisch wurde“ geht die Autorin der Frage nach den historischen Ursachen für diese negativen Vorurteile nach. Es gelingt ihr, überzeugend nachzuweisen, dass gerade die literarische Reiseberichterstattung ein Zerrbild konstruierte, welches das europäische Albanienbild in seiner heutigen Gestalt entstehen ließ und immer wieder zementierte. So wird die schriftstellerische Beschreibung Albaniens durch Autoren wie Karl Otten, Karl May oder Joseph Roth zu einem faszinierenden Beispiel für die politische Wirkungskraft von Literatur im 19. und 20. Jahrhundert. Für den europäischen Reisenden sind die Berge Albaniens eine Bühne und die Albaner nur stumme Protagonisten jener Aufführung, in der sie spielen, aber nicht sprechen. Die Europäer sprachen für sie, schufen ihr Bild und präsentierten es ihrer Öffentlichkeit.

      Wie Albanien albanisch wurde