Inhaltsangabe:Einleitung: Hedgefonds erhielten in Deutschland bislang nur wenig sachliche Beachtung. Verantwortlich dafür waren nicht allein die Unzulässigkeit von Auflage und Vertrieb. ?Für die meisten deutschen Anleger sind sie das Synonym für Skandale und hochspekulative Wetten, die die Stabilität des globalen Finanzsystems bedrohen.? Zu diesen skandalträchtigen Ereignissen zählt zweifellos die Spekulation gegen das britische Pfund durch George Soros mit dem Quantum-Fonds aus dem Jahre 1992. Er spekulierte auf eine Abwertung des Pfund Sterling und gewann fast über Nacht 1,4 Milliarden Dollar, wohingegen das Pfund die Kriterien des europäischen Währungssystems nicht mehr erfüllte und ausscheren musste. Ebenso fand die Krise des Hedgefonds ?Long Term Capital Management? (LTCM) den Weg in die öffentliche Diskussion. LTCM verschaffte sich durch die hervorragende Expertise von Teilhabern wie Myron Scholes sowie einer Verdreifachung des eingezahlten Kapitals zwischen 1994 und 1997 nahezu unbeschränkte Kreditvolumina. LTCM setzte das geliehene Kapital als Hebel ein, um mit einem eingezahlten Kapital von circa (ca.) 4,3 Mrd. Dollar (Anfang 1998) Investitionen im Wert von ca. 125 Mrd. Dollar zu tätigen. Hauptsächlich wurden Käufe von Obligationen und davon abgeleiteten Derivaten vorgenommen. Bedingt durch die Asienkrise 1998 traten bei LTCM Verluste in Milliardenhöhe ein, die beinahe eine Weltwirtschaftskrise ausgelöst hätten, wenn LTCM nicht durch eine Intervention großer Banken und Investmenthäuser gerettet worden wäre. Da diese spektakulären Ereignisse im Wesentlichen den einzigen Kontakt der breiten Öffentlichkeit mit Hedgefonds darstellten, war deren einseitige Einschätzung nahezu zwangsläufig. Faktisch handelt es sich bei Hedgefonds um eine zu den traditionellen Anlageklassen weitestgehend unkorrelierte (unabhängig von anderen Anlageformen verlaufende) Anlageform mit anderen Chance-/Risiko-Profilen. Gang der Untersuchung: Die Arbeit beansprucht, Teil der aktuellen Diskussion über Hedgefonds zu sein. Sie hat zum Ziel, einen Einblick in das Themengebiet ?Hedgefonds? allgemeiner Natur zu vermitteln sowie speziell die Regulierung von Hedgefonds in Deutschland deskriptiv zu behandeln und an diversen Stellen kritisch zu hinterfragen. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen des Investmentgesetzes aufgezeigt. Vorrangig liegt das vierte Kapitel mit den §§ 112 bis 120 InvG im Fokus der Betrachtung. Nicht erst seit der Einführung des Dosenpfands und [ ]
Michael Uhlig Livres


Hedge-Fonds standen häufig im Zentrum öffentlicher Diskussionen, insbesondere durch spektakuläre Ereignisse wie George Soros' Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar durch die Spekulation auf eine Abwertung des Pfund Sterling 1992, den Zusammenbruch von LTCM 1998 und die Übernahme der London Stock Exchange durch die Deutsche Börse AG im Jahr 2005, die gegen den Willen ihrer Aktionäre stattfand. Neben dieser medialen Sichtweise gibt es jedoch auch eine andere Perspektive: Sophistizierte Investoren betrachten Hedge-Fonds als vorteilhafte Instrumente zur Portfoliodiversifikation und als Effizienzförderer an den Kapitalmärkten. Diese Sichtweise gewinnt zunehmend an Akzeptanz, was sich in den stetig wachsenden investierten Vermögen zeigt. Seit dem 1. Januar 2004 gibt es in Deutschland einen rechtlichen Rahmen für Hedge-Fonds, der es Anlegern und Fondsanbietern ermöglicht, von dieser Anlageklasse zu profitieren. Der Autor, erfahren im Investmentgeschäft, bietet eine fundierte Analyse der volkswirtschaftlichen Hintergründe, der Geschichte und der rechtlichen Rahmenbedingungen von Hedge-Fonds in Deutschland und der EU. Er untersucht auch die Zulässigkeit ausländischer Fonds und widmet ein ausführliches Kapitel dem Vertrieb von Hedge-Fonds sowie der damit verbundenen Prospekthaftung. Am Ende können Leser ein qualifiziertes Urteil über Hedge-Fonds und deren Perspektiven auf dem deutschen Markt fällen.