Manchmal muss man an den Tod denken
Wege der Enttabuisierung von Sterben, Tod und Trauer in der Grundschule






Wege der Enttabuisierung von Sterben, Tod und Trauer in der Grundschule
Die Debatte über die Qualität deutscher Schulen ist seit PISA in vollem Gange. Die veränderten Familienbilder und die Integration von Schülern mit besonderen Förderbedürfnissen haben die Schullandschaft stark beeinflusst. Trotz der Vielzahl an Literatur, die Qualitätsverbesserung, Schulentwicklung, Integration/Inklusion, Gewaltprävention und den Umgang mit auffälligem Verhalten thematisiert, gibt es nur wenige fachwissenschaftliche Aussagen, die konkrete Lösungsansätze bieten. Offensichtlich können Schulen die gestellten Anforderungen nicht allein mit ihren bisherigen Ressourcen bewältigen. Kontinuierliche, problemorientierte Beratung und Begleitung sind daher unerlässlich. Ein Blick in die Niederlande zeigt, dass dort seit den sechziger Jahren landesweite Schulbegleitungsdienste existieren, die Schulen und Lehrende unterstützen. Das Buch beschreibt das Modell dieser Dienste im niederländischen Schulsystem sowie die Unterschiede zu den Schulsystemen in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in Bezug auf Grund- und Sonderschulen. Es werden aktuelle Charakteristika und Entwicklungen betrachtet. Das Institut für Schulberatung und Schulentwicklung Köln, seit 1999 in Nordrhein-Westfalen tätig, basiert auf den Grundideen der niederländischen Beratungsideologie. Die entwickelten Prinzipien dieses innovativen Beratungsansatzes werden vorgestellt, kritisch reflektiert und im Praxisbezug anschaulich dargestellt.
Die Körperbehindertenpädagogik lieferte bis vor 20 Jahren vor allem theoretische Grundlagen und praxisrelevante Impulse für die Gestaltung schulischer Bildungsangebote für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Eher sekundär bedeutsam schien die Reflexion zum Selbstverständnis der Disziplin und ihrer sozial-ethischen Rahmenbedingungen. Der Band erörtert, hinterfragt und klärt deshalb im ersten Kapitel zunächst die theoretischen Grundlagen des Faches im Kontext aktueller Herausforderungen. Im zweiten Kapitel geht es um das Berufswissen und -können der KörperbehindertenpädagogInnen, ihr Selbstverständnis und ihre Haltungen gegenüber ihrer „Klientel“. Das dritte Kapitel zeigt ausgewählte Aspekte des Fachwissens hinsichtlich der Institutionen und Lebensthemen im Kontext des Lebenslaufs auf.
Qualitätsindex für Kinder- und Jugendhospizarbeit
Konzepte - Erkenntnisse - Perspektiven
Seit 1990 hat sich die Kinderhospizarbeit zu einem wichtigen Pfeiler im Unterstützungssystem für lebensverkürzend erkrankte Kinder/Jugendliche und ihre Familien entwickelt. Nach englischem Vorbild bietet die deutsche Kinderhospizarbeit heute vielfältige Angebote der Begleitung, Beratung und Hilfe. Sie setzt sich zusammen aus stationären Kinderhospizen, ambulanten Kinderhospizdiensten, Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie spezifischen Angebotsformen für die erkrankten Kinder/Jugendlichen, ihre Eltern und Geschwister und die professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Nach einer kurzen Einführung zum Theoriestand der Kinderhospizarbeit beleuchtet das Buch zunächst die Lebenssituation der erkrankten Kinder/Jugendlichen und ihrer Familien. Dann werden Ziele, Aufgaben und Inhalte der ambulanten und stationären Kinderhospizarbeit beschrieben. Auf der Basis empirischer Erkenntnisse gibt das Buch erstmals ein Bild des aktuellen Stands der Kinderhospizarbeit in Deutschland. Neben der Analyse von Stärken und Entwicklungspotentialen der bestehenden Strukturen werden Leitlinien entwickelt, die die Qualität von Kinderhospizarbeit dauerhaft sichern sollen.
