Nicht forschungsintensive, sog. Lowtech-Unternehmen sind ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft. Durch das Angebot qualitativ hochwertiger Produkte, sowie durch effiziente Fertigungsprozesse und eine starke Kundenorientierung schaffen es diese Unternehmen - auch ohne hohe Ausgaben für eigene Forschung und Entwicklung - wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Der vorliegende Forschungsbericht analysiert auf Grundlage von Befragungsdaten Strukturmerkmale nicht forschungsintensiver Unternehmen in der deutschen Industrie und zeigt auf, mit welchen verschiedenen Mitteln diese Unternehmen es schaffen, wettbewerbsfähig zu sein. Besonderer Fokus wird auf Innovationskooperationen gelegt, da der Zugang zu externen Wissensquellen in Form von Forschungs- und Entwicklungskooperationen gerade für nicht forschungsintensive Unternehmen einen wichtigen Innovationspfad darstellen kann. Die Analyseergebnisse zeigen, dass Innovationskooperationen tatsächlich zu besseren Innovationsergebnissen führen. Nicht forschungsintensive Unternehmen, die den Schritt in Richtung Öffnung nach außen wagen und mit Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen zu Forschungs- und Entwicklungszwecken zusammenarbeiten, profitieren von dieser Zusammenarbeit in Form besserer Innovationsergebnisse.
Eva Kirner Livres



Im Projekt InnoKMU wird ein Verfahren entwickelt, mit dem kleine und mittelständische Unternehmen ihre aktuelle Position im Hinblick auf ihre Innovationsfähigkeit feststellen können. Handlungsempfehlungen zur Steigerung ihrer Innovationsfähigkeit ergänzen das Verfahren und zeigen dem Unternehmen die Punkte auf, die es verbessern kann und wo starke Bereiche sind. Die Bewertung ist auch in der Kommunikation mit Partnern, wie Kunden oder Banken, sinnvoll einzusetzen. Der Arbeitskreis Rating im Rahmen der Aktivitäten der Bundesregierung „Partner für Innovation“ sorgt dafür, dass sich das Verfahren harmonisch in die Bewertungspraxis von Banken eingliedern lässt. Als Grundlage für das später zu entwickelnde Online-Selbstbewertungswerkzeug wurden die Kritischen Erfolgsfaktoren erhoben, die innovative klein- und mittelständische Unternehmen des produzierenden Gewerbes dazu befähigen, Erfolg versprechende Neuerungen hervorzubringen. Durch die in der Studie dargestellten Benchmarkgrößen der Indikatoren für die Kritischen Erfolgsfaktoren kann ein Unternehmen über eine Selbstbewertung eine Aussage zur eigenen Innovationsfähigkeit ableiten im Verglich zu den rund 150 befragten Unternehmen der Verbände VDMA und ZVEI.
Reorganisationsaktivitäten der letzten Jahre haben in vielen Unternehmen zu dezentralen Unternehmensstrukturen geführt. Kooperation zwischen Unternehmen ist eine wichtige Form der Neustrukturierung zwischenbetrieblicher Arbeitsteilung. Unternehmenskooperationen bzw. die Beziehungen zwischen kooperierenden Unternehmen werden allerdings bislang vorwiegend aus der strukturellen Perspektive analysiert. Die Interaktionsperspektive und Fragen des täglichen Grenzmanagements durch Grenzgänger, sog. „boundary spanners“, fanden bisher nur wenig Beachtung. Anhand der Erhebung „Innovationen in der Produktion“ sowie von Fallstudien wird aufgezeigt, dass Kooperationsbeziehungen zwischen Unternehmen in starkem Maße von einzelnen „boundary spanners“ initiiert, gestaltet und gefestigt werden. Sie strukturieren unter Einsatz von persönlichen, fachlichen und organisatorischen Kompetenzen die Austauschbeziehungen zwischen kooperierenden Unternehmen und definieren diese maßgeblich. Diese Beschäftigtengruppe ist hierdurch Entgrenzungs- und Subjektivierungstendenzen von Arbeit verstärkt ausgesetzt.