Gerhard Deter Livres





Die Wirtschafsgeschichte sieht die entscheidenden Anreize für das Handeln der Wirtschaftssubjekte längst in der Gestaltung der Verfügungsrechte. Daraus ergibt sich für die Rechtsgeschichtsforschung nicht zuletzt die Frage nach der Physiognomie und dem grundstürzenden Wandel eben dieser Verfügungsrechte durch die Agrar- und Gewerbereformen des 19. Jahrhunderts. In diesem Sinne leisten die beiden Bände einen wesentlichen Beitrag zu der Gesamtschau der rechtlichen Bedingungen und Verhältnisse, unter denen das deutsche Handwerk in der langen Phase des Übergangs von der traditionellen Zunftverfassung zu den Organisations- und Wirtschaftsformen der Gegenwart lebte und arbeitete. Gerhard Deter unternimmt es, mit den von der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahrzehnten erarbeiteten Fragestellungen und Methoden die enge Wechselbeziehung zwischen den sozio-ökonomischen Bedingungen der handwerklichen Tätigkeit und den Spezifika einer Rechtsordnung, der das Kleingewerbe unterworfen war, aufzuklären. Im Fokus des Bandes steht das Problem, inwieweit das Handwerksrecht den ökonomischen und sozialen Wandel zu beeinflussen oder gar zu bestimmen vermochte.
Die Wirtschafsgeschichte sieht die entscheidenden Anreize für das Handeln der Wirtschaftssubjekte längst in der Gestaltung der Verfügungsrechte. Daraus ergibt sich für die Rechtsgeschichtsforschung nicht zuletzt die Frage nach der Physiognomie und dem grundstürzenden Wandel eben dieser Verfügungsrechte durch die Agrar- und Gewerbereformen des 19. Jahrhunderts. In diesem Sinne leisten die beiden Bände einen wesentlichen Beitrag zu der Gesamtschau der rechtlichen Bedingungen und Verhältnisse, unter denen das deutsche Handwerk in der langen Phase des Übergangs von der traditionellen Zunftverfassung zu den Organisations- und Wirtschaftsformen der Gegenwart lebte und arbeitete. Gerhard Deter unternimmt es, mit den von der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahrzehnten erarbeiteten Fragestellungen und Methoden die enge Wechselbeziehung zwischen den sozio-ökonomischen Bedingungen der handwerklichen Tätigkeit und den Spezifika einer Rechtsordnung, der das Kleingewerbe unterworfen war, aufzuklären. Im Fokus des Bandes steht das Problem, inwieweit das Handwerksrecht den ökonomischen und sozialen Wandel zu beeinflussen oder gar zu bestimmen vermochte.
Handwerk vor dem Untergang?
Das westfälische Kleingewerbe im Spiegel der preußischen Gewerbetabellen 1816-1861
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Bislang konnte noch immer nicht überzeugend geklärt werden, in welcher wirtschaftlichen Lage sich die deutsche Handwerkerschaft in der Zeit der Früh- und Hochindustrialisierung befand und wie der Strukturwandel verlief, den die einzelnen Gewerbezweige durchzumachen hatten. Aufgrund der außerordentlich unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur müssen die Tendenzen des Wachstums, der Stagnation und der Schrumpfung, welche sich in den diversen Handwerkssparten zu gleicher Zeit durchaus heteronom begegnen, eingedenk der aus der Struktur kleiner Räume resultierenden, je eigene Besonderheiten dargestellt werden. Der frühzeitigen gewerblichen Verdichtung und der besonders schnellen Industrialisierung wesentlicher Regionen dieser Landschaft halber drängt sich die preußische Provinz Westfalen als Untersuchungsgebiet geradezu auf. Am Beispiel dieser Landschaft wird die sich wandelnde wirtschaftliche Situation des Handwerks im Zeitraum zwischen 1816 und 1861 geschildert und analysiert. Dabei zeigt sich, dass Konzentration und Betriebsvergrößerung vor allem nach 1840 zu typischen, zukunftsweisenden Erscheinungen im Handwerk wurden. Die Industrialisierung erzeugte einen Nachfragesog, der weiten Teilen des Kleingewerbes zunehmende Prosperität bescherte.