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Beate Niemann

    Ich lasse das Vergessen nicht zu
    Mein guter Vater. Leben mit seiner Vergangenheit. Biografie meines Vaters als Täter
    Mein guter Vater
    Haptics, space, semantics
    Converting Milan
    Resilient urban waterfront
    • This publication was realized in the framework of the „Academic Future Fund South Europe“ DAAD program, Dialogue with Institutions of Higher Education. Collective project with the Politecnico di Milano, Department of Urban Studies and Wismar University, Department of Urban Design and Regional Planning.

      Converting Milan
    • „Ein Jahr nach der Wende stellte ich einen Antrag auf Rehabilitierung meines Vaters. Mein Vater Bruno Sattler, 1947 aus Westberlin von sowjetischen Soldaten nach Ostberlin verschleppt, war 1972 in einem DDR-Gefängnis gestorben - nach 25 Jahren Haft. Jahrelang habe ich mich um seine Freilassung bemüht. 1997 wurde meinem Antrag auf Akteneinsicht bei der Gauck-Behörde stattgegeben. Sehr schnell merkte ich, wie wenig ich tatsächlich über meinen Vater wusste, und begann mit der gründlichen Erforschung seines Lebens. Mein Vater war ein Massenmörder im Dienst seiner Weltanschauung; diesen Tatsachen konnte ich nicht mehr ausweichen.“ Bruno Sattler war u. a. an dem Gaswageneinsatz 1942 in Belgrad beteiligt, bei dem ca. 8000 Menschen ermordet wurden.

      Mein guter Vater
    • Ich lasse das Vergessen nicht zu

      NS-Vergangenheit im familiären und kollektiven Gedächtnis

      Erinnern bedeutet, in die Familien- und politische Zeitgeschichte zurückzugehen. Beate Niemann thematisiert die beidseitige Verkettung im kollektiven Erinnerungskontext und setzt sich dafür ein, das Vergessen zu verhindern. In ihrem Buch beschreibt sie zum ersten Mal ihre Mutter und das Erbe, das sie der jüngsten Tochter mit auf den Weg gab. Niemann reflektiert: „Ich habe früh entschieden, nicht so werden zu wollen, wie meine Mutter.“ Ihr abwesender Vater stellte für sie eine Lichtgestalt dar, bis sie spät erkannte, dass er ein überzeugter Nazi-Mörder war und ihre Mutter eine NS-Täterin. Sie bricht das tabuisierte Familiengeheimnis und arbeitet als Zeitzeugin gegen Vergessen, Leugnen und Verdrängung. Die Zeitgeschichte lebt nicht nur in dokumentierten Fakten, sondern auch in Bildern und Klischees, die an die Nachkommen weitergegeben wurden. Niemanns Kinder und Enkel reflektieren, wie das NS-Erbe ihrer Großeltern in ihrem Leben präsent ist. Ihre Tochter, Inga-Lil Johannsen, engagiert sich ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft, während Cousine Gerda Simons die innerfamiliären Auswirkungen beleuchtet. Enge Freunde und politische Wegbegleiter, darunter Marianne Horstkemper sowie Petra Lidschreiber und Yoash Tatari, teilen ihre Erinnerungen an die Jahre mit Niemann.

      Ich lasse das Vergessen nicht zu