Die in der Sonderpädagogik geführte Inklusions-Diskussion impliziert, dass die Beschreibung besonderer Unterstützungsleistungen für spezifische Gruppen von Menschen mit Behinderung in einer inklusiven Gesellschaft nicht mehr notwendig ist. Die Herausgeberinnen und Herausgeber des Bandes gehen davon aus, dass die besondere Ausgangssituation des Lebens, wie sie eine Körper- oder Mehrfachbehinderung darstellen kann, die Diskussion spezieller Aspekte und Interessen bei der Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft erfordert. Vor diesem Hintergrund stellen 25 Autorinnen und Autoren (Menschen mit Körperbehinderung, Angehörige, Praxisvertreter und Wissenschaftler) ihre Vorstellungen und Perspektiven, gesellschaftliche Entwicklungen und kritische Anfragen dar. Weit über den pädagogischen Bereich hinaus werden zahlreiche Aspekte so konkretisiert, dass gegenwärtige und zukünftige Aufgaben, die zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beitragen, nicht mehr übersehen werden können.
Der Band knüpft an die schulpädagogische Rehabilitation körperbehinderter Menschen an und ergänzt diese durch nachschulische Perspektiven hinsichtlich sozialer Rehabilitation, Aktivität und Partizipation. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung der pädagogischen und sozialen Rehabilitation körperbehinderter und chronisch kranker Menschen ist derzeit von Veränderung und Entwicklung bestimmt. Dieser Band knüpft an die schulpädagogische Rehabilitation an und ergänzt diese durch nachschulische Perspektiven hinsichtlich sozialer Rehabilitation, Aktivität und Partizipation. Nach einer theoretischen Bestandsaufnahme werden die Bereiche Allgemeine Lebenslagen sowie Beratung und Therapie. körperbehinderter Männer und Frauen untersucht. Die Texte regen eine wissenschaftliche Auseinandersetzung innerhalb des Faches an, zeigen innovative und kreative Wege auf und stellen konventionelle Konzepte auf den kritischen Prüfstand. Der Band stellt eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Lebenslagen körperbehinderter Menschen dar und fordert deren gesellschaftliche Partizipation und Selbstbestimmung. Damit wird die Trennung von Disability Studies und Körperbehindertenpädagogik in Frage gestellt und eine gemeinsame Zielperspektive verfolgt.
Warum sterben Menschen? Ist Oma denn jetzt im Sarg oder im Himmel? Der Arzt hat gesagt, ich habe Krebs. Sterbe ich jetzt? Kinder jeden Alters interessieren sich für die Themen Sterben und Tod. Sie fragen, beobachten und sind neugierig auf diese Phänomene und nehmen sehrgenau wahr, wie unsicher und hilflos Erwachsene häufig mit diesem Thema umgehen. Dieses Buch möchte Mut machen, die Themen Sterben, Tod und Trauer in der Grundschule aufzugreifen und in vielfältiger Weise zu thematisieren. Hierfür wird vor allem die Institution Schule als Ganzes in den Blick genommen und aufgezeigt, wie dort Wege der Enttabuisierung entstehen können. Die Etablierung der Thematik in die Kultur einer Schule, hilfreiche Möglichkeiten der gemeinsamen AuseinanderSetzung im Kollegium und Rituale der Trauer und des Abschieds werden auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert und praxisnah dargestellt.
Die schulische Begleitung lebensbedrohlich und fortschreitend erkrankter Kinder und Jugendlicher stellt für Lehrkräfte eine besondere Herausforderung dar, für deren Bewältigung meist keine institutionellen Ressourcen zur Verfügung stehen. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, wie Schulen eine Schulkultur entwickeln können, in der die Themen Sterben, Tod und Trauer nicht tabuisiert, sondern als Bestandteile menschlichen Lebens integriert werden. Auf der Grundlage theoretischer und empirischer Ergebnisse werden hierbei die Schule als System, die Bedeutung innerschulischer Kooperation und Teamarbeit und Rituale als über individuelle Ausdrucksmöglichkeit von Abschied und Trauer besonders in den Blick genommen. Das Buch deckt Belastungen und Ressourcen der schulischen Auseinandersetzung mit der Thematik auf und liefert vielfältige, praxisnahe Hinweise einer Profilbildung der Einzelschule, die zum einen fortschreitend erkrankten Kindern und Jugendlichen, ihren Mitschülern und den begleitenden Pädagogen Unterstützung bietet. Zum anderen dienen die Ausführungen jedoch auf der Qualitätsentwicklung aller Schulen, die ihren pädagogischen Auftrag darin sehen, sich mit existentiellen Fragen menschlichen Seins auseinanderzusetzen. dt